Mme Carle erzählt uns nach dem Frühstück die spannende Geschichte der Domaine, gibt uns letzte Instruktionen für den Weg nach Bellegarde und schon geht’s los. Der Himmel ist teilweise bewölkt, und wir freuen uns auf einen nicht zu heissen Tag.
Bei Bellegarde steigen wir steil zur Chapelle de Notre Dame de la Salette hinauf, einer wunderschönen frühromanischen Kapelle, die früher die Pfarrkirche von Bellegarde war. Noch etwas höher erreichen wir dem Hügelkamm, dem wir nun länger folgen. Inzwischen hat die Sonne die meisten Wolken verscheucht und wir geniessen die Abwechslung zwischen Wald und Feld; kaum wird es uns zu heiss, ist auch schon wieder ein Wäldchen da. In diesen Wäldern wachsen vor allem Eichen und Edelkastanien, an den Rändern viel Weissdorn und manchmal auch Ginster.
Die sechs Edelkastanienbäume, die vor dem Eingang eines Friedhofs Schatten spenden sollten, sind sehr unzimperlich gestutzt worden, und momentan sind sie als Schattenspender nicht sehr effizient.
Wir glauben, ganz allein auf diesem Hügel zu sein, als wir plötzlich zwei Trialfahrer hören, die denn auch auf uns zugefahren kommen. Auf einem Waldpfad, wo wir zu zweit kaum nebeneinander gehen können, ist das eine echte Herausforderung. Aber kaum sind sie ausser Hörweite, kommen uns zwei Quads entgegen.
Von Zeit zu Zeit erhaschen wir einen Blick auf die Ebene, aber meistens wandern wir ganz einfach auf einem Weg mit tiefen Fahrspuren (20 – 40 cm tief), zwischen denen es sich wunderschön gehen lässt. Wir kommen denn auch gut voran und rasten an einem der äusserst seltenen Tische, der in einer Lichtung auf uns wartet. Zuerst unmerklich, ausserhalb des Waldes jedoch am Schatten klar erkennbar, wenden wir uns nach Norden.
Der Abstieg gegen St-Romain-de-Surieu führt uns dann wieder über die losen Steine und wir sind froh, dass bald die ersten Häuser auftauchen. Der 12 m hohe Turm ist das einzige Ueberbleibsel eines Schlosses, das aus Molasse und Granitsteinen gebaut worden war. Die Kirche in frühromanischem Stil weist an den Mauern des Schiffes und des Turmes Schiessscharten auf und die Fenster sind schmal und hoch. Es ist eine wunderschöne einfache Kirche, die zum Kloster der Karmeliterinnen von nebenan gehört.
Ueber Strassen erreichen wir nun das Tal, wo wir aber nicht verweilen, sondern sofort auf der andern Seite wieder aufsteigen. Wir besuchen die Kirche und den Friedhof und wenden uns wieder der Steigung zu, die steiler und steiler wird. Was uns aber am meisten stört, ist, dass wir immer noch in nördlicher Richtung wandern. Doch auf den schönen Waldpfaden geniessen wir nochmals die Kühle und schwenken denn auch endlich wieder in eine uns besser zusagende Richtung nach Assieu hinunter ein.
Hier ist plötzlich alles anders: Es ist eben, in den Feldern wachsen keine Steine mehr, es gibt lange Reihen von Obstbäumen unter Netzen, viele unbewirtschaftete Felder und grosse Hitze.
Vor Auberives-sur-Varèze folgen wir ca. 1 km der Autobahn, allerdings durch eine Reihe Büsche getrennt. Aber das Verkehrsaufkommen ist beeindruckend. Wir lassen Auberives-sur-Varèze rechts liegen und sehen nur die Neubauviertel des Dorfes, bevor wir nach Clonas-sur-Varèze hinuntersteigen. Ab hier haben wir ein reserviertes Bett in Chavanay, das am jenseitigen Ufer der Rhone und noch 6 km weit entfernt liegt.
Bis zur Rhone befinden wir uns nun in der Ebene, überqueren Hauptstrassen und gehen ihnen entlang über eine Eisenbahnbrücke und über die Rhone, die wir weiter nördlich etwas weniger breit und vor allem weniger schmutzig verlassen haben. Bei der jetzt herrschenden Hitze würden wir ein kleines Wäldchen bei weitem vorziehen.
In Chavanay werden wir vor der Kirche von Mme Rivory abgeholt, die hoch oben einen Accueil Jacquaire offeriert, d.h. im wesentlichen ein B&B, jedoch ohne fixen Preis, was die Sache aber nicht unbedingt leichter macht.
________________________
Our 26th day was finally quite hot and strenuous. We covered the 29 km to the small town of Chavanay in just eight hours, with a few short stops. This evening we will be staying at a B&B high over the Rhone valley, with Mme Rivory.
We left our comfortable hotel in Moissieu-sur-Dolon at about 9.00 (Sunday morning breakfast was only from 8 onwards) with cloudy skies, but with somewhat more August-like temperatures.
Our route took us first of all along paved roads to the village of Bellegarde before we began the usual steep climb up a stony path to the chapel of La Salette. By this time, the sun had come out already; short trousers and short sleeves became the order of the day.
From La Salette, we walked along agreeable wooded paths on a pleasant ridge, with occasional fine views over the plain to the South. We are used to sharing ‘our’ hiking paths with mountain bikers (who can sometimes take us by surprise, since they can approach very silently, and are not always in as much control as we would like). Today, we had the special pleasure of sharing the hiking paths with scramble motorbikes and quads; at least you hear these coming, but they can be travelling faster than cyclists.
The next spot of interest was the hamlet of St-Romain-de-Surrieu, where we visited the attractively simple 9th century church, which is next to the Carmelite Convent of Notre-Dame de Surieu. At the entrance to the village there is the 12 m high Surieu Tower, the unique remains of a feudal castle constructed of the local molasse stones and granite pebbles.
There then followed another climb up to a wooded ridge where we were able to take a short break in a forest clearing fitted out with benches and a table.
We descended from this ridge to the village of Assieu in ever-increasing heat. The path from Assieu took us through an area with many fruit trees to the A7 (Paris – Côte d’Azur) motorway. After crossing the A7 (by bridge!), we had another fairly arduous walk (hot sun, no shade, relatively featureless) to the village of Clonas-sur-Varèze. From here, Annette phoned around to arrange our accommodation for the night (not easy, many places are closed on a Sunday) and finally fixed up a B&B in Chavanay with Mme Rivory.
The last kilometres from Clonas to Chavanay were also quite arduous with quite some stretches along busy roads without pavements (never agreeable), but we made it! The B&B is beautifully situated high above the Rhone valley, with great views (also back to from where we have come).
We have now crossed the Rhone (the last time that we see the river on this trip) into the département of Loire. Tomorrow, we start our trip through the Massif Central (still more climbing!).
Sonntag, 12. August 2007
Samstag, 11. August 2007
25. Tag: La Côte-St-André - Moissieu-sur-Dolon
Die Verabschiedung von der 81jährigen Mutter des „Patron“ mit ihrem spröden Charme fällt herzlich aus, als wir unter bedecktem Himmel aufbrechen. Die charakteristischen Mauern der Häuser mit den schräggestellten Steinen, aber jeweils mit einer Lage Tonziegeln dazwischen, begleiten uns aus dem Städtchen hinaus. Dem Friedhof entlang finden wir bereits die erste, allerdings leichte, Steigung. An und für sich sind wir am Rande einer Ebene und in der allgemeinen Richtung, in der wir gehen sollen, liegt weit und breit kein Hügel oder gar Berg. Doch der Jakobsweg findet unweigerlich überall eine Steigung.
Wir wandern an neuerstellten Einfamilienhäusern vorbei, die noch nicht bezugsbereit sind, aber die hohen Maschendrahtzäune und die imposanten Einfahrtstore sind schon montiert.
Langsam aber sicher gewinnen wir Höhe und folgen mehr oder weniger der Höhenkurve des Hügels. Wären die Wolken ein bisschen höher, hätten wir sogar eine Aussicht. So sehen wir Felder mit Sonnenblumen, deren Köpfe inzwischen zu schwer sind, um sich nach der Sonne zu drehen. Im Weiler Ornacieux ist die schöne Steinkirche geschlossen. Ueber gute Strässchen erreichen wir Faramans, wo wir durch einen wunderschönen Park an einem Weiher vorbei geleitet werden. Es gibt darin unzählige verschlungene Wasserwege mit romantischen Stegen, denen wir auf ebenso verschlungenen Wegen folgen. So früh am Morgen ist noch niemand unterwegs und wir können das ganze Paradies in Ruhe geniessen. Bis zum eigentlichen Dorf steigt die Strasse nochmals steil an. Hier versuche ich mein Glück wieder einmal in einer Bäckerei, aber ohne Erfolg.
Nun geht’s Stoppelfeldern und einem riesigen Hirsefeld entlang weiter, bis wir in einem lauschigen Wäldchen wieder absteigen. Der Weg wäre perfekt, hätte nicht das Wasser tiefe Furchen hineingegraben. Nach dem Steg über ein munteres Bächlein steigen wir wieder an, diesmal aber ausgesprochen steil, denn wir sollen Pommier-de-Beaurepaire erreichen, das weit herum sichtbar auf einem Hügel thront. Auch die hiesige Kirche St. Romain variiert leicht das hier traditionelle Steinmuster. Sie hat einen wunderschön gemalten Sternenhimmel und Glasfenster, die Heilige darstellen.

Eglise St-Romain, Pommier-de-Beaurepaire
Ab diesem malerischen Dörfchen bleiben wir auf dem Grat des Moränenhügels (es geht nicht etwa beidseitig steil hinunter) und sehen bereits die Ebene im Süden, da sich die Wolken etwas aufgelockert haben. Bei der Panoramatafel geniessen wir eine weite Rundsicht und erfahren, dass wir sogar den Mont Blanc sehen könnten, wenn...
Zuerst durch ein lichtes Wäldchen, wo viel Wasser liegt, nachher auf offenem Gelände folgen wir dem Hügel. Hier geht uns so richtig auf, was Molasse heisst, denn wir kommen zu einem vor kurzen gepflügten Feld, das auf den ersten Blick aussieht, als ob eine reiche Ernte Kartoffeln ausgegraben worden sei. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich diese aber als Steine. Obwohl noch kein Unkraut wachsen konnte, ist bereits viel Lehm ausgewaschen und die Steine „schwimmen“ an der Oberfläche. Weiter hinten staunen wir über ein Sonnenblumenfeld, bei dem keine Erde mehr, sondern nur noch Steine sichtbar sind. Natürlich sind die Wege auch entsprechend. Aber darauf muss ja nicht unbedingt etwas wachsen.

Sonnenblumenfeld auf Molasse / Sunflowers on molasse soil
Wir sind unschlüssig, wie weit wir heute marschieren sollen: Nach Revel-Tourdan oder 6,5 km weiter zur nächsten Uebernachtungsmöglichkeit? Die Entscheidung wird uns abgenommen, da die Auberge in Revel-Tourdan geschlossen ist. Also steigen wir wieder ins Tal hinunter und auf der andern Seite wieder hinauf. Inzwischen hat sich das Wetter noch mehr gebessert und die Sonne scheint, während wir uns etwa einen Kilometer weit auf einem Steinweg entlang den Gleisen des TGV Valence-Paris den nächsten Hügel hinaufkämpfen, bis wir die Bahnlinie unterqueren und wieder – auf ebenso steilen Strassen – nach Moissieu-sur-Dolon hinuntergelangen.
Wir haben von Revel-Tourdan aus ein Zimmer im Hôtel-restaurant La Colombière reserviert und staunen nicht schlecht, als wir den Eingang des Hotels sehen: Es heisst Domaine de la Colombière und ist ein weitläufiges schlossähnliches Anwesen, in dem wir uns als „coquillards“, wie hier die Leute genannt werden, die auf dem Jakobsweg unterwegs sind, fast etwas fehl am Platz vorkommen. Aber von der Besitzerin der Domaine werden wir aufs freundlichste empfangen und sie bringt uns persönlich zum Zimmer.
-------------------
Again an easy day! After a most agreeable evening in La Côte-St-André, we covered some 27 km in about 7½ hours today and are now installed in the comfortable hotel ‘Le Domaine de la Colombière’ in Moissieu-sur-Dolon.
Yesterday evening in the ‘Hotel de l'Europe’ in La Côte-St-André was quite amusing. The hotel is run by a 57-year old Frenchman with the aid of his 81 year old mother. This old woman had a really dry wit and was a real source of amusement.
While we were eating our evening meal last night, Silvia and Christof, two of the fellow pilgrims who had spent the night with us in the same B&B in Le Pin, joined us at the table. The number of possible places to stay overnight is so limited, that the possibility of meeting old acquaintances in this way is always very great.
We left the hotel shortly before 8.00 this morning in dry, but cloudy, weather. It was slightly warmer than yesterday, but certainly not too warm for walking.
Although in principle we are now crossing the plain that lies between the pre-alps of Isère and the Rhone valley south of Lyon, the way is not at all flat. It seems to be a characteristic of the Camino that it takes you by the most hilly way possible. This plain lies between the side moraines of a former glacier, so, rather than running along the plain, the route took us up and over the hills at the side.
The first place of interest was the delightful village of Faramans, which we entered via a particularly pleasant park. In the village, we ran into Ralph, the Liechtensteiner, and had a brief exchange of experiences with him before we continued on to the village of Pommier-de-Beaurepaire, via a roundabout route (also a speciality of the Camino). The ceiling of the church in this village is quite special, being studded with painted stars.

Eglise St-Romain, Pommier-de-Beaurepaire
The way then took us along a ridge with impressive views over the plain. Although the weather had improved (we even had occasional glimpses of the sun), the air was not sufficiently clear to appreciate the panorama fully. Nevertheless, we were able to see the Ardèche, which must have been 70 km away.
                       
We then descended to the village of Revel-Tourdan, where we would have considered staying the night in the village inn. Since this was quite obviously closed, we decided to continue to Moissieu-sur-Dolon.
After passing over (yet another) hill, the path here from Revel-Tourdan led us along a way parallel to the Paris – Valence TGV line. It is somehow always comes as a surprise to me to suddenly come across a major modern means of transport in the middle of a walk through largely otherwise undisturbed countryside.
Wir wandern an neuerstellten Einfamilienhäusern vorbei, die noch nicht bezugsbereit sind, aber die hohen Maschendrahtzäune und die imposanten Einfahrtstore sind schon montiert.
Langsam aber sicher gewinnen wir Höhe und folgen mehr oder weniger der Höhenkurve des Hügels. Wären die Wolken ein bisschen höher, hätten wir sogar eine Aussicht. So sehen wir Felder mit Sonnenblumen, deren Köpfe inzwischen zu schwer sind, um sich nach der Sonne zu drehen. Im Weiler Ornacieux ist die schöne Steinkirche geschlossen. Ueber gute Strässchen erreichen wir Faramans, wo wir durch einen wunderschönen Park an einem Weiher vorbei geleitet werden. Es gibt darin unzählige verschlungene Wasserwege mit romantischen Stegen, denen wir auf ebenso verschlungenen Wegen folgen. So früh am Morgen ist noch niemand unterwegs und wir können das ganze Paradies in Ruhe geniessen. Bis zum eigentlichen Dorf steigt die Strasse nochmals steil an. Hier versuche ich mein Glück wieder einmal in einer Bäckerei, aber ohne Erfolg.
Nun geht’s Stoppelfeldern und einem riesigen Hirsefeld entlang weiter, bis wir in einem lauschigen Wäldchen wieder absteigen. Der Weg wäre perfekt, hätte nicht das Wasser tiefe Furchen hineingegraben. Nach dem Steg über ein munteres Bächlein steigen wir wieder an, diesmal aber ausgesprochen steil, denn wir sollen Pommier-de-Beaurepaire erreichen, das weit herum sichtbar auf einem Hügel thront. Auch die hiesige Kirche St. Romain variiert leicht das hier traditionelle Steinmuster. Sie hat einen wunderschön gemalten Sternenhimmel und Glasfenster, die Heilige darstellen.

Eglise St-Romain, Pommier-de-Beaurepaire
Ab diesem malerischen Dörfchen bleiben wir auf dem Grat des Moränenhügels (es geht nicht etwa beidseitig steil hinunter) und sehen bereits die Ebene im Süden, da sich die Wolken etwas aufgelockert haben. Bei der Panoramatafel geniessen wir eine weite Rundsicht und erfahren, dass wir sogar den Mont Blanc sehen könnten, wenn...
Zuerst durch ein lichtes Wäldchen, wo viel Wasser liegt, nachher auf offenem Gelände folgen wir dem Hügel. Hier geht uns so richtig auf, was Molasse heisst, denn wir kommen zu einem vor kurzen gepflügten Feld, das auf den ersten Blick aussieht, als ob eine reiche Ernte Kartoffeln ausgegraben worden sei. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich diese aber als Steine. Obwohl noch kein Unkraut wachsen konnte, ist bereits viel Lehm ausgewaschen und die Steine „schwimmen“ an der Oberfläche. Weiter hinten staunen wir über ein Sonnenblumenfeld, bei dem keine Erde mehr, sondern nur noch Steine sichtbar sind. Natürlich sind die Wege auch entsprechend. Aber darauf muss ja nicht unbedingt etwas wachsen.

Sonnenblumenfeld auf Molasse / Sunflowers on molasse soil
Wir sind unschlüssig, wie weit wir heute marschieren sollen: Nach Revel-Tourdan oder 6,5 km weiter zur nächsten Uebernachtungsmöglichkeit? Die Entscheidung wird uns abgenommen, da die Auberge in Revel-Tourdan geschlossen ist. Also steigen wir wieder ins Tal hinunter und auf der andern Seite wieder hinauf. Inzwischen hat sich das Wetter noch mehr gebessert und die Sonne scheint, während wir uns etwa einen Kilometer weit auf einem Steinweg entlang den Gleisen des TGV Valence-Paris den nächsten Hügel hinaufkämpfen, bis wir die Bahnlinie unterqueren und wieder – auf ebenso steilen Strassen – nach Moissieu-sur-Dolon hinuntergelangen.
Wir haben von Revel-Tourdan aus ein Zimmer im Hôtel-restaurant La Colombière reserviert und staunen nicht schlecht, als wir den Eingang des Hotels sehen: Es heisst Domaine de la Colombière und ist ein weitläufiges schlossähnliches Anwesen, in dem wir uns als „coquillards“, wie hier die Leute genannt werden, die auf dem Jakobsweg unterwegs sind, fast etwas fehl am Platz vorkommen. Aber von der Besitzerin der Domaine werden wir aufs freundlichste empfangen und sie bringt uns persönlich zum Zimmer.
-------------------
Again an easy day! After a most agreeable evening in La Côte-St-André, we covered some 27 km in about 7½ hours today and are now installed in the comfortable hotel ‘Le Domaine de la Colombière’ in Moissieu-sur-Dolon.
Yesterday evening in the ‘Hotel de l'Europe’ in La Côte-St-André was quite amusing. The hotel is run by a 57-year old Frenchman with the aid of his 81 year old mother. This old woman had a really dry wit and was a real source of amusement.
While we were eating our evening meal last night, Silvia and Christof, two of the fellow pilgrims who had spent the night with us in the same B&B in Le Pin, joined us at the table. The number of possible places to stay overnight is so limited, that the possibility of meeting old acquaintances in this way is always very great.
We left the hotel shortly before 8.00 this morning in dry, but cloudy, weather. It was slightly warmer than yesterday, but certainly not too warm for walking.
Although in principle we are now crossing the plain that lies between the pre-alps of Isère and the Rhone valley south of Lyon, the way is not at all flat. It seems to be a characteristic of the Camino that it takes you by the most hilly way possible. This plain lies between the side moraines of a former glacier, so, rather than running along the plain, the route took us up and over the hills at the side.
The first place of interest was the delightful village of Faramans, which we entered via a particularly pleasant park. In the village, we ran into Ralph, the Liechtensteiner, and had a brief exchange of experiences with him before we continued on to the village of Pommier-de-Beaurepaire, via a roundabout route (also a speciality of the Camino). The ceiling of the church in this village is quite special, being studded with painted stars.

Eglise St-Romain, Pommier-de-Beaurepaire
The way then took us along a ridge with impressive views over the plain. Although the weather had improved (we even had occasional glimpses of the sun), the air was not sufficiently clear to appreciate the panorama fully. Nevertheless, we were able to see the Ardèche, which must have been 70 km away.
We then descended to the village of Revel-Tourdan, where we would have considered staying the night in the village inn. Since this was quite obviously closed, we decided to continue to Moissieu-sur-Dolon.
After passing over (yet another) hill, the path here from Revel-Tourdan led us along a way parallel to the Paris – Valence TGV line. It is somehow always comes as a surprise to me to suddenly come across a major modern means of transport in the middle of a walk through largely otherwise undisturbed countryside.
Freitag, 10. August 2007
24. Tag: Le Pin – La Côte-St-André
Die grosse Frage lautet heute: regnet es, oder regnet es nicht? Wir machen auf Optimismus und starten ohne Regenschutz, obwohl die Wolken in den Bäumen hängen. Vorbei an der Kirche schwenken wir auf den Weg ein und befinden uns schon bald inmitten von Weiden, von denen uns Pferde, Rindvieh, Esel, Maultiere und -Esel, Schafe, Ziegen und Hühner beobachten.
Noch im Halbschlaf verpassen wir die erste Abbiegung von der Strasse hinter Chassigneux. Seit wir in Frankreich sind, ist der Jakobsweg so vorbildlich ausgeschildert, dass wir vielfach bequem sind und die Karte schon gar nicht mehr anschauen. Nur sollten wir halt dann besser auf die gelben Muscheln auf blauem Grund achten, die je nach Richtung, in die wir geleitet werden sollen, anders herum auf Bäumen, Pfosten, Häusern, etc. angebracht sind. So haben wir uns also schon nach weniger als einer halben Stunde einen Umweg eingebrockt, der jedoch nicht so schlimm ist, da er leicht korrigiert werden kann.
So kommen wir dafür an einer 1116 von den Kartäusern gebauten Scheune vorbei, bevor wir wieder auf den richtigen Weg im Wald zurückfinden. Hier scheint sich meine gestrige Annahme betreffend des Baumaterials der hiesigen Häuser zu bestätigen, sehen wir doch einen Wegweiser, der zur „Carrière d’argile“ zeigt. Der starke Regen des Vorabends und der Nacht hat den Boden aufgeweicht und auf einer Strecke, wo Holzfällerarbeiten ausgeführt worden waren, war kein Weg mehr zu sehen, sondern nur noch Morast. Obwohl ich wissen sollte, dass das Wasser tendenziell eher weniger bergauf fliesst, entscheide ich mich für die talseitige Umgehung mit dem Resultat, dass ich schlussendlich durch den tiefsten Sumpf waten darf.
Von der Landschaft sehen wir immer noch nur das Naheliegende. Nach Blaune herrschen Stoppelfelder vor, und bis zur Autobahn wandern wir wieder über flaches Land. Erst dahinter beginnen wir einen sachten Aufstieg nach Quétan, wo sich das Institut de zoothérapie pour enfants autistes befindet. Es herrscht Ruhe und wir nehmen an, dass die Kinder in den Ferien weilen. Knapp dahinter beginnt die Steigung steiler und steiler zu werden, bis wir eine Ebene erreichen, wo wir mit einer unerwartet guten Aussicht auf die vor uns liegende Ebene belohnt werden, da sich die Wolken inzwischen etwas gelockert haben.
Bei der Ferme du Futeau äsen Rehe und den Enten ist der Boden heute nass genug. Direkt neben diesem Gehöft verläuft der Weg, der allerdings inzwischen von einem Bach als Bett benutzt wird. In der Höhe wurde versucht, mit Dachziegeln den Pfad zu sanieren (oder hat man die Dachziegel so entsorgt?). Wenn genug Traktore darüber gefahren sind, ist er dann vielleicht einmal angenehm zu gehen. Im Wald aber wird es glitschig. Der Lehm hat sich mit Wasser vollgesogen und die nassen Steine geben auch keinen Halt. Ich überlege mir eben, ob das Profil meiner Schuhsohlen nicht schon mit Lehm gefüllt sei, als ich ausrutsche und mich in den Lehm setze. Zum Glück sind meine Hosen beige! Wir sind glücklich, unbeschadet unten anzukommen und nähern uns auf relativ flachem Gelände Le Grand-Lemps, das wir aber links liegen lassen, indem wir direkt auf La Frette zusteuern.
Im Weiler Bévenais überholt uns ein Auto und die Kinder winken uns zu. Wenig später erreichen wir die Einfahrt, wo die Mutter mit ihren drei Töchtern aussteigt und uns zu einem warmen Getränk einlädt. Wir sind gerührt und erfreut, denn es ist immer noch kalt. Wie die meisten Familien der Umgebung sind sie vor wenigen Jahren von Grenoble hierher gezogen, weil die Preise für Wohneigentum in Grenoble sich in kurzer Zeit vervielfacht haben. Anstatt zwei Zimmer und einen Quadratmeter Garten, hat die Familie hier ein altes Haus renoviert, einen grossen Garten mit Frosch- und Goldfischteich (ein ehemaliger Brunnen), eine eigene Quelle und viel Ruhe. Nach zwei verschiedenen Schulen in zwei Jahren werden die Kinder nun von der Mutter zu Hause unterrichtet.
Wir verlassen die Familie und werden kurz danach von Ralph eingeholt, der einen Schwenker nach Le Grand-Lemps hinter sich hat. So plaudern wir angeregt, bestaunen kurz das Château de la Villardère und erreichen über Le Plantier die Kirche von St-Hilaire-de-la-Côte.
Dieser Wegabschnitt verläuft an einem Hang, von dem wir eine weite Aussicht auf die Ebene von Côte St-André haben, die bis zu den weit hinten liegenden Hügeln topfeben ist. Die verschiedenen Farben der Stoppel-, Mais-, Sonnenblumen- und frisch gepflügten Felder mit den vereinzelten Baumreihen entlang der Strassen und Wege sehen aus wie ein Crazy Patchwork.
Nach mehreren Kreuzen am Wegrand, die immer auch als Wegweiser dienen, erreichen Robin und ich, nunmehr wieder allein, den Friedhof von Gillonney. Am Ortseingang von La Côte-St-André erwartet uns das Château Louis XI aus dem 13. Jahrhundert, das ungewöhnlich modern aussieht. Momentan ist daneben das „Paradis du Chocolat“ untergebracht, das uns aber nicht in Versuchung bringt. Ein paar altehrwürdige Stufen hinuntersteigend erreichen wir das Zentrum des Geburtsstädtchens von Hector Berlioz und seinen gedeckten Markt (les halles) aus dem 13. Jahrhundert. Heute dient diese schön erhaltene Markthalle als Parkplatz und während des Hector Berlioz Festivals von Ende August als Bühne.
Inzwischen haben sich die Wolken etwas gelichtet und von Zeit zu Zeit findet ein Sonnenstrahl seinen Weg zu uns. Aber es bleibt kühl.
Wir erreichen das Hôtel-Restaurant de l’Europe, wo wir uns einquartieren, bevor wir noch das Städtchen ohne Rucksack erkunden.
____________________
Today was again a fairly easy day. We covered some 27 km in just over seven hours. According to my approximate reckoning, have now covered more than 600 km from home. We are also approximately halfway to Le Puy from the French border.
After a hearty breakfast, we said our good-byes to the kind Mme Grange and to our fellow pilgrims and set off at about 8.30. It had rained heavily during the night and the clouds were hanging very low. The air temperature was quite low – not bad conditions for walking.
The first part of our way took us over a hill to the village of Blaune, initially over paved roads, but then along a forest path that had been converted into a swamp by the combined effects of the rain and of tree-felling activities. The path was then fairly flat until we passed under the motorway A48 into the village of Quétan. There then followed a long and quite steep climb along a wooded path up to a ridge. From here, our efforts should have been rewarded by a splendid view over both sides of the ridge. Since the North side of the ridge was in cloud, the view in the direction from which we had come was, as is said in mathematics, rather more imaginary than real. The view forwards over the Brièvre plain, while not being as clear as it could be, was certainly impressive.
From this ridge, we descended to the ‘Ferme de Futeau’ with its herd of deer and then started the drop down towards the town of Le Grand Lemps. The path was very steep and the recent rain made it extremely slippery. In places it was more of a stream than a path. Annette slipped at one place and landed on her backside – no real damage done, but the seat of her trousers was dirtied.
From Le Grand Lemps we had an agreeable walk, mostly gently downhill to the village of Bévenais. As we entered the village, we were overtaken by a minivan from which two children waved friendlily. A little further on, the driver of the minivan, who in the meantime had parked in front of her house, approached us and offered us a warm drink. We gladly accepted a cup of tea with her and her three daughters. Such are the benefits of being a pilgrim!
Hardly had we resumed our march after having said our farewells to this kind family, but we encountered Ralph, the young Liechtensteiner who had spent last night with us in the same B&B. We walked on with him for some kilometres until he stopped for a pause.
This part of the way also led us along the side of a ridge. Since by now the weather had cleared somewhat (the sun even broke through the cloud a few times), the views from this ridge over the plain were impressive. The final part of our day’s journey brought us down from this ridge into the picturesque old town of La Côte-St-André, the birthplace of Hector Berlioz. We arrived at our hotel shortly after 15.30.
Noch im Halbschlaf verpassen wir die erste Abbiegung von der Strasse hinter Chassigneux. Seit wir in Frankreich sind, ist der Jakobsweg so vorbildlich ausgeschildert, dass wir vielfach bequem sind und die Karte schon gar nicht mehr anschauen. Nur sollten wir halt dann besser auf die gelben Muscheln auf blauem Grund achten, die je nach Richtung, in die wir geleitet werden sollen, anders herum auf Bäumen, Pfosten, Häusern, etc. angebracht sind. So haben wir uns also schon nach weniger als einer halben Stunde einen Umweg eingebrockt, der jedoch nicht so schlimm ist, da er leicht korrigiert werden kann.
So kommen wir dafür an einer 1116 von den Kartäusern gebauten Scheune vorbei, bevor wir wieder auf den richtigen Weg im Wald zurückfinden. Hier scheint sich meine gestrige Annahme betreffend des Baumaterials der hiesigen Häuser zu bestätigen, sehen wir doch einen Wegweiser, der zur „Carrière d’argile“ zeigt. Der starke Regen des Vorabends und der Nacht hat den Boden aufgeweicht und auf einer Strecke, wo Holzfällerarbeiten ausgeführt worden waren, war kein Weg mehr zu sehen, sondern nur noch Morast. Obwohl ich wissen sollte, dass das Wasser tendenziell eher weniger bergauf fliesst, entscheide ich mich für die talseitige Umgehung mit dem Resultat, dass ich schlussendlich durch den tiefsten Sumpf waten darf.
Von der Landschaft sehen wir immer noch nur das Naheliegende. Nach Blaune herrschen Stoppelfelder vor, und bis zur Autobahn wandern wir wieder über flaches Land. Erst dahinter beginnen wir einen sachten Aufstieg nach Quétan, wo sich das Institut de zoothérapie pour enfants autistes befindet. Es herrscht Ruhe und wir nehmen an, dass die Kinder in den Ferien weilen. Knapp dahinter beginnt die Steigung steiler und steiler zu werden, bis wir eine Ebene erreichen, wo wir mit einer unerwartet guten Aussicht auf die vor uns liegende Ebene belohnt werden, da sich die Wolken inzwischen etwas gelockert haben.
Bei der Ferme du Futeau äsen Rehe und den Enten ist der Boden heute nass genug. Direkt neben diesem Gehöft verläuft der Weg, der allerdings inzwischen von einem Bach als Bett benutzt wird. In der Höhe wurde versucht, mit Dachziegeln den Pfad zu sanieren (oder hat man die Dachziegel so entsorgt?). Wenn genug Traktore darüber gefahren sind, ist er dann vielleicht einmal angenehm zu gehen. Im Wald aber wird es glitschig. Der Lehm hat sich mit Wasser vollgesogen und die nassen Steine geben auch keinen Halt. Ich überlege mir eben, ob das Profil meiner Schuhsohlen nicht schon mit Lehm gefüllt sei, als ich ausrutsche und mich in den Lehm setze. Zum Glück sind meine Hosen beige! Wir sind glücklich, unbeschadet unten anzukommen und nähern uns auf relativ flachem Gelände Le Grand-Lemps, das wir aber links liegen lassen, indem wir direkt auf La Frette zusteuern.
Im Weiler Bévenais überholt uns ein Auto und die Kinder winken uns zu. Wenig später erreichen wir die Einfahrt, wo die Mutter mit ihren drei Töchtern aussteigt und uns zu einem warmen Getränk einlädt. Wir sind gerührt und erfreut, denn es ist immer noch kalt. Wie die meisten Familien der Umgebung sind sie vor wenigen Jahren von Grenoble hierher gezogen, weil die Preise für Wohneigentum in Grenoble sich in kurzer Zeit vervielfacht haben. Anstatt zwei Zimmer und einen Quadratmeter Garten, hat die Familie hier ein altes Haus renoviert, einen grossen Garten mit Frosch- und Goldfischteich (ein ehemaliger Brunnen), eine eigene Quelle und viel Ruhe. Nach zwei verschiedenen Schulen in zwei Jahren werden die Kinder nun von der Mutter zu Hause unterrichtet.
Wir verlassen die Familie und werden kurz danach von Ralph eingeholt, der einen Schwenker nach Le Grand-Lemps hinter sich hat. So plaudern wir angeregt, bestaunen kurz das Château de la Villardère und erreichen über Le Plantier die Kirche von St-Hilaire-de-la-Côte.
Dieser Wegabschnitt verläuft an einem Hang, von dem wir eine weite Aussicht auf die Ebene von Côte St-André haben, die bis zu den weit hinten liegenden Hügeln topfeben ist. Die verschiedenen Farben der Stoppel-, Mais-, Sonnenblumen- und frisch gepflügten Felder mit den vereinzelten Baumreihen entlang der Strassen und Wege sehen aus wie ein Crazy Patchwork.
Nach mehreren Kreuzen am Wegrand, die immer auch als Wegweiser dienen, erreichen Robin und ich, nunmehr wieder allein, den Friedhof von Gillonney. Am Ortseingang von La Côte-St-André erwartet uns das Château Louis XI aus dem 13. Jahrhundert, das ungewöhnlich modern aussieht. Momentan ist daneben das „Paradis du Chocolat“ untergebracht, das uns aber nicht in Versuchung bringt. Ein paar altehrwürdige Stufen hinuntersteigend erreichen wir das Zentrum des Geburtsstädtchens von Hector Berlioz und seinen gedeckten Markt (les halles) aus dem 13. Jahrhundert. Heute dient diese schön erhaltene Markthalle als Parkplatz und während des Hector Berlioz Festivals von Ende August als Bühne.
Inzwischen haben sich die Wolken etwas gelichtet und von Zeit zu Zeit findet ein Sonnenstrahl seinen Weg zu uns. Aber es bleibt kühl.
Wir erreichen das Hôtel-Restaurant de l’Europe, wo wir uns einquartieren, bevor wir noch das Städtchen ohne Rucksack erkunden.
____________________
Today was again a fairly easy day. We covered some 27 km in just over seven hours. According to my approximate reckoning, have now covered more than 600 km from home. We are also approximately halfway to Le Puy from the French border.
After a hearty breakfast, we said our good-byes to the kind Mme Grange and to our fellow pilgrims and set off at about 8.30. It had rained heavily during the night and the clouds were hanging very low. The air temperature was quite low – not bad conditions for walking.
The first part of our way took us over a hill to the village of Blaune, initially over paved roads, but then along a forest path that had been converted into a swamp by the combined effects of the rain and of tree-felling activities. The path was then fairly flat until we passed under the motorway A48 into the village of Quétan. There then followed a long and quite steep climb along a wooded path up to a ridge. From here, our efforts should have been rewarded by a splendid view over both sides of the ridge. Since the North side of the ridge was in cloud, the view in the direction from which we had come was, as is said in mathematics, rather more imaginary than real. The view forwards over the Brièvre plain, while not being as clear as it could be, was certainly impressive.
From this ridge, we descended to the ‘Ferme de Futeau’ with its herd of deer and then started the drop down towards the town of Le Grand Lemps. The path was very steep and the recent rain made it extremely slippery. In places it was more of a stream than a path. Annette slipped at one place and landed on her backside – no real damage done, but the seat of her trousers was dirtied.
From Le Grand Lemps we had an agreeable walk, mostly gently downhill to the village of Bévenais. As we entered the village, we were overtaken by a minivan from which two children waved friendlily. A little further on, the driver of the minivan, who in the meantime had parked in front of her house, approached us and offered us a warm drink. We gladly accepted a cup of tea with her and her three daughters. Such are the benefits of being a pilgrim!
Hardly had we resumed our march after having said our farewells to this kind family, but we encountered Ralph, the young Liechtensteiner who had spent last night with us in the same B&B. We walked on with him for some kilometres until he stopped for a pause.
This part of the way also led us along the side of a ridge. Since by now the weather had cleared somewhat (the sun even broke through the cloud a few times), the views from this ridge over the plain were impressive. The final part of our day’s journey brought us down from this ridge into the picturesque old town of La Côte-St-André, the birthplace of Hector Berlioz. We arrived at our hotel shortly after 15.30.
Donnerstag, 9. August 2007
23. Tag: Aoste – Le Pin
In der Nacht hat es geregnet und es ist kühl als wir das Hotel verlassen, in welchem die Zimmer nicht nummeriert, sondern mit den Namen von Hühnerrassen bezeichnet sind. Die kalte Mme Bellet verabschiedet uns und wir gehen zurück zur Brücke, vor der wir nach Süden abdrehen und einer unendlich scheinenden schnurgeraden Naturstrasse folgen. Der Nebel verdeckt die Landschaft, und wir können uns darauf konzentrieren, den vielen grossen Wasserlachen und Nacktschnecken auszuweichen.
Bei Romagnieu überqueren wir die Autobahn Lyon – Grenoble und wir wundern uns, ob die Feuchtigkeit in der Luft Nebel oder Nieselregen ist. Bald gibt es aber keinen Zweifel mehr: Es nieselt. Wir steigen gemächlich an und wieder hinunter. Bereits nach kurzer Zeit regnet es richtig. Wir suchen in einem Bushaltestellenhäuschen Schutz, um die Rucksäcke einzupacken.
In den Weilern und Höfen, die wir durchqueren, fallen uns die zahlreichen verlotterten oder gar verlassenen Bauernhöfe auf. Die alten Bauernhäuser und Scheunen sind hier aus einer Art mit Steinen gespickten unverputzten Lehmquadern gebaut, an der Wetterseite weisen sie tiefe Erosionsspuren auf. Erst nach einer Weile, als ich eine kürzlich verbreiterte Strasse sehe, geht mir auf, dass dies der Boden ist, auf dem wir uns bewegen. Also müssen die Quader (ca. 2 m x 1 m x 0,5 m) herausgesägt worden sein.
Vor La Bruyère steht ein altes Waschhaus, bei dem – sofern ich die Konstruktion richtig verstanden habe – die Wäscherinnen zum Einseifen der Wäsche im Bach stehen mussten.
Auch heute wieder sehen wir unzählige Edelkastanienbäume. Manchmal einen oder zwei mächtige am Weg, aber auch ganze Wälder. So sieht mein Paradies im Herbst aus.
Vor Les Abrets holt uns ein Pilger ein und wir grüssen uns kurz, als ich, als er schon weitergegangen ist, auf seinem Rucksack hinten lese: Fürstentum Liechtenstein. Also ergibt sich ein längeres Gespräch. Er macht den Weg dieses Jahr von Genf bis zur spanischen Grenze, sofern die ihm zur Verfügung stehende Zeit reicht.
In Les Abrets ist Markttag und wir finden Ziegenkäse und für Robin ein Gebäck, die wir auf einer Bank auf dem Friedhof verzehren, da der Regen inzwischen aufgehört hat.
Wieder wandern wir bergan und bergab, immer auf angenehmen Wegen. In jedem Dorf wird unsere Ankunft von einem Hund lautstark der ganzen Welt angekündigt.
Die recht grosse Kirche von Valencogne ist einzigartig, denn die Mauern sind aus Feldsteinen gebaut: jeweils eine Reihe mit den Steinen schräg nach rechts oben, etwas Mörtel drauf, gefolgt von einer Reihe mit den Steinen schräg nach links oben, etwas Mortel drauf, usw. Beim Eintreten in die Kirche werden wir von der Helligkeit richtiggehend übermannt. Wir lesen, dass Mitte 19. Jahrhundert die alte Kirche so baufällig geworden war, dass sie abgebrochen werden musste. Doch es war kein Geld für den Bau einer neuen Kirche vorhanden. So half die ganze Bevölkerung mit, indem sie Steine vom Rebberg de Notre Dame, Holz und anderes Material ins Dorf trug.
Wir verlassen Valencogne vorbei an der St. Jakobus-Statue und wandern auf zum Teil steinigen Wegen weiter durch einige Weiler, Hügel hinauf, Hügel hinunter, bis wir auf einem Grat anlangen, von dem wir eine gute Weitsicht über die Ebene in Richtung Lyon haben. Etwas unter dem Grat folgen wir meistens im Wald diesem Hügel und gelangen zu einem abfallenden Weg aus lauter runden Steinen, die keinen Halt geben. Zum Glück geht er aber bald in eine Natur- und später in eine Asphaltstrasse über, sodass wir diesen sehr stotzigen Abstieg bis Le Pin gut bewältigen.
Als wir auf einem ebenen Strässchen ankommen, biegen eben fünf Personen vor uns ein und wir werden nach dem Woher und dem Wohin gefragt. Offenbar haben sie eben vom Jakobsweg gesprochen und davon, dass hier manchmal Pilger vorbeikommen. Und wir sind als Beweis pünktlich zur Stelle. So spazieren wir gemütlich plaudernd ins Dorf (eine Dame ist mindestens 90 Jahre alt). Es stellt sich heraus, dass die Nachbarn unserer heutigen Gastgeberin, Mme Grange, sind, bei der wir heute ungewöhnlich früh, zwei Plätze reserviert haben, offeriert sie doch „chambres et table d’hôtes“.
Obwohl mich Mme Grange am Telefon darauf aufmerksam gemacht hat, dass sie die Türe erst um 17.00 Uhr öffnet, fängt sie uns bereits auf dem Trottoir ab, da es so kalt und ungemütlich ist und die Bar des Dorfes (1000 Einwohner) heute geschlossen ist. Kaum sind wir untergebracht, beginnt es stark zu regnen. Als wir noch so ganz nebenbei erfahren, dass wir heute 30 km zurückgelegt haben, sind wir doppelt so froh, angekommen zu sein.
Um 19.00 Uhr ist Nachtessen und unsere Ueberraschung ist gross, Ralph, den Liechtensteiner hier zu treffen. Es stellt sich heraus, dass ebenfalls Silvia und Christof aus Obfelden hier übernachten. Wir haben sie heute auch einmal kurz vor Les Abrets getroffen. So haben wir nicht nur ein ausgezeichnetes, sondern auch ein sehr unterhaltsames Abendessen zusammen.
______________
A reasonably comfortable and quiet day! We covered just 30 km in just 8 hours. The low temperature (around 15 °C) was about right for walking.
After departing from our hotel shortly before 8.30 with very overcast skies, we set off along the bank of the river Guier in the direction of the village Romagnieu. Shortly before reaching Romagnieu, we crossed over the motorway A43 (Grenoble – Lyon) and began our first climb of the day. In view of the limited possibilities to find accommodation for the night, Annette already at this point makes arrangements for us to stay the night at a B&B in Le Pin. The hostess makes it clear that the door is open only at 17.00 (understandable – otherwise she has no private life or could never go out).
A few drops of rain started falling, which after a few minutes became a heavy shower. We were able to arrange our rain protection under the cover of a bus stop (the only shelter for miles around) - our guardian angel was still looking after us.
By the time that we had descended to the village of Le Vérou, the rain had ceased, making the walk much more agreeable. We climbed up to the small town of Les Abrets in the company of a young Liechtensteiner who is ‘only’ walking from Geneva to the Spanish border.
After a short break in the outskirts of Les Abrets, the path took us first of all through maize fields on easy flat terrain before climbing really steeply through woods up to the village of Saint Ondras. After a further stiff climb (and short descent), we reached the small village of Valencogne, where there is an imposing church built of the local stone.
From Valencogne, the way went again upwards to a mountain ridge with occasional splendid views over the rolling countryside. Here we reached our maximum altitude of the day (about 2’400 feet) before descending quite steep paths and roads to Le Pin, our destination for the day.
In the meantime, very light rain had set in again.
On the outskirts of the village, we came into conversation with a group of five people, one of whom was a fellow countryman of mine, married to a Frenchwoman from the village. Since they were neighbours of our hostess, they were able to direct us to the Bed & Breakfast where we will be spending the night, which was a great help at the end of the day. Even if it was not yet five o’clock, our hostess, Mme Grange, was waiting in the street outside for us to let us into the house, so that we would not have to wait unnecessarily in the wet (and cold). This we found was a particularly touching and warm welcome.
When we went down to the evening meal, we were pleasantly surprised to find that three further pilgrims had arrived in the meantime – Ralph, the Liechtensteiner who had accompanied us into Les Abrets, and a couple, Silvia and Christof from Obfelden, whom we had seen and briefly greeted also on our climb to Les Abrets.
We have just eaten a very fine meal in interesting company.
Bei Romagnieu überqueren wir die Autobahn Lyon – Grenoble und wir wundern uns, ob die Feuchtigkeit in der Luft Nebel oder Nieselregen ist. Bald gibt es aber keinen Zweifel mehr: Es nieselt. Wir steigen gemächlich an und wieder hinunter. Bereits nach kurzer Zeit regnet es richtig. Wir suchen in einem Bushaltestellenhäuschen Schutz, um die Rucksäcke einzupacken.
In den Weilern und Höfen, die wir durchqueren, fallen uns die zahlreichen verlotterten oder gar verlassenen Bauernhöfe auf. Die alten Bauernhäuser und Scheunen sind hier aus einer Art mit Steinen gespickten unverputzten Lehmquadern gebaut, an der Wetterseite weisen sie tiefe Erosionsspuren auf. Erst nach einer Weile, als ich eine kürzlich verbreiterte Strasse sehe, geht mir auf, dass dies der Boden ist, auf dem wir uns bewegen. Also müssen die Quader (ca. 2 m x 1 m x 0,5 m) herausgesägt worden sein.
Vor La Bruyère steht ein altes Waschhaus, bei dem – sofern ich die Konstruktion richtig verstanden habe – die Wäscherinnen zum Einseifen der Wäsche im Bach stehen mussten.
Auch heute wieder sehen wir unzählige Edelkastanienbäume. Manchmal einen oder zwei mächtige am Weg, aber auch ganze Wälder. So sieht mein Paradies im Herbst aus.
Vor Les Abrets holt uns ein Pilger ein und wir grüssen uns kurz, als ich, als er schon weitergegangen ist, auf seinem Rucksack hinten lese: Fürstentum Liechtenstein. Also ergibt sich ein längeres Gespräch. Er macht den Weg dieses Jahr von Genf bis zur spanischen Grenze, sofern die ihm zur Verfügung stehende Zeit reicht.
In Les Abrets ist Markttag und wir finden Ziegenkäse und für Robin ein Gebäck, die wir auf einer Bank auf dem Friedhof verzehren, da der Regen inzwischen aufgehört hat.
Wieder wandern wir bergan und bergab, immer auf angenehmen Wegen. In jedem Dorf wird unsere Ankunft von einem Hund lautstark der ganzen Welt angekündigt.
Die recht grosse Kirche von Valencogne ist einzigartig, denn die Mauern sind aus Feldsteinen gebaut: jeweils eine Reihe mit den Steinen schräg nach rechts oben, etwas Mörtel drauf, gefolgt von einer Reihe mit den Steinen schräg nach links oben, etwas Mortel drauf, usw. Beim Eintreten in die Kirche werden wir von der Helligkeit richtiggehend übermannt. Wir lesen, dass Mitte 19. Jahrhundert die alte Kirche so baufällig geworden war, dass sie abgebrochen werden musste. Doch es war kein Geld für den Bau einer neuen Kirche vorhanden. So half die ganze Bevölkerung mit, indem sie Steine vom Rebberg de Notre Dame, Holz und anderes Material ins Dorf trug.
Wir verlassen Valencogne vorbei an der St. Jakobus-Statue und wandern auf zum Teil steinigen Wegen weiter durch einige Weiler, Hügel hinauf, Hügel hinunter, bis wir auf einem Grat anlangen, von dem wir eine gute Weitsicht über die Ebene in Richtung Lyon haben. Etwas unter dem Grat folgen wir meistens im Wald diesem Hügel und gelangen zu einem abfallenden Weg aus lauter runden Steinen, die keinen Halt geben. Zum Glück geht er aber bald in eine Natur- und später in eine Asphaltstrasse über, sodass wir diesen sehr stotzigen Abstieg bis Le Pin gut bewältigen.
Als wir auf einem ebenen Strässchen ankommen, biegen eben fünf Personen vor uns ein und wir werden nach dem Woher und dem Wohin gefragt. Offenbar haben sie eben vom Jakobsweg gesprochen und davon, dass hier manchmal Pilger vorbeikommen. Und wir sind als Beweis pünktlich zur Stelle. So spazieren wir gemütlich plaudernd ins Dorf (eine Dame ist mindestens 90 Jahre alt). Es stellt sich heraus, dass die Nachbarn unserer heutigen Gastgeberin, Mme Grange, sind, bei der wir heute ungewöhnlich früh, zwei Plätze reserviert haben, offeriert sie doch „chambres et table d’hôtes“.
Obwohl mich Mme Grange am Telefon darauf aufmerksam gemacht hat, dass sie die Türe erst um 17.00 Uhr öffnet, fängt sie uns bereits auf dem Trottoir ab, da es so kalt und ungemütlich ist und die Bar des Dorfes (1000 Einwohner) heute geschlossen ist. Kaum sind wir untergebracht, beginnt es stark zu regnen. Als wir noch so ganz nebenbei erfahren, dass wir heute 30 km zurückgelegt haben, sind wir doppelt so froh, angekommen zu sein.
Um 19.00 Uhr ist Nachtessen und unsere Ueberraschung ist gross, Ralph, den Liechtensteiner hier zu treffen. Es stellt sich heraus, dass ebenfalls Silvia und Christof aus Obfelden hier übernachten. Wir haben sie heute auch einmal kurz vor Les Abrets getroffen. So haben wir nicht nur ein ausgezeichnetes, sondern auch ein sehr unterhaltsames Abendessen zusammen.
______________
A reasonably comfortable and quiet day! We covered just 30 km in just 8 hours. The low temperature (around 15 °C) was about right for walking.
After departing from our hotel shortly before 8.30 with very overcast skies, we set off along the bank of the river Guier in the direction of the village Romagnieu. Shortly before reaching Romagnieu, we crossed over the motorway A43 (Grenoble – Lyon) and began our first climb of the day. In view of the limited possibilities to find accommodation for the night, Annette already at this point makes arrangements for us to stay the night at a B&B in Le Pin. The hostess makes it clear that the door is open only at 17.00 (understandable – otherwise she has no private life or could never go out).
A few drops of rain started falling, which after a few minutes became a heavy shower. We were able to arrange our rain protection under the cover of a bus stop (the only shelter for miles around) - our guardian angel was still looking after us.
By the time that we had descended to the village of Le Vérou, the rain had ceased, making the walk much more agreeable. We climbed up to the small town of Les Abrets in the company of a young Liechtensteiner who is ‘only’ walking from Geneva to the Spanish border.
After a short break in the outskirts of Les Abrets, the path took us first of all through maize fields on easy flat terrain before climbing really steeply through woods up to the village of Saint Ondras. After a further stiff climb (and short descent), we reached the small village of Valencogne, where there is an imposing church built of the local stone.
From Valencogne, the way went again upwards to a mountain ridge with occasional splendid views over the rolling countryside. Here we reached our maximum altitude of the day (about 2’400 feet) before descending quite steep paths and roads to Le Pin, our destination for the day.
In the meantime, very light rain had set in again.
On the outskirts of the village, we came into conversation with a group of five people, one of whom was a fellow countryman of mine, married to a Frenchwoman from the village. Since they were neighbours of our hostess, they were able to direct us to the Bed & Breakfast where we will be spending the night, which was a great help at the end of the day. Even if it was not yet five o’clock, our hostess, Mme Grange, was waiting in the street outside for us to let us into the house, so that we would not have to wait unnecessarily in the wet (and cold). This we found was a particularly touching and warm welcome.
When we went down to the evening meal, we were pleasantly surprised to find that three further pilgrims had arrived in the meantime – Ralph, the Liechtensteiner who had accompanied us into Les Abrets, and a couple, Silvia and Christof from Obfelden, whom we had seen and briefly greeted also on our climb to Les Abrets.
We have just eaten a very fine meal in interesting company.
Mittwoch, 8. August 2007
22. Tag: Yenne - Aoste
Es ist kühl und bewölkt, als wir dem Städtchen Yenne den Rücken kehren und durch die verstreuten Aussenquartiere wandern. Im Wissen um die lange Steigung, die uns erwartet, nehmen wir die Kühle gerne auf uns. Hinter dem Château des Dragonniers (Dragonnière) beginnt sie denn auch, immer mehr oder weniger steil während ca. 9 km den Berg hinan. Auf der andern Talseite hängen die Wolken noch tiefer als bei uns und von der Landschaft ist momentan nicht viel zu sehen.

La Dragonnière
Der Weg führt uns über Weiden mit Kühen und einem Stier, der auf „unserem“ Weg steht und uns so gebannt anschaut, dass wir es vorziehen, ihn weiträumig zu umgehen. An den Wegrändern wächst viel Johanniskraut und in den Wäldern fallen uns die vielen Edelkastanienbäume auf.
Wir queren zwei belebte Weiler und plaudern mit den Leuten, die über das Wetter klagen und deren Wäsche nicht trocknen will. Viele rufen uns ganz einfach „bonne route“ zu.
Obwohl es kühl bleibt, ist der stetige Aufstieg recht schweisstreibend. Es gibt also nur eines: immer voran und bei weniger steilen Streckenabschnitten etwas kräftiger voranschreiten. Ich habe die Wahl der Qual: soll ich anhalten, die Kieselsteine aus den Schuhen leeren und mich dafür erkälten, oder soll ich weitermarschieren und dafür ein Loch mehr am Fuss haben? Weiter oben erreichen wir doch noch die Wolken und bewegen uns im feuchten Nebel. Sobald wir auf dem Col du Mont-Tournier ankommen, sausen die Rucksäcke zu Boden und die warmen Kleider werden hervorgeholt.
Der Abstieg ist ebenso angenehm wie der Aufstieg: abwechslungsreich und über Weiden und durch die Wälder. Die Wolken sind inzwischen bedrohlich dunkel geworden, aber es tröpfelt nur von Zeit zu Zeit.
Die beiden Berner, die wir gestern im Hotel gesehen hatten und mit denen wir heute beim Frühstück ins Gespräch gekommen sind, überholen uns, während wir versuchen, ein Bett für diesen Abend zu reservieren. Sie machen uns wenig Hoffnung, da sie offenbar gestern nach langem Suchen erst in Les Abrets fündig geworden sind. Trotzdem finden wir nach nur drei Anrufen ein Zimmer in Aoste.
Noch hoch an der Bergflanke erreichen wir St-Maurice-de-Rotherens, wo das Galletti Radio-Museum neben der Kirche eingerichtet ist. Galletti baute 1912 eine der stärksten drahtlosen Telegrafenstationen der damaligen Zeit.
Hinter der Kirche von Grésin führt uns der Weg weiter ins Tal hinunter und über einen rauschenden Bach. Danach steigt der Weg wieder stetig an. Von einer Wegbiegung aus haben wir unvermittelt eine Panoramasicht auf das südlichere Rhonetal und die es umgebenden Hügel.
Wir erreichen die Wallfahrtskirche Notre Dame de Pigneux, die im 8. Jahrhundert am Ort einer Schlacht gegen die Mauren gebaut wurde. An der Fassade über dem Eingang sind drei Jakobsmuscheln angebracht.
Weiter unten liegt bereits St-Genix-sur-Guiers, wo wir den Guiers auf der Brücke überqueren uns so vom Département Savoie ins Département Isère wechseln.
Das Zentrum von Aoste ist noch ca. 2 km von hier entfernt, deshalb ist unsere Ueberraschung gross, als wir kurz nach der Brücke bereits unser Hotel erblicken. Der Hahn ist so auffallend angebracht, dass wir ihn nicht wirklich verpassen können. Obwohl es noch früh ist und wir uns noch fit fühlen, sind wir froh, nicht noch die 12 km nach Abrets marschieren zu müssen, und quartieren uns für die Nacht im Hotel au Coq en Velours ein.
---------------------
Our 22nd day was a fairly comfortable one; we covered about 24 km in about six hours. The distances and durations of our daily stages are dictated not only by our own energy potential and the state of our feet, but also by the topography of the route and the availability of overnight accommodation. Right at the moment, neither our energy nor our feet are the limiting parameters; the main problem in this area is rather that of finding a room for the night. The positive aspect is that the cost of the overnight stay has come down noticeably since we left the high-priced area of La Côte and Geneva.
We left our hotel in Yenne shortly after 8.00 this morning and, after having purchased some provisions for the day, were on our way by about 8.20. It had rained quite heavily in the night. The day was heavily clouded and the temperatures decidedly cooler after the long spell of hot weather. This was not bad for us, because, soon after leaving the outskirts of Yenne, we started the main climb of the day, up to the 2’835 foot high Col de Mont Tournier, a climb of more than 2’000 feet.
The climb through woods, meadows and pleasant small villages went quite comfortably. The Col itself was in light cloud with the usual associated light drizzle.
The easy descent took us down to the village of St. Maurice de Rotherens. Here there is a radio museum in memory of Roberto Clemens Galletti, who in 1912 set up here one of the most powerful radio stations of the era. The museum was not open when we were there.
After continuing the descent down to a bridge over a small river, we once again had a steep climb over a ridge before arriving at the Chapelle de Pigneux, the façade of which is decorated with three St. James shells.

Chapelle de Pigneux
From here, it was only a short walk to the village of St.-Genix-sur-Guiers. We crossed the bridge over the river Guier (which brought us into Isère, our next département) and arrived at our day’s destination at about 14.30.

La Dragonnière
Der Weg führt uns über Weiden mit Kühen und einem Stier, der auf „unserem“ Weg steht und uns so gebannt anschaut, dass wir es vorziehen, ihn weiträumig zu umgehen. An den Wegrändern wächst viel Johanniskraut und in den Wäldern fallen uns die vielen Edelkastanienbäume auf.
Wir queren zwei belebte Weiler und plaudern mit den Leuten, die über das Wetter klagen und deren Wäsche nicht trocknen will. Viele rufen uns ganz einfach „bonne route“ zu.
Obwohl es kühl bleibt, ist der stetige Aufstieg recht schweisstreibend. Es gibt also nur eines: immer voran und bei weniger steilen Streckenabschnitten etwas kräftiger voranschreiten. Ich habe die Wahl der Qual: soll ich anhalten, die Kieselsteine aus den Schuhen leeren und mich dafür erkälten, oder soll ich weitermarschieren und dafür ein Loch mehr am Fuss haben? Weiter oben erreichen wir doch noch die Wolken und bewegen uns im feuchten Nebel. Sobald wir auf dem Col du Mont-Tournier ankommen, sausen die Rucksäcke zu Boden und die warmen Kleider werden hervorgeholt.
Der Abstieg ist ebenso angenehm wie der Aufstieg: abwechslungsreich und über Weiden und durch die Wälder. Die Wolken sind inzwischen bedrohlich dunkel geworden, aber es tröpfelt nur von Zeit zu Zeit.
Die beiden Berner, die wir gestern im Hotel gesehen hatten und mit denen wir heute beim Frühstück ins Gespräch gekommen sind, überholen uns, während wir versuchen, ein Bett für diesen Abend zu reservieren. Sie machen uns wenig Hoffnung, da sie offenbar gestern nach langem Suchen erst in Les Abrets fündig geworden sind. Trotzdem finden wir nach nur drei Anrufen ein Zimmer in Aoste.
Noch hoch an der Bergflanke erreichen wir St-Maurice-de-Rotherens, wo das Galletti Radio-Museum neben der Kirche eingerichtet ist. Galletti baute 1912 eine der stärksten drahtlosen Telegrafenstationen der damaligen Zeit.
Hinter der Kirche von Grésin führt uns der Weg weiter ins Tal hinunter und über einen rauschenden Bach. Danach steigt der Weg wieder stetig an. Von einer Wegbiegung aus haben wir unvermittelt eine Panoramasicht auf das südlichere Rhonetal und die es umgebenden Hügel.
Wir erreichen die Wallfahrtskirche Notre Dame de Pigneux, die im 8. Jahrhundert am Ort einer Schlacht gegen die Mauren gebaut wurde. An der Fassade über dem Eingang sind drei Jakobsmuscheln angebracht.
Weiter unten liegt bereits St-Genix-sur-Guiers, wo wir den Guiers auf der Brücke überqueren uns so vom Département Savoie ins Département Isère wechseln.
Das Zentrum von Aoste ist noch ca. 2 km von hier entfernt, deshalb ist unsere Ueberraschung gross, als wir kurz nach der Brücke bereits unser Hotel erblicken. Der Hahn ist so auffallend angebracht, dass wir ihn nicht wirklich verpassen können. Obwohl es noch früh ist und wir uns noch fit fühlen, sind wir froh, nicht noch die 12 km nach Abrets marschieren zu müssen, und quartieren uns für die Nacht im Hotel au Coq en Velours ein.
---------------------
Our 22nd day was a fairly comfortable one; we covered about 24 km in about six hours. The distances and durations of our daily stages are dictated not only by our own energy potential and the state of our feet, but also by the topography of the route and the availability of overnight accommodation. Right at the moment, neither our energy nor our feet are the limiting parameters; the main problem in this area is rather that of finding a room for the night. The positive aspect is that the cost of the overnight stay has come down noticeably since we left the high-priced area of La Côte and Geneva.
We left our hotel in Yenne shortly after 8.00 this morning and, after having purchased some provisions for the day, were on our way by about 8.20. It had rained quite heavily in the night. The day was heavily clouded and the temperatures decidedly cooler after the long spell of hot weather. This was not bad for us, because, soon after leaving the outskirts of Yenne, we started the main climb of the day, up to the 2’835 foot high Col de Mont Tournier, a climb of more than 2’000 feet.
The climb through woods, meadows and pleasant small villages went quite comfortably. The Col itself was in light cloud with the usual associated light drizzle.
The easy descent took us down to the village of St. Maurice de Rotherens. Here there is a radio museum in memory of Roberto Clemens Galletti, who in 1912 set up here one of the most powerful radio stations of the era. The museum was not open when we were there.
After continuing the descent down to a bridge over a small river, we once again had a steep climb over a ridge before arriving at the Chapelle de Pigneux, the façade of which is decorated with three St. James shells.

Chapelle de Pigneux
From here, it was only a short walk to the village of St.-Genix-sur-Guiers. We crossed the bridge over the river Guier (which brought us into Isère, our next département) and arrived at our day’s destination at about 14.30.
Dienstag, 7. August 2007
21. Tag: Serrières-en-Chautagne - Yenne
Andächtig esse ich zum Frühstück meine letzte Scheibe Roggenbrot und denke mit Dankbarkeit und Wehmut an den Bäcker in Tannay, der am letzten Samstag ganz allein für mich dieses Brot gebacken hat. Wahrscheinlich ist es das letzte Brot, das ich in Frankreich esse, ist es doch äusserst schwierig, in diesem Land weizenfreies Brot zu kaufen.
Die Regenwolken hängen tief als wir Serrières-en-Chautagne vorbei am Badeweiher verlassen. Heute zieht nur ein einsamer Schwimmer seine Runden, während gestern abend Hochbetrieb herrschte. Wir folgen einem langen schnurgeraden Weg, der rechts mit jungen Pappeln gesäumt ist, die immer im Abstand von 5 m gepflanzt sind. Der Weg ist übersät mit herzförmigen Pappelblättern aller Grössen. Es beginnt zu tröpfeln, aber wir wollen noch nicht recht an Regen glauben und zögern noch, uns in die Regenausrüstung zu stürzen, bis wir sicher sind, dass es nicht grad wieder aufhört. Aber natürlich kommt der Moment, wo wir uns im Schutze eines Baumes die Regenjacken anziehen.
Der Weg dreht nach Süden ab und jetzt stehen ganze Pappelreihen quer zum Weg, wieder im Abstand von 5 m. Bei unserer Ankunft an der Rhone erschrecken wir einen Fischreiher, der mit ruhigem Flügelschlag knapp über dem Wasser das Weite sucht. Nun folgen wir der Rhone bis zum Pont de la Loi, wo das Restaurant steht, das seine hundert Desserts anpreist.
Die Rhone begleitet uns dann weiter südwärts, da ihr Pegelstand nicht allzu hoch ist, müssen wir nicht die Variante wählen. Links liegt ein Sumpfgebiet, das mit Weihern durchsetzt ist.
Für kurze Zeit verlassen wir die Rhone und eine ganz andere Landschaft umgibt uns. Wir wandern nun auf einer Strasse zwischen Maisfeldern, von denen jede sichtbare Maispflanze bis ganz hinauf mit Winden überwachsen ist, so dass bereits die erste Reihe eine undurchsichtige grüne Wand bildet.
Ueber eine Bogenbrücke mit Treppenstufen erreichen wir das freundlich herausgeputzte Chanaz, das am Canal de Savière, dem Verbindungskanal zwischen dem Lac de Bourget und der Rhone liegt. Hier versuche ich mein Glück in einer Bäckerei, aber der Bäcker meint auf meine Frage nach weizenfreiem Brot ganz energisch: „ça n’existe pas!“. Ich bin einer andern Kundin dankbar, die mir zustimmt, dass es Mais- oder Dinkelbrot gibt.

Chanaz
Hinter der Oelmühle aus dem 19. Jahrhundert, die immer noch funktioniert, steigt der Weg ganz unvermittelt an. Der Regen hat inzwischen wieder aufgehört und wir sind nicht unglücklich über eine kleine Aufwärmübung, zumal der schöne Naturpfad uns durch den Wald führt. Wir erreichen wieder zwischen Feldern Poisat, kommen an einem Bildstock vorbei und gehen nun einen fast ebenen Weg auf halber Höhe der Bergflanke entlang. Der Ausblick ins Rhonetal ist von einem Waldstrich versteckt und die vergandeten Weiden am Weg sind nur bedingt inspirierend. Die zahllosen Eidechsen, die, durch unsere Schritte aufschreckt, die Steinstrasse überqueren, sind die einzige Abwechslung, bis sich ein grosser schwarz-weisser Schmetterling auf meinem blauen T-Shirt niederlässt und erst nach dem dritten Versuch versteht, dass ich keine Blume bin. Nur einmal öffnet sich ein Fenster im Wald, das uns die Aussicht auf den Lac du Lit au Rol mit der Ile aux Oiseaux erlaubt.
Wir durchqueren Vétrier auf 410 müM und staunen nicht schlecht über den wunderbaren Ausblick, der sich uns hinter dem Weiler eröffnet. Wir sehen weit über das Rhonetal gegen Süden und die näheren Berge (die Gipfel sind immer noch wolkenbedeckt) und vor allem Weinberge, soweit das Auge reicht. Durch die Rebberge erreichen wir in Montagnin auf 334 müM, das genau so verschlafen – wenn nicht verlassen – wirkt wie Vétrier. Ein paar gackernde Hühner sind das einzige Lebenszeichen.
Der Weg führt uns nun weiter durch die schön gepflegten Weinberge, die bis zum Fuss der schroffen Berge reichen und die zum Teil so steinige Böden haben, dass ich mich frage, wie da überhaupt etwas wachsen kann. So durchqueren wir die Weiler Vraisin (vins de Savoie) und Aimavigne (Weinkellereien) und steigen nicht wie die Strasse in Serpentinen, sondern direkt in der Falllinie nach Jongieux hinauf, wo wir die Kirche besuchen und weiter nach Jongieux-le-Haut hinaufklettern. Dieser Aufstieg ist ebenso atem(be)raubend wie die Aussicht, mit der wir dafür belohnt werden: weit in den Norden, östlich der Rhone alle Bergflanken mit Rebbergen bedeckt bis zum Wald hinauf und westlich der Rhone Getreidefelder und Wälder.
Jetzt fehlt uns nur noch das letzte Bisschen Anstrengung für heute: der Aufstieg zur Kapelle St-Romain (420 müM), die sich bereits von weitem gegen den Horizont abzeichnet. Von diesem Aussichtspunkt aus sehen wir bereits Yenne und tief unter uns die Rhone. Die Warnung vor dem Abstieg mahnt uns gutes Schuhwerk an und erinnert uns daran, auf unsere Kinder aufzupassen, denn der Weg sei in die Klippe angelegt. Der Abstieg durch den Wald erfolgt denn auch auf einem schmalen Zickzackpfad, der leider nicht nur ein Längsgefälle, sondern auch ein Quergefälle hat. Vom Regen ist er noch recht glitschig, doch wir erreichen problemlos die Rhone.
Hier entdecke ich meinen Traumweg: Festgetretener Flusssand, nicht zu hart, nicht zu weich, keine steilen Stellen und doch nicht zu eben. Die Rhone fliesst ruhig einen bis fünf Meter unter und neben uns und der Wind streicht durch die Wipfel der Bäume des lichten Mischwaldes. So erreichen wir entspannt Yenne, wo wir die Nacht im Hotel Fer à Cheval verbringen.
___________________________
Today was a relatively comfortable day. We covered about 27 km in approximately eight hours (with some short stops).
In view of the difficulty of obtaining accommodation in this part of the Camino, and for reasons of the topography of the route, we already made arrangements this morning to have an hotel room in the town of Yenne for tonight.
After purchasing some fruit at the local ‘alimentation générale’, we set forth at about 8.45. It had rained during the night and the sky was heavily overcast. After a very short time, it started to rain slightly again – not much, but enough to make us get out the rain protection.
The first 10 km were through flat countryside. After about 1 km through a forest, the path ran mostly along the banks of the Rhone, which already in this area is a river of the majestic proportions that are associated with a major European river. Apart from our being forced to make a diversion due to works on the SNCF railway bridge over the Rhone in the neighbourhood of the town of Culoz (here having a map and a competent navigator was invaluable), we reached the picturesque small town of Chanaz without difficulty. By this time the rain had stopped for the day.
In Chanaz, we crossed the ‘Canal de Savières’ over a high-arched bridge. The Canal de Savières links the Lac du Bourget to the Rhone. This waterway was used already in Roman times for the transport of goods up to Seyssel, from where they were often transported overland to Geneva. Today it serves only pleasure boats.
In Chanaz, our comfortably flat hiking route reached an abrupt end. We had a very stiff climb away from Chanaz, which really got the sweat glands working again. The height difference was around 600 feet. This climb took us up onto a high ridge with wonderful views over long stretches of the Rhone valley.
By this time, the sun had broken through and the temperatures were also climbing.
We then descended into the pretty village of Montagnin, only to start climbing again through extensive vineyards up to the villages of Jongieux and Jongieux-le-Haut. Fortunately, at the time that we were climbing the steepest paths, a few dense clouds passed in front of the sun to make the climb a bit more comfortable. The climb continued up to the Chapel St. Romain from which there was again a great view of the Rhone valley.

Aufstieg in den Weinbergen / Ascent through the vineyards
The descent from the Chapel (about 1’450 feet above sea level) down to the level of the Rhone (at about 740 feet) was via an extremely very steep path. Fortunately for us, this path was more or less dry, otherwise it would have been quite treacherous.
The final part of the day’s journey took us again along the banks of the Rhone, to our hotel in the small town of Yenne.
We have now been travelling for three weeks and, according to my tally, have already covered more than 500 km. Let us see what the next weeks bring!
Die Regenwolken hängen tief als wir Serrières-en-Chautagne vorbei am Badeweiher verlassen. Heute zieht nur ein einsamer Schwimmer seine Runden, während gestern abend Hochbetrieb herrschte. Wir folgen einem langen schnurgeraden Weg, der rechts mit jungen Pappeln gesäumt ist, die immer im Abstand von 5 m gepflanzt sind. Der Weg ist übersät mit herzförmigen Pappelblättern aller Grössen. Es beginnt zu tröpfeln, aber wir wollen noch nicht recht an Regen glauben und zögern noch, uns in die Regenausrüstung zu stürzen, bis wir sicher sind, dass es nicht grad wieder aufhört. Aber natürlich kommt der Moment, wo wir uns im Schutze eines Baumes die Regenjacken anziehen.
Der Weg dreht nach Süden ab und jetzt stehen ganze Pappelreihen quer zum Weg, wieder im Abstand von 5 m. Bei unserer Ankunft an der Rhone erschrecken wir einen Fischreiher, der mit ruhigem Flügelschlag knapp über dem Wasser das Weite sucht. Nun folgen wir der Rhone bis zum Pont de la Loi, wo das Restaurant steht, das seine hundert Desserts anpreist.
Die Rhone begleitet uns dann weiter südwärts, da ihr Pegelstand nicht allzu hoch ist, müssen wir nicht die Variante wählen. Links liegt ein Sumpfgebiet, das mit Weihern durchsetzt ist.
Für kurze Zeit verlassen wir die Rhone und eine ganz andere Landschaft umgibt uns. Wir wandern nun auf einer Strasse zwischen Maisfeldern, von denen jede sichtbare Maispflanze bis ganz hinauf mit Winden überwachsen ist, so dass bereits die erste Reihe eine undurchsichtige grüne Wand bildet.
Ueber eine Bogenbrücke mit Treppenstufen erreichen wir das freundlich herausgeputzte Chanaz, das am Canal de Savière, dem Verbindungskanal zwischen dem Lac de Bourget und der Rhone liegt. Hier versuche ich mein Glück in einer Bäckerei, aber der Bäcker meint auf meine Frage nach weizenfreiem Brot ganz energisch: „ça n’existe pas!“. Ich bin einer andern Kundin dankbar, die mir zustimmt, dass es Mais- oder Dinkelbrot gibt.

Chanaz
Hinter der Oelmühle aus dem 19. Jahrhundert, die immer noch funktioniert, steigt der Weg ganz unvermittelt an. Der Regen hat inzwischen wieder aufgehört und wir sind nicht unglücklich über eine kleine Aufwärmübung, zumal der schöne Naturpfad uns durch den Wald führt. Wir erreichen wieder zwischen Feldern Poisat, kommen an einem Bildstock vorbei und gehen nun einen fast ebenen Weg auf halber Höhe der Bergflanke entlang. Der Ausblick ins Rhonetal ist von einem Waldstrich versteckt und die vergandeten Weiden am Weg sind nur bedingt inspirierend. Die zahllosen Eidechsen, die, durch unsere Schritte aufschreckt, die Steinstrasse überqueren, sind die einzige Abwechslung, bis sich ein grosser schwarz-weisser Schmetterling auf meinem blauen T-Shirt niederlässt und erst nach dem dritten Versuch versteht, dass ich keine Blume bin. Nur einmal öffnet sich ein Fenster im Wald, das uns die Aussicht auf den Lac du Lit au Rol mit der Ile aux Oiseaux erlaubt.
Wir durchqueren Vétrier auf 410 müM und staunen nicht schlecht über den wunderbaren Ausblick, der sich uns hinter dem Weiler eröffnet. Wir sehen weit über das Rhonetal gegen Süden und die näheren Berge (die Gipfel sind immer noch wolkenbedeckt) und vor allem Weinberge, soweit das Auge reicht. Durch die Rebberge erreichen wir in Montagnin auf 334 müM, das genau so verschlafen – wenn nicht verlassen – wirkt wie Vétrier. Ein paar gackernde Hühner sind das einzige Lebenszeichen.
Der Weg führt uns nun weiter durch die schön gepflegten Weinberge, die bis zum Fuss der schroffen Berge reichen und die zum Teil so steinige Böden haben, dass ich mich frage, wie da überhaupt etwas wachsen kann. So durchqueren wir die Weiler Vraisin (vins de Savoie) und Aimavigne (Weinkellereien) und steigen nicht wie die Strasse in Serpentinen, sondern direkt in der Falllinie nach Jongieux hinauf, wo wir die Kirche besuchen und weiter nach Jongieux-le-Haut hinaufklettern. Dieser Aufstieg ist ebenso atem(be)raubend wie die Aussicht, mit der wir dafür belohnt werden: weit in den Norden, östlich der Rhone alle Bergflanken mit Rebbergen bedeckt bis zum Wald hinauf und westlich der Rhone Getreidefelder und Wälder.
Jetzt fehlt uns nur noch das letzte Bisschen Anstrengung für heute: der Aufstieg zur Kapelle St-Romain (420 müM), die sich bereits von weitem gegen den Horizont abzeichnet. Von diesem Aussichtspunkt aus sehen wir bereits Yenne und tief unter uns die Rhone. Die Warnung vor dem Abstieg mahnt uns gutes Schuhwerk an und erinnert uns daran, auf unsere Kinder aufzupassen, denn der Weg sei in die Klippe angelegt. Der Abstieg durch den Wald erfolgt denn auch auf einem schmalen Zickzackpfad, der leider nicht nur ein Längsgefälle, sondern auch ein Quergefälle hat. Vom Regen ist er noch recht glitschig, doch wir erreichen problemlos die Rhone.
Hier entdecke ich meinen Traumweg: Festgetretener Flusssand, nicht zu hart, nicht zu weich, keine steilen Stellen und doch nicht zu eben. Die Rhone fliesst ruhig einen bis fünf Meter unter und neben uns und der Wind streicht durch die Wipfel der Bäume des lichten Mischwaldes. So erreichen wir entspannt Yenne, wo wir die Nacht im Hotel Fer à Cheval verbringen.
___________________________
Today was a relatively comfortable day. We covered about 27 km in approximately eight hours (with some short stops).
In view of the difficulty of obtaining accommodation in this part of the Camino, and for reasons of the topography of the route, we already made arrangements this morning to have an hotel room in the town of Yenne for tonight.
After purchasing some fruit at the local ‘alimentation générale’, we set forth at about 8.45. It had rained during the night and the sky was heavily overcast. After a very short time, it started to rain slightly again – not much, but enough to make us get out the rain protection.
The first 10 km were through flat countryside. After about 1 km through a forest, the path ran mostly along the banks of the Rhone, which already in this area is a river of the majestic proportions that are associated with a major European river. Apart from our being forced to make a diversion due to works on the SNCF railway bridge over the Rhone in the neighbourhood of the town of Culoz (here having a map and a competent navigator was invaluable), we reached the picturesque small town of Chanaz without difficulty. By this time the rain had stopped for the day.
In Chanaz, we crossed the ‘Canal de Savières’ over a high-arched bridge. The Canal de Savières links the Lac du Bourget to the Rhone. This waterway was used already in Roman times for the transport of goods up to Seyssel, from where they were often transported overland to Geneva. Today it serves only pleasure boats.
In Chanaz, our comfortably flat hiking route reached an abrupt end. We had a very stiff climb away from Chanaz, which really got the sweat glands working again. The height difference was around 600 feet. This climb took us up onto a high ridge with wonderful views over long stretches of the Rhone valley.
By this time, the sun had broken through and the temperatures were also climbing.
We then descended into the pretty village of Montagnin, only to start climbing again through extensive vineyards up to the villages of Jongieux and Jongieux-le-Haut. Fortunately, at the time that we were climbing the steepest paths, a few dense clouds passed in front of the sun to make the climb a bit more comfortable. The climb continued up to the Chapel St. Romain from which there was again a great view of the Rhone valley.

Aufstieg in den Weinbergen / Ascent through the vineyards
The descent from the Chapel (about 1’450 feet above sea level) down to the level of the Rhone (at about 740 feet) was via an extremely very steep path. Fortunately for us, this path was more or less dry, otherwise it would have been quite treacherous.
The final part of the day’s journey took us again along the banks of the Rhone, to our hotel in the small town of Yenne.
We have now been travelling for three weeks and, according to my tally, have already covered more than 500 km. Let us see what the next weeks bring!
Montag, 6. August 2007
20. Tag: Frangy - Serrières-en-Chautagne
Die Schleierwolken, die wir beim Verlassen den Hotels erblicken, verheissen uns einen nicht allzu heissen Tag. Wir wandern also guten Mutes los, aber bereits bei der Mairie muss ich den ersten Kieselstein aus meinem Schuh klauben.
Den Usses überqueren wir auf dem Grand Pont, einer Steinbrücke aus dem Jahre 1677 mit einem mächtigen Pfeiler in der Mitte der beiden Bögen, die das kleine Tal überspannen. Schon von hier aus sehen wir das Musée de la Vache et des Alpages, das wir allerdings links liegen lassen. Kaum haben wir das Dorf verlassen, beginnt der Weg auch schon anzusteigen und es heisst sogar, er sei zu steil für Velofahrer. Vor allem nehme ich aber an, dass er zu schmal ist. Manchmal führt er uns auch über Kuhweiden mit den obligaten Barrieren, die selbst für unsere Rucksäcke gelegentlich ein Problem darstellen.
Wir wandern auf angenehmen Pfaden weiter in die Höhe und haben bald eine gute Aussicht über Frangy und auf den Jura. Von Champagne über Tagny marschieren wir auf kaum befahrenen Strassen und streckenweise durch lichte Wäldchen bis Vannecy. Hier schenkt uns ein alter Mann einige Zwetschgen, die wir direkt von seinem Baum pflücken dürfen, und wir versprechen ihm, in Santiago an ihn zu denken.
Nun führt eine Strasse ganz bequem nach Designy, wo bei unserer Ankunft der Maire mit fliegendem grauem Bart aus dem Büro springt und uns ein Papierchen mit dem Pilgerstempel darauf übergibt. Die Mairie liegt neben der Kirche St-Laurent aus dem 12. Jahrhundert. Während des ersten Weltkrieges sind über 80 Männer aus diesem Dorf von heute nur gerade 600 Einwohnern gefallen.
In jedem noch so kleinen Weiler fällt uns ein hohes Kreuz auf, meistens aus Stein, manchmal aus Holz und etwas seltener aus Schmiedeisen. Die Wegbeschreibungen beziehen sich denn auch vielfach auf diese markanten Wahrzeichen.
Wieder über Feld- und Waldwege erreichen wir zuerst Pelly, dann Moucherin, indem wir an der Flanke der Montagne des Princes bleiben. Von hier oben erblicken wir auch die Stadt Seyssel, die von der Rhone zweigeteilt wird und während Jahrhunderten eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielte. Ab hier war die Rhone nämlich nicht mehr schiffbar, so dass alle Schiffe ausgeladen und insbesondre das Salz via Designy (route du sel) nach Genf transportiert werden musste. Bei einer Wegbiegung erhalten wir ganz unerwartet eine schöne Aussicht gegen Süden über das Rhonetal, mit dem Kanal, der für das Elektrizitätswerk von Chautagne angelegt wurde.
Nun führt uns der Weg talwärts durch einige verschlafene und malerische Weiler hindurch, in denen viele alte Häuser liebevoll restauriert worden sind. Der Anzahl Autos mit Genfer Nummernschildern nach zu schliessen, sind die neuen Besitzer nicht Einheimische.
Inzwischen ist es doch heiss geworden, aber von Zeit zu Zeit weht ein leichtes Lüftchen, das uns sehr willkommene Abkühlung bringt.
Nach Vens steigen wir bis zum Fluss Fier hinunter, der dort in die Rhone mündet. Wir überqueren ihn noch vorher auf einer Strassenbrücke und erblicken ein paar Informationstafeln über die Region. Hier ratschlagen wir über die Fortsetzung des Weges, bzw. das Tagesziel, als zwei Pilgerinnen ankommen. Sie sind den dritten Tag ab Genf unterwegs, eine davon mit einem 14 kg(!) schweren Rucksack. Sie bestaunen unser „leichtes“ Gepäck und wir tauschen Informationen aus.
Da die Uebernachtungsmöglichkeiten zwischen Genf und Le Puy sehr beschränkt sind, gilt es, die Etappen den Betten anzupassen, ganz besonders in Hinsicht auf die übernächste Etappe. So beschliessen wir, ein Zimmer in der Auberge Chautagnarde von Serrières-en-Chautagne zu reservieren.
Diese letzten Kilometer führen uns zum Teil am Rande von Landstrassen, aber auch über abgeschliffene Sandsteinfelsen, durch Bachbetten und Wald- und Wiesenwege nach Châteaufort, Mathy und Chétraz, wo wir auf einem Hügel ein Schloss erblicken. Chétraz hat noch einen ganz alten Brunnen, wo der Länge nach auf beiden Seiten die geneigten Ablageflächen für die Wäscherinnen vorhanden sind. Auch er natürlich gedeckt (aber nicht so liebevoll herausgeputzt wie jene, die wir in den Kantonen Waadt und Genf) gesehen haben.
Die Ueberraschung in diesem kleinen Dorf ist ein veritabler Bambushain. Man glaubt sich irgendwo im Fernen Osten. Ganz in der Nähe steht aber ein Schloss, bei dessen Ansicht man schnell wieder im Westen ankommt.
------------
Today was a relatively comfortable day. We did not have as much climbing as on other days, the weather was not quite as hot as yesterday and there was an occasional cooling breeze. We covered ‘only’ 24 km in just less than 7 hours, with a couple of short breaks.
After leaving our hotel, refreshed after a good night’s sleep, and having purchased some essential victuals for the day, we left Frangy at about 8.30. A short walk down the Rue du Grand Pont brought us to the Grand Pont itself, a solid stone bridge over the River Usses, built in 1677 under the rule of Victor Amédée II, the then Duke of Savoy.
The longest climb of the day then began (interspersed with a few descents of course), via the villages of Champagne, Tagny, Vallency up to the village of Designy. The paths were partly forest roads, partly meadow and woodland paths, and many asphalted roads. In Vannecy, a very friendly old man was evidently so happy to be greeted by two pilgrims, that he gave us some damsons, picked directly off his tree – they could not be fresher, the transport distance could not be shorter, and they were delicious!
In Designy, we visited the church of St. Lawrence, which was basically constructed in the 12th century.
The way then took us along a high ridge with fine views over the rolling Savoy countryside to the village of Curty. Very soon, we had a wonderful view down into the valley of the Rhone, where it flows through the town of Seyssel.
The path then took us down to Pont de Fier, a bridge over a tributary of the Rhone. Here we met two young Genevoises, who were suffering badly with blisters on their feet after having walked two days from Geneva, and having a day’s rest today. It would seem that we oldies are not doing quite so badly after all.
Since it can be difficult to find overnight accommodation on this part of the Camino, we arranged our rooms for the night at this early stage (it was about 13.30). The approximately 2 hour trek from there to Serrières-en-Chautagne was a relatively easy walk along the valley of the Rhone (unfortunately not along the river bank), in spite of the hot sunshine.
We arrived here about 15.15, early enough to be able to get some washing done and still have an early night.
Den Usses überqueren wir auf dem Grand Pont, einer Steinbrücke aus dem Jahre 1677 mit einem mächtigen Pfeiler in der Mitte der beiden Bögen, die das kleine Tal überspannen. Schon von hier aus sehen wir das Musée de la Vache et des Alpages, das wir allerdings links liegen lassen. Kaum haben wir das Dorf verlassen, beginnt der Weg auch schon anzusteigen und es heisst sogar, er sei zu steil für Velofahrer. Vor allem nehme ich aber an, dass er zu schmal ist. Manchmal führt er uns auch über Kuhweiden mit den obligaten Barrieren, die selbst für unsere Rucksäcke gelegentlich ein Problem darstellen.
Wir wandern auf angenehmen Pfaden weiter in die Höhe und haben bald eine gute Aussicht über Frangy und auf den Jura. Von Champagne über Tagny marschieren wir auf kaum befahrenen Strassen und streckenweise durch lichte Wäldchen bis Vannecy. Hier schenkt uns ein alter Mann einige Zwetschgen, die wir direkt von seinem Baum pflücken dürfen, und wir versprechen ihm, in Santiago an ihn zu denken.
Nun führt eine Strasse ganz bequem nach Designy, wo bei unserer Ankunft der Maire mit fliegendem grauem Bart aus dem Büro springt und uns ein Papierchen mit dem Pilgerstempel darauf übergibt. Die Mairie liegt neben der Kirche St-Laurent aus dem 12. Jahrhundert. Während des ersten Weltkrieges sind über 80 Männer aus diesem Dorf von heute nur gerade 600 Einwohnern gefallen.
In jedem noch so kleinen Weiler fällt uns ein hohes Kreuz auf, meistens aus Stein, manchmal aus Holz und etwas seltener aus Schmiedeisen. Die Wegbeschreibungen beziehen sich denn auch vielfach auf diese markanten Wahrzeichen.
Wieder über Feld- und Waldwege erreichen wir zuerst Pelly, dann Moucherin, indem wir an der Flanke der Montagne des Princes bleiben. Von hier oben erblicken wir auch die Stadt Seyssel, die von der Rhone zweigeteilt wird und während Jahrhunderten eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielte. Ab hier war die Rhone nämlich nicht mehr schiffbar, so dass alle Schiffe ausgeladen und insbesondre das Salz via Designy (route du sel) nach Genf transportiert werden musste. Bei einer Wegbiegung erhalten wir ganz unerwartet eine schöne Aussicht gegen Süden über das Rhonetal, mit dem Kanal, der für das Elektrizitätswerk von Chautagne angelegt wurde.
Nun führt uns der Weg talwärts durch einige verschlafene und malerische Weiler hindurch, in denen viele alte Häuser liebevoll restauriert worden sind. Der Anzahl Autos mit Genfer Nummernschildern nach zu schliessen, sind die neuen Besitzer nicht Einheimische.
Inzwischen ist es doch heiss geworden, aber von Zeit zu Zeit weht ein leichtes Lüftchen, das uns sehr willkommene Abkühlung bringt.
Nach Vens steigen wir bis zum Fluss Fier hinunter, der dort in die Rhone mündet. Wir überqueren ihn noch vorher auf einer Strassenbrücke und erblicken ein paar Informationstafeln über die Region. Hier ratschlagen wir über die Fortsetzung des Weges, bzw. das Tagesziel, als zwei Pilgerinnen ankommen. Sie sind den dritten Tag ab Genf unterwegs, eine davon mit einem 14 kg(!) schweren Rucksack. Sie bestaunen unser „leichtes“ Gepäck und wir tauschen Informationen aus.
Da die Uebernachtungsmöglichkeiten zwischen Genf und Le Puy sehr beschränkt sind, gilt es, die Etappen den Betten anzupassen, ganz besonders in Hinsicht auf die übernächste Etappe. So beschliessen wir, ein Zimmer in der Auberge Chautagnarde von Serrières-en-Chautagne zu reservieren.
Diese letzten Kilometer führen uns zum Teil am Rande von Landstrassen, aber auch über abgeschliffene Sandsteinfelsen, durch Bachbetten und Wald- und Wiesenwege nach Châteaufort, Mathy und Chétraz, wo wir auf einem Hügel ein Schloss erblicken. Chétraz hat noch einen ganz alten Brunnen, wo der Länge nach auf beiden Seiten die geneigten Ablageflächen für die Wäscherinnen vorhanden sind. Auch er natürlich gedeckt (aber nicht so liebevoll herausgeputzt wie jene, die wir in den Kantonen Waadt und Genf) gesehen haben.
Die Ueberraschung in diesem kleinen Dorf ist ein veritabler Bambushain. Man glaubt sich irgendwo im Fernen Osten. Ganz in der Nähe steht aber ein Schloss, bei dessen Ansicht man schnell wieder im Westen ankommt.
------------
Today was a relatively comfortable day. We did not have as much climbing as on other days, the weather was not quite as hot as yesterday and there was an occasional cooling breeze. We covered ‘only’ 24 km in just less than 7 hours, with a couple of short breaks.
After leaving our hotel, refreshed after a good night’s sleep, and having purchased some essential victuals for the day, we left Frangy at about 8.30. A short walk down the Rue du Grand Pont brought us to the Grand Pont itself, a solid stone bridge over the River Usses, built in 1677 under the rule of Victor Amédée II, the then Duke of Savoy.
The longest climb of the day then began (interspersed with a few descents of course), via the villages of Champagne, Tagny, Vallency up to the village of Designy. The paths were partly forest roads, partly meadow and woodland paths, and many asphalted roads. In Vannecy, a very friendly old man was evidently so happy to be greeted by two pilgrims, that he gave us some damsons, picked directly off his tree – they could not be fresher, the transport distance could not be shorter, and they were delicious!
In Designy, we visited the church of St. Lawrence, which was basically constructed in the 12th century.
The way then took us along a high ridge with fine views over the rolling Savoy countryside to the village of Curty. Very soon, we had a wonderful view down into the valley of the Rhone, where it flows through the town of Seyssel.
The path then took us down to Pont de Fier, a bridge over a tributary of the Rhone. Here we met two young Genevoises, who were suffering badly with blisters on their feet after having walked two days from Geneva, and having a day’s rest today. It would seem that we oldies are not doing quite so badly after all.
Since it can be difficult to find overnight accommodation on this part of the Camino, we arranged our rooms for the night at this early stage (it was about 13.30). The approximately 2 hour trek from there to Serrières-en-Chautagne was a relatively easy walk along the valley of the Rhone (unfortunately not along the river bank), in spite of the hot sunshine.
We arrived here about 15.15, early enough to be able to get some washing done and still have an early night.
Abonnieren
Kommentare (Atom)