Als erstes möchten wir unsere Rückreise organisieren, was gar nicht so einfach ist. Die RENFE macht uns keinen einzigen Vorschlag, während die SBB doch ein paar Verbindungen pro Tag zusammenbringt, so über Paris oder Madrid, was einer Dauer von 27 – 38 Stunden entspricht.
Wir haben noch Zeit für einen Rundgang im gedeckten Markt, wo wir auch das verspätete Frühstück einnehmen, bevor wir uns – wie wir meinen frühzeitig – auf den Weg zur Kathedrale machen, wo täglich um 12.00 Uhr eine Pilgermesse zelebriert wird. Wir möchten in aller Ruhe nochmals das Pórtico de la Gloria ansehen, da heute das Baugerüst die Aussicht darauf nicht mehr beeinträchtigen sollte. Aber siehe da, um 11.40 Uhr können wir eben noch die beiden letzten Plätze in der vollbesetzten Kathedrale einnehmen.
Pilgermesse / Pilgrims’ Mass
Der Bischof von Arras (Frankreich) zelebriert die Messe mit ein paar ausländischen Priestern, die nach Santiago gepilgert sind, in lateinischer Sprache. Doch vorher werden noch alle Pilger getrennt nach Nationalitäten und Ausgangsort der Reise zu Fuss ausgerufen. Da heisst es denn auch: zwei Schweizer zu Fuss aus Zürich. Der Zeremonienmeister und „Vorsinger“ verfügt über einen Bass, der jedem Opernsänger gut anstehen würde. Zudem hält der das Mikrophon, eigentlich müsste gar niemand mehr mitsingen. Das ist auch gut so, denn wer kennt schon die spanischen Kirchenlieder? Die Fürbitten werden von den ausländischen Priestern in ihrer Muttersprache gesprochen. Eine Andacht kommt nur schwer auf, da viele Leute ziemlich rücksichtslos zirkulieren und sogar über dem Altar Jakobus umarmen.
Schon in der Kathedrale sehe ich die Italienerin, mit der wir einmal in einer Herberge waren und die immer so schön gesungen hat auf dem Weg. Draussen weint sie vor Rührung und kann kaum glauben, dass sie es bis Santiago geschafft hat. Auch die beiden Lettinnen, mit denen wir den Weg nach León geteilt haben, sind gestern angekommen und gehen morgen weiter nach Fisterra.
Kathedrale / Cathedral
Am Nachmittag erkunden wir Santiago weiter. Zuerst vom Park der Alameda aus, der einen wunderbaren Ausblick über die Altstadt bietet. Doch auch die alten verwinkelten Gassen und Gässchen und die vielen mit Arkaden oder verglasten Erkern versehenen Häuser sind allein schon einen Spaziergang wert (und ohne Rucksack natürlich noch viel mehr). Doch wir besichtigen auch noch ein paar andere Kirchen und Kreuzgänge.
Das Kloster San Paio, das sich an meinem Lieblingsplatz bei der Kathedrale, der Praza da Quintana, befindet, hat es uns besonders angetan. Das darin untergebrachte Museum zeigt unter anderem alte Dokumente aus dem 13. Jahrhundert mit wunderbar geschnörkelten Schriften. Auch ein altes Psalmenbuch in Uebergrösse ist ausgestellt.
Die Stadt ist voller Pilger, sogar ohne Rucksack weiss man sofort, ob jemand zu Fuss gekommen ist oder nicht. Ein mindestens angedeutetes Lächeln liegt meistens auf den Lippen beider, die sich kreuzen. Die meisten hat man ja schon irgendwo auf dem Weg einmal gesehen.
Morgen treten wir also unsere Heimreise an, die wahrscheinlich etwas weniger lang dauern wird als die Hinreise. Aber wann wir ganz zuhause ankommen, steht noch in den Sternen...
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A quiet day! And our first day without the burden of our rucksacks.
After making the arrangements for our return travel (we do not have the intention of walking back!), we visited the market (always an interesting place) and then made our way to the cathedral.
The main event of the day was the participation in the pilgrims’ mass, which is held in the cathedral at noon every day. Although we arrived in good time, we were very surprised to find that practically all pews were occupied – in fact, we were lucky to find seats at all. Evidently, there were many present who had made the pilgrimage to Santiago by coach.
The mass was celebrated by the Bishop of Arras, supported by a number of priests from other European countries. At the beginning of the mass, there was a summary given of information on the pilgrims present, including ‘two who had travelled from Zurich by foot’.
Due to the fact that a large part of the congregation were standing, and that groups of tourists were circulating through the cathedral (including a stream of people passing behind the altar), the mass was not conducted in the tranquil manner that I associate with church services. Nevertheless, the participation in this mass was a moving experience.
At the exit from the cathedral, we were able to greet some of the pilgrims with whom we had shared the way to Santiago, and with those with whom we had dined together.
Yesterday, the most famous, and most impressive, feature of the cathedral, the Pórtico de la Gloria was partly hidden behind scaffolding. Today, we were to admire it in its full splendour.
In the afternoon, we continued our exploration of the town and of its monuments. Particularly impressive was the monastery and church of San Paio de Artealtares, with its very interesting museum.
San Martiño Pinarío
The old part of Santiago, where most of the places of interest are located, is itself very picturesque. Many of the streets are arcaded and there are many centuries-old houses, not all of them in best repair. It is also quite agreeable to walk in the town, since it is practically traffic-free.
Our expedition will reach its conclusion tomorrow, so this is our last blog entry.
Mittwoch, 10. Oktober 2007
Dienstag, 9. Oktober 2007
84. Tag: Pedrouzo – Santiago de Compostela
Heute warten wir bis 8.00 Uhr, bis die Pension das Frühstück serviert, denn es soll ja ein kurzer Wandertag werden, fehlen uns doch nur noch 20 km bis Santiago.
An Gemeindehaus und Sportanlage vorbei erreichen wir einen Eukalyptuswald. Die langen Rindenstreifen der hohen schlanken Bäume hängen von den Aesten und sehen im leichten Dunst gespenstisch aus. Ich finde ein niedrig hängendes junges Zweiglein und zerreibe ein Blatt zwischen den Fingern, denn es wundert mich schon, weshalb ich den Eukalyptusgeruch nicht wahrnehme. Das zerriebene Blatt ergibt eine klebrige Flüssigkeit, die erst nach Stunden ganz leicht den Duft verströmt, den ich eigentlich suche. Da sie besonders schnellwüchsig seien, wurden und werden immer noch die hier nicht heimischen Eukalyptusbäume wegen ihres Holzes gepflanzt. Gegen den Horizont kontrastieren ihre hohen Wipfel mit den breiten und viel niedrigeren Eichen und Edelkastanienbäume.
Das Hinauf und Hinunter hat auch am letzten Tag des Camino noch kein Ende. Für zwei kleine Bäche steigen wir vom Hügel hinab, um anschliessend wieder in die Höhe zu gelangen. Inmitten einer neuangelegten Eukalyptusplantage ertönen Startgeräusche eines Flugzeugs und wirklich, über unsere Köpfe hinweg wird vom Flugplatz Lavacolla aus gestartet. Die Zivilisation hat uns also wieder fest im Griff.
Die Autobahn zum Flughafen unterqueren wir bequem und in einer Wegbiegung erblicken wir direkt vor uns die Pistenbefeuerung. Doch dann wird es wieder ruhig. Der kaum befahrenen Strasse entlang erklimmen wir den Monte do Gozo, wo ein Pilgerdenkmal steht und von wo aus wir die beiden Türme der Kathedrale von Santiago sehen sollten. Wir sehen jedoch nur die Türme der Projektoren eines Sportstadions und ein paar Hochhäuser aus dem allgemeinen Häusergewirr herausragen.
Meinem neuen Hobby frönend, nähere ich mich etwas einem eisernen Gartentor, um einen schönen Hórreo von einem besseren Winkel aus aufnehmen zu können. Da wirft sich der grosse Wachhund wild bellend gegen das Tor. Er jagt mir einen Schreck ein, doch das Tor hält dem wuchtigen Aufprall stand.
Nach der Unter- und Ueberquerung von zwei Autobahnen sind wir auf der Einfallstrasse nach Santiago. Offensichtlich wissen hier alle Leute, wo der Camino durchgeht, nur wir nicht. Plötzlich sind keine Pfeile mehr vorhanden, und unser Stadtplan ist nicht detailliert genug. Doch Rettung ist in Sicht, denken wir, denn hier ist ja die Tourismusinformation für ankommende Pilger. Doch im Fenster steht: Geschlossen bis Juli 2008.
Santiago muss auch auf mindestens sieben Hügeln gebaut worden sein, denn immer noch lösen sich Täler und Hügel ab, bis wir bei der Kathedrale ankommen. Wir beschliessen, zuerst das Administrative zu erledigen und eilen zum Pilgerbüro, wo wir nach kurzer Wartezeit die Compostela, die Bescheinigung unserer Pilgerfahrt, in Empfang nehmen können. Beim Verlassen des Büros stellen wir fest, dass die Schlange der Wartenden sich verzehnfacht hat. Wir organisieren ein Hotel, das uns empfohlen wird und können gleich ins Hostal Mapoula innerhalb der Altstadt einziehen.
Von den Rucksäcken entlastet machen wir uns nun auf zur Kathedrale. Sie ist überaus eindrücklich. Natürlich machen wir das ganze Pilgerzeremoniell mit: wir steigen hinter den Altar hinauf, um Jakobus zu berühren, in die Krypta hinunter, um sein „Grab“ zu sehen, und morgen werden wir um 12.00 Uhr an der täglichen Pilgermesse teilnehmen, wo das grosse Weihrauchfass geschwenkt wird und jeden bewusstlos schlägt, den es erwischt.
Das Pórtico de la Gloria ist das am reichsten geschmückte Portal. Der auferstandene Christus thront in der Mitte des mittleren Tympanons umgeben von den vier Evangelisten, Engeln mit Passionselementen und den Gerechten. Im Bogen selbst sitzen die 24 Aeltesten der Apokalypse. Ueber den Pfeilern stehen links vier Propheten und rechts vier Apostel, zum Teil lächelnd und wie wenn sie sich angeregt unterhalten würden.
Vlnr: Jeremias, Daniel, Isaias und Moses /
from left to right: Jeremiah, Daniel, Isaiah & Moses
Wie überall fehlt auch hier das humoristische Element nicht. Hinter dem einen Mittelpfeiler kniet, zur Kirche hin gerichtet, Maestro Mateo, der Erbauer der Kathedrale, der sich im Paradies dargestellt haben soll. Als Strafe muss er nun am Pfeiler knien und immerdar seine Arbeit ansehen.
Auch der Kreuzgang ist imposant, obwohl wir inzwischen bestimmt noch schönere gesehen haben, dies sowohl in Frankreich als auch in Spanien.
Da unsere beiden Führer eine solche Menge an Sehenswürdigkeiten aufführen, dass wir eine Auswahl treffen müssen, fragen wir in der Touristeninformation nach, damit wir unseren morgigen Tag organisieren können.
Wir sind hiermit also glücklich und auch etwas stolz in genau zwölf Wochen an unserem Ziel angelangt. Doch was nun?
NOTA BENE:
Vielen herzlichen Dank für all Eure lieben Mails mit den Ermutigungen, dem Mitfreuen und Mitleiden, den Rückmeldungen und Kommentaren. Und natürlich auch herzlichsten Dank für alle Glückwünsche zu meinem Geburtstag.
Alle, welche die Blog-Adresse über sieben Ecken erhalten haben und uns doch begleitet haben, möchte ich bitten, sich zu melden (labarre@bluewin.ch).
Falls wir morgen abend noch in Santiago sind, kann es gut sein, dass wir noch etwas weiter bloggen, sonst sind wir halt dann schon in der anderen Richtung unterwegs.
________
We have arrived in Santiago! This morning, we covered the remaining 20 kilometres from Pedrouzo in just four hours. We left the hotel at 8.45 in fine, but overcast conditions. The sun soon came out, so that it was warm for most of the way, which involved a number of ascents and descents (as is usual for the Camino).
We arrived in Santiago at about 12.45 and were fortunate to find the pilgrims’ information office at a time when we did not have to queue for too long. Here we received our ‘Compostelas’ (certificates) and were directed to a centrally situated hotel. We were able to check into the hotel very early, so that we then had a good part of the afternoon for sightseeing.
In fact, we spent most of our afternoon in and around the Cathedral, the reliquary of the body of the apostle St. James. The cathedral itself with its famous portal and tympanum, the cloisters and the cathedral museum are all very remarkable. Here is not the place to repeat information that can be better found in other sources, suffice it to say that Santiago Cathedral is extremely impressive.
Kathedrale / Cathedral
We should have some time tomorrow to visit other important monuments in the city.
Now is too early to sum up the impressions. We have experienced so much in the last weeks that time is needed to digest it all. But just a few statistics:
According to my tally, we covered a total of 2’258 kilometres (1’404 miles) in the 84 days (i.e. 12 weeks) that we have been travelling. This corresponds to an average of 26.88 kilometres (16.71 miles) per day. In this time, we have each taken approximately 2.8 million paces.
During the whole trip, we have been extremely fortunate with the weather – particularly after speaking to fellow-pilgrims who relate tales of having three or four weeks of uninterrupted rain.
We are both happy to have reached our destination, all the more because the whole journey went without serious mishap and we are both feeling very well – even if the legs are now a bit tired. A repeat performance is not planned in the near future!
Note that, depending on where we are tomorrow evening, we may or may not be able to continue this blog.
An Gemeindehaus und Sportanlage vorbei erreichen wir einen Eukalyptuswald. Die langen Rindenstreifen der hohen schlanken Bäume hängen von den Aesten und sehen im leichten Dunst gespenstisch aus. Ich finde ein niedrig hängendes junges Zweiglein und zerreibe ein Blatt zwischen den Fingern, denn es wundert mich schon, weshalb ich den Eukalyptusgeruch nicht wahrnehme. Das zerriebene Blatt ergibt eine klebrige Flüssigkeit, die erst nach Stunden ganz leicht den Duft verströmt, den ich eigentlich suche. Da sie besonders schnellwüchsig seien, wurden und werden immer noch die hier nicht heimischen Eukalyptusbäume wegen ihres Holzes gepflanzt. Gegen den Horizont kontrastieren ihre hohen Wipfel mit den breiten und viel niedrigeren Eichen und Edelkastanienbäume.
Das Hinauf und Hinunter hat auch am letzten Tag des Camino noch kein Ende. Für zwei kleine Bäche steigen wir vom Hügel hinab, um anschliessend wieder in die Höhe zu gelangen. Inmitten einer neuangelegten Eukalyptusplantage ertönen Startgeräusche eines Flugzeugs und wirklich, über unsere Köpfe hinweg wird vom Flugplatz Lavacolla aus gestartet. Die Zivilisation hat uns also wieder fest im Griff.
Die Autobahn zum Flughafen unterqueren wir bequem und in einer Wegbiegung erblicken wir direkt vor uns die Pistenbefeuerung. Doch dann wird es wieder ruhig. Der kaum befahrenen Strasse entlang erklimmen wir den Monte do Gozo, wo ein Pilgerdenkmal steht und von wo aus wir die beiden Türme der Kathedrale von Santiago sehen sollten. Wir sehen jedoch nur die Türme der Projektoren eines Sportstadions und ein paar Hochhäuser aus dem allgemeinen Häusergewirr herausragen.
Meinem neuen Hobby frönend, nähere ich mich etwas einem eisernen Gartentor, um einen schönen Hórreo von einem besseren Winkel aus aufnehmen zu können. Da wirft sich der grosse Wachhund wild bellend gegen das Tor. Er jagt mir einen Schreck ein, doch das Tor hält dem wuchtigen Aufprall stand.
Nach der Unter- und Ueberquerung von zwei Autobahnen sind wir auf der Einfallstrasse nach Santiago. Offensichtlich wissen hier alle Leute, wo der Camino durchgeht, nur wir nicht. Plötzlich sind keine Pfeile mehr vorhanden, und unser Stadtplan ist nicht detailliert genug. Doch Rettung ist in Sicht, denken wir, denn hier ist ja die Tourismusinformation für ankommende Pilger. Doch im Fenster steht: Geschlossen bis Juli 2008.
Santiago muss auch auf mindestens sieben Hügeln gebaut worden sein, denn immer noch lösen sich Täler und Hügel ab, bis wir bei der Kathedrale ankommen. Wir beschliessen, zuerst das Administrative zu erledigen und eilen zum Pilgerbüro, wo wir nach kurzer Wartezeit die Compostela, die Bescheinigung unserer Pilgerfahrt, in Empfang nehmen können. Beim Verlassen des Büros stellen wir fest, dass die Schlange der Wartenden sich verzehnfacht hat. Wir organisieren ein Hotel, das uns empfohlen wird und können gleich ins Hostal Mapoula innerhalb der Altstadt einziehen.
Von den Rucksäcken entlastet machen wir uns nun auf zur Kathedrale. Sie ist überaus eindrücklich. Natürlich machen wir das ganze Pilgerzeremoniell mit: wir steigen hinter den Altar hinauf, um Jakobus zu berühren, in die Krypta hinunter, um sein „Grab“ zu sehen, und morgen werden wir um 12.00 Uhr an der täglichen Pilgermesse teilnehmen, wo das grosse Weihrauchfass geschwenkt wird und jeden bewusstlos schlägt, den es erwischt.
Das Pórtico de la Gloria ist das am reichsten geschmückte Portal. Der auferstandene Christus thront in der Mitte des mittleren Tympanons umgeben von den vier Evangelisten, Engeln mit Passionselementen und den Gerechten. Im Bogen selbst sitzen die 24 Aeltesten der Apokalypse. Ueber den Pfeilern stehen links vier Propheten und rechts vier Apostel, zum Teil lächelnd und wie wenn sie sich angeregt unterhalten würden.
Vlnr: Jeremias, Daniel, Isaias und Moses /
from left to right: Jeremiah, Daniel, Isaiah & Moses
Wie überall fehlt auch hier das humoristische Element nicht. Hinter dem einen Mittelpfeiler kniet, zur Kirche hin gerichtet, Maestro Mateo, der Erbauer der Kathedrale, der sich im Paradies dargestellt haben soll. Als Strafe muss er nun am Pfeiler knien und immerdar seine Arbeit ansehen.
Auch der Kreuzgang ist imposant, obwohl wir inzwischen bestimmt noch schönere gesehen haben, dies sowohl in Frankreich als auch in Spanien.
Da unsere beiden Führer eine solche Menge an Sehenswürdigkeiten aufführen, dass wir eine Auswahl treffen müssen, fragen wir in der Touristeninformation nach, damit wir unseren morgigen Tag organisieren können.
Wir sind hiermit also glücklich und auch etwas stolz in genau zwölf Wochen an unserem Ziel angelangt. Doch was nun?
NOTA BENE:
Vielen herzlichen Dank für all Eure lieben Mails mit den Ermutigungen, dem Mitfreuen und Mitleiden, den Rückmeldungen und Kommentaren. Und natürlich auch herzlichsten Dank für alle Glückwünsche zu meinem Geburtstag.
Alle, welche die Blog-Adresse über sieben Ecken erhalten haben und uns doch begleitet haben, möchte ich bitten, sich zu melden (labarre@bluewin.ch).
Falls wir morgen abend noch in Santiago sind, kann es gut sein, dass wir noch etwas weiter bloggen, sonst sind wir halt dann schon in der anderen Richtung unterwegs.
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We have arrived in Santiago! This morning, we covered the remaining 20 kilometres from Pedrouzo in just four hours. We left the hotel at 8.45 in fine, but overcast conditions. The sun soon came out, so that it was warm for most of the way, which involved a number of ascents and descents (as is usual for the Camino).
We arrived in Santiago at about 12.45 and were fortunate to find the pilgrims’ information office at a time when we did not have to queue for too long. Here we received our ‘Compostelas’ (certificates) and were directed to a centrally situated hotel. We were able to check into the hotel very early, so that we then had a good part of the afternoon for sightseeing.
In fact, we spent most of our afternoon in and around the Cathedral, the reliquary of the body of the apostle St. James. The cathedral itself with its famous portal and tympanum, the cloisters and the cathedral museum are all very remarkable. Here is not the place to repeat information that can be better found in other sources, suffice it to say that Santiago Cathedral is extremely impressive.
Kathedrale / Cathedral
We should have some time tomorrow to visit other important monuments in the city.
Now is too early to sum up the impressions. We have experienced so much in the last weeks that time is needed to digest it all. But just a few statistics:
According to my tally, we covered a total of 2’258 kilometres (1’404 miles) in the 84 days (i.e. 12 weeks) that we have been travelling. This corresponds to an average of 26.88 kilometres (16.71 miles) per day. In this time, we have each taken approximately 2.8 million paces.
During the whole trip, we have been extremely fortunate with the weather – particularly after speaking to fellow-pilgrims who relate tales of having three or four weeks of uninterrupted rain.
We are both happy to have reached our destination, all the more because the whole journey went without serious mishap and we are both feeling very well – even if the legs are now a bit tired. A repeat performance is not planned in the near future!
Note that, depending on where we are tomorrow evening, we may or may not be able to continue this blog.
Montag, 8. Oktober 2007
83. Tag: Melide - Pedrouzo
Beim Verlassen von Melide sehen wir über den Nebelfetzen noch Sterne und die feine Mondsichel am dunkelblauen Himmel. Doch bald hüllt uns der Nebel ein.
In Boente holen wir in der ersten Bar das in Melide verpasste Frühstück nach. Aber nicht nur die Bar öffnet hier früh, auch die Jakobuskirche aus dem 19. Jahrhundert ist offen. Sie ist einfach und unprätentiös. Sogar ein Pilgerstempel wird uns hier angeboten. Wir sind beim Uebernachten jeweils etwas nachlässig, legen wir doch keinen grossen Wert auf Stempel von Herbergen, die nur Werbezwecken dienen sollen. Auf einem, den wir gesehen haben, stand: frische Früchte und Gemüse. Deshalb sind wir glücklich über Kirchenstempel, sie scheinen uns dem Geist des Jakobswegs etwas besser zu entsprechen.
Wir überqueren die Nebenflüsse des Ulla, die von den Hügeln dieser Region herabkommen und sich tiefe Täler gefressen haben. Dies bedeutet jedes Mal hinunter und anschliessend wieder hinauf. Und der Ulla hat jede Menge Nebenflüsse bzw. –bäche. Doch da wir uns immer noch durch Eukalyptus-, Eichen-, Edelkastanien-, Pinien- und Föhrenwälder auf angenehmen Waldwegen oder zwischen Trockenmauern und Hecken bewegen, bemerken wir die Höhendifferenz in den meisten Fällen nicht allzu sehr. Auch heute durchqueren wir eine grosse Anzahl kleiner Weiler, die einen sind noch verschlafen, in den andern herrscht rege Tätigkeit.
Hier finden wir eine andere Art des Mauerbaus. Grosse flache Steine werden auf die Schmalseite nebeneinandergestellt und bilden so eine uneinheitlich hohe Mauer. Zum Verschliessen der Pforten sind Löcher in die Steine gebohrt worden.
In Arzúa (2413 Einwohner) ist Markttag. Der Ort macht aber auch sonst einen aussergewöhnlich lebhaften Eindruck. Die Magdalenenkapelle ist zwar geschlossen, doch auch hier erhalten wir einen kirchlichen Pilgerstempel. Jetzt, da es auf Santiago de Compostela zugeht, sammeln wir sie plötzlich fleissig; sie werden aber auch angepriesen, was vorher nur in Läden der Fall war.
Gegen Mittag setzt sich die Sonne durch und wir rasten in Pregontoño auf einer Mauer, hinter der eine Schafherde weidet. Ein besonders unternehmungslustiges oder kontaktfreudiges Schaf kommt uns begrüssen und versucht auch gleich, die Mauer zu erklimmen, die von seiner Seite aus viel höher ist, als von unserer.
Mittagsrast / Lunch break
Auch heute begegnen wir vielen Maisspeichern, die einen sind in Mauern integriert, die andern bilden einen Tunnel über den Weg. Wieder andere sind fröhlich bemalt oder sonst dekoriert. Sogar eine Miniaturausgabe sehen wir, sie ist allerdings für die Aufbewahrung von Gasflaschen gedacht.
Horreo
In Boente holen wir in der ersten Bar das in Melide verpasste Frühstück nach. Aber nicht nur die Bar öffnet hier früh, auch die Jakobuskirche aus dem 19. Jahrhundert ist offen. Sie ist einfach und unprätentiös. Sogar ein Pilgerstempel wird uns hier angeboten. Wir sind beim Uebernachten jeweils etwas nachlässig, legen wir doch keinen grossen Wert auf Stempel von Herbergen, die nur Werbezwecken dienen sollen. Auf einem, den wir gesehen haben, stand: frische Früchte und Gemüse. Deshalb sind wir glücklich über Kirchenstempel, sie scheinen uns dem Geist des Jakobswegs etwas besser zu entsprechen.
Wir überqueren die Nebenflüsse des Ulla, die von den Hügeln dieser Region herabkommen und sich tiefe Täler gefressen haben. Dies bedeutet jedes Mal hinunter und anschliessend wieder hinauf. Und der Ulla hat jede Menge Nebenflüsse bzw. –bäche. Doch da wir uns immer noch durch Eukalyptus-, Eichen-, Edelkastanien-, Pinien- und Föhrenwälder auf angenehmen Waldwegen oder zwischen Trockenmauern und Hecken bewegen, bemerken wir die Höhendifferenz in den meisten Fällen nicht allzu sehr. Auch heute durchqueren wir eine grosse Anzahl kleiner Weiler, die einen sind noch verschlafen, in den andern herrscht rege Tätigkeit.
Hier finden wir eine andere Art des Mauerbaus. Grosse flache Steine werden auf die Schmalseite nebeneinandergestellt und bilden so eine uneinheitlich hohe Mauer. Zum Verschliessen der Pforten sind Löcher in die Steine gebohrt worden.
In Arzúa (2413 Einwohner) ist Markttag. Der Ort macht aber auch sonst einen aussergewöhnlich lebhaften Eindruck. Die Magdalenenkapelle ist zwar geschlossen, doch auch hier erhalten wir einen kirchlichen Pilgerstempel. Jetzt, da es auf Santiago de Compostela zugeht, sammeln wir sie plötzlich fleissig; sie werden aber auch angepriesen, was vorher nur in Läden der Fall war.
Gegen Mittag setzt sich die Sonne durch und wir rasten in Pregontoño auf einer Mauer, hinter der eine Schafherde weidet. Ein besonders unternehmungslustiges oder kontaktfreudiges Schaf kommt uns begrüssen und versucht auch gleich, die Mauer zu erklimmen, die von seiner Seite aus viel höher ist, als von unserer.
Mittagsrast / Lunch break
Auch heute begegnen wir vielen Maisspeichern, die einen sind in Mauern integriert, die andern bilden einen Tunnel über den Weg. Wieder andere sind fröhlich bemalt oder sonst dekoriert. Sogar eine Miniaturausgabe sehen wir, sie ist allerdings für die Aufbewahrung von Gasflaschen gedacht.
Horreo
Die Ahornbäume sind bereits dreifarbig: das meiste Laub ist noch grün, aber gegen aussen sind die Aeste gelb und die Spitzen bereits rot. Auch manche Eichen sind schon etwas farbig, und der kleinste Windstoss lässt welkes Laub über uns herabsegeln. Am Boden liegen Edelkastanien, die sogar in den Weilern liegen bleiben. Die Holunderbeeren und Feigen fallen ebenfalls ungepflückt zu Boden.
Noch kurz vor Pedrouzo/Arca verpassen wir einen Pfeil und landen auf der Hauptstrasse. Das ist jetzt weiter nicht mehr schlimm, denn nur wenig später hätten wir ihr sowieso ins Dorf hinein folgen müssen, wie uns eine liebenswürdige Dame erklärt. Wir übernachten in diesem Dorf (368 Einwohner) in der Pensión Compás, wo wir heute morgen noch das letzte Zimmer reservieren konnten.
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On our (hopefully) penultimate day of travelling, we put in a good 33 kilometres in eight hours and are now less than 20 kilometres away from Santiago.
Yet again, our luck with the weather has held. The morning was cloudy and very cool when we left our ‘Hospedaje’ at 7.45. Outside the town of Melide, the countryside was enveloped in mist. The mist took until midday to clear, but afterwards the day was sunny and quite warm.
Our departure this morning was again without breakfast, so we stopped at the first available opportunity at a bar in the village of Boente to remedy this omission. In Boente, we were also able to visit the parish church of St. James (which was open!). This little church is impressively simple; it also houses a figure of St. James, not dressed as a pilgrim as he is usually seen, but seated like the statues in the Santiago cathedral.
The stage today was characterised by our passing through many river valleys, with the attendant frequent climbs and descents.
The first half of our day’s stage took us to the town of Arzúa, through a number of villages. In general, we were on broad woodland paths, except when traversing the villages, where we were on practically traffic-free roads.
Shortly after leaving Arzúa, we had a short pause for a snack near the village of Pregontoño, sitting on the wall of a sheep enclosure. One particularly venturesome sheep tried to join us – fortunately the wall on her side was a bit higher than on ours.
The second half of the day’s journey took us to Pedrouzo, our day’s destination, where we arrived at 15.45. Again, the paths were mostly wide and easy, taking us through groves of oak trees, but also at times parallel and close to the busy N-534, main road from Lugo to Santiago.
In the course of our passage through France and Spain, we have noticed that the Camino has created a new profession, that of ‘pilgrim counter’. This job is especially suited to older, retired men, or unemployed. Many of them restrict their activities to sitting in their doorway and simply uttering a ‘bonjour’ or ‘¡hola!’ to each passing pilgrim. Others pursue their profession more actively, such as an old man in France who walked along the Camino and engaged every pilgrim in conversation.
Tomorrow, all being well, we should be arriving in Santiago, after and estimated 2’250 kilometres of walking.
Sonntag, 7. Oktober 2007
82. Tag: Hospital da Cruz - Melide
Der Himmel ist klar, einige Sterne und die Mondsichel stehen noch am Himmel. Erst (oder bereits) in Vendas de Narón finden wir eine offene Bar fürs Frühstück. Langsam kommt aber Dunst auf, den Sonnenaufgang erleben wir jedoch noch. Die Sonne steht rot über dem Horizont hinter uns, ohne zu wärmen. In den Tälern zwischen den Hügeln liegt Nebel, manchmal sind nur einzelne Baumwipfel oder aber ganze Hügelrücken als Inseln sichtbar. Langsam verdichtet sich der Dunst zu Nebel
Neben, bzw. auf der Landstrasse ersteigen wir einen Pass, bevor wir in Lameiros ein aussergewöhnliches Kreuz finden. Es wurde 1674 aufgestellt und zeigt auf dem Sockel einen Totenkopf mit Knochen sowie die Passionswerkzeuge. Die eine Seite des Kreuzes wird vom Gekreuzigten eingenommen, die andere von der trauernden Maria mit Jesus auf ihrem Schoss.
In Ligonde befand sich zu früheren Zeiten eine Pilgerherberge mit einem dazugehörenden Friedhof. An der Stelle, wo früher der Pilgerfriedhof lag, wurde ein einfaches Kreuz auf einer Steinmauer angebracht.
Nach Airexe steigen wir zwischen bemoosten Trockensteinmauern in einem Eichenwald zum Pallota-Berg hinauf. Die Eichen sind dicht mit Efeu umwunden. Der Duft des Herbstes liegt in der Luft.
Durch verschiedene verschlafene Weiler und munter hinauf- und hinabwandernd erreichen wir Palas de Rei (808 Einwohner), und werden mit den etwas scheppernden Glockenschlägen von zweimal 11.00 Uhr begrüsst. Auf einem schönen leicht geschwungenen Weg mit interessanten modernen Leuchten kommen wir zwischen lauter halbfertig gebaute Häuser hinein. Die Kirche San Tirso ist offen, sie wurde, nachdem ein Blitzschlag die romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert zerstört hatte, neu gebaut. Nur das schlichte romanische Originalportal ist übriggeblieben. Doch um die Bögen herum winden sich hässliche grüne Drähte. Der alte Mann, der die Kirche hütet, erklärt stolz, dies sei die Weihnachtsbeleuchtung. Noch bevor wir das Zentrum gefunden haben, sind wir aus dem Dorf hinaus.
Auch hier stehen in jedem Weiler immer wechselnde Modelle von Maisspeichern (horreos genannt), die einen kunstvoll verziert und erhalten, die andern bereits eingestürzt. In einem Weiler begrüsst uns halbherzig eine Hündin, die über und über mit vollen Zecken bedeckt ist. Sie hängen an ihr wie Trauben.
Nun kommen wir zu einem wunderschönen Hohlweg, der Steinweg hat sich teilweise mehr als zwei Meter tief gegraben. Und als Dach haben wir die weitausladenden Aeste der Edelkastanien. Den Pambre überqueren wir auf einer Betonbrücke und gelangen wieder auf einen Hohlweg, der grösstenteils über nackten Fels führt. Die mächtigen Eichen stehen dicht am Weg. Unter ihnen färbt sich der Farn bereits braun. Es herrscht absolute Ruhe; wir hören nur unsere Schritte und von Zeit zu Zeit das Zwitschern eines Vogels.
Die Düfte der Weiler, die wir durchqueren, sind heute ganz verschieden. Im einen riecht es nach frischer Wäsche, im andern nach Heu und natürlich immer wieder nach Landwirtschaft, weiden doch hier viele Kühe der verschiedensten Farben einträchtig nebeneinander. Die Weiler sind so verteilt, dass wir nicht merken, ob wir aus dem einen heraus und in den andern hineingeraten sind. Aber irgendwo hier verlassen wir die Provinz Lugo. An Eukalyptus-, Föhren- und Pinienhainen vorbei gelangen wir nach Leboreiro, wo ein tristes und scheinbar verlassenes (oder nicht sehr intensiv benutztes) Industriequartier beginnt, das neben der Hauptstrasse liegt. Irgendeine obskure Institution hat sich hier in Steinblöcken mit Metalltafeln, auf denen hunderte von Namen eingegossen sind, ein Denkmal gesetzt. Dieses Gebiet wurde offensichtlich als Landwirtschaftsland aufgegeben und ist zur Heide mutiert.
Wir sind glücklich, nochmals in einen Wald abzweigen zu können. Auf einem schon fast kahlen Baum sitzt ein Rotkehlchen und schmettert – unbekümmert um die beiden unten stehenden Zaungäste – seinen Gesang in den Tag. Furelos erreichen wir über eine mittelalterliche Steinbrücke, die vier verschieden breite Bögen aufweist. Das Dorf ist teilweise renoviert, zum grössten Teil jedoch sanierungsbedürftig. Von einem Haus steht nur gerade noch der Torbogen.
Schliesslich erreichen wir Melide, wo wir heute im Hospedaje Sony ein Zimmer reserviert haben. Die Kirche Santa María de Melide mit ihrem kunstvoll geschmückten romanischen Portal ist leider geschlossen, so dass wir die Fresken, die sich im Innern befinden, nicht bewundern können. Gegenüber der Kirche werden eben die Stände des Wochenmarktes abgebaut. Unser Hotel liegt am Ortsausgang, und so werden wir morgen beim Aufstehen schon die Hälfte des Weges geschafft haben.
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Our 82nd day took us 28 kilometres further, to the town of Melide. We covered this distance in about seven hours.
The skies were clear when we departed from our hotel in Hospital at 7.40 this morning, but mist came up a little later. It took some time for the mist to clear, and then we had agreeable sunny but cool conditions. Our guardian angel is certainly spoiling us with the weather!
Since the hotel did not serve breakfast at a time which would have been suitable for us, we set off without eating. We corrected this at a bar in the next village, Ventas de Narón, about 1½ kilometres further on.
The situation on the route of this morning was the contrary to that on the Meseta. Whereas on the Meseta we would have no village or hamlet for several kilometres, in the 12 kilometres from Hospital to the small town of Palas de Rei we passed through 10 villages. Most of these were quite small and most of the houses were constructed of the local stone. Many of the villages are quite picturesque.
In Palas de Rei, we were able to visit the parish church of San Tirso. This church has a fine Romanesque portal, the appearance of which has been rather spoilt by having a number of electric cables run round the archway and a rather hideous iron lamp having been mounted over the door.
After a short pause for a snack, we set off from Palas de Rei in the direction of Melide. Again, we passed through 11 villages in these 15 kilometres. Of particular mention is the village of Furelos, where there is the magnificent ‘Ponte Velha’, a medieval bridge with four arches which spans the river after which the village is named. Without really noticing it, we crossed the provincial border from Lugo into Coruña.
We entered the town of Melide at about 14.20, and, after viewing the Santa María de Melide church (from the outside), we arrived at the ‘Hospedaje Sony’ at about 14.50.
The countryside through which we have been passing is now a bit wilder, much of the area being covered by heather, gorse and small pine trees. Apart from many small gardens, the land does not seem to be very intensively cultivated. Most of it is used as pasture land for cattle and some sheep.
Annette has taken up a new hobby. She is fascinated by the Galician ‘horreos’. The horreo is a small, well-ventilated building mounted on high supports, which is used for drying and storing maize. She must have taken dozens of photographs of these structures in all there variety of forms.
Neben, bzw. auf der Landstrasse ersteigen wir einen Pass, bevor wir in Lameiros ein aussergewöhnliches Kreuz finden. Es wurde 1674 aufgestellt und zeigt auf dem Sockel einen Totenkopf mit Knochen sowie die Passionswerkzeuge. Die eine Seite des Kreuzes wird vom Gekreuzigten eingenommen, die andere von der trauernden Maria mit Jesus auf ihrem Schoss.
In Ligonde befand sich zu früheren Zeiten eine Pilgerherberge mit einem dazugehörenden Friedhof. An der Stelle, wo früher der Pilgerfriedhof lag, wurde ein einfaches Kreuz auf einer Steinmauer angebracht.
Nach Airexe steigen wir zwischen bemoosten Trockensteinmauern in einem Eichenwald zum Pallota-Berg hinauf. Die Eichen sind dicht mit Efeu umwunden. Der Duft des Herbstes liegt in der Luft.
Durch verschiedene verschlafene Weiler und munter hinauf- und hinabwandernd erreichen wir Palas de Rei (808 Einwohner), und werden mit den etwas scheppernden Glockenschlägen von zweimal 11.00 Uhr begrüsst. Auf einem schönen leicht geschwungenen Weg mit interessanten modernen Leuchten kommen wir zwischen lauter halbfertig gebaute Häuser hinein. Die Kirche San Tirso ist offen, sie wurde, nachdem ein Blitzschlag die romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert zerstört hatte, neu gebaut. Nur das schlichte romanische Originalportal ist übriggeblieben. Doch um die Bögen herum winden sich hässliche grüne Drähte. Der alte Mann, der die Kirche hütet, erklärt stolz, dies sei die Weihnachtsbeleuchtung. Noch bevor wir das Zentrum gefunden haben, sind wir aus dem Dorf hinaus.
Auch hier stehen in jedem Weiler immer wechselnde Modelle von Maisspeichern (horreos genannt), die einen kunstvoll verziert und erhalten, die andern bereits eingestürzt. In einem Weiler begrüsst uns halbherzig eine Hündin, die über und über mit vollen Zecken bedeckt ist. Sie hängen an ihr wie Trauben.
Nun kommen wir zu einem wunderschönen Hohlweg, der Steinweg hat sich teilweise mehr als zwei Meter tief gegraben. Und als Dach haben wir die weitausladenden Aeste der Edelkastanien. Den Pambre überqueren wir auf einer Betonbrücke und gelangen wieder auf einen Hohlweg, der grösstenteils über nackten Fels führt. Die mächtigen Eichen stehen dicht am Weg. Unter ihnen färbt sich der Farn bereits braun. Es herrscht absolute Ruhe; wir hören nur unsere Schritte und von Zeit zu Zeit das Zwitschern eines Vogels.
Die Düfte der Weiler, die wir durchqueren, sind heute ganz verschieden. Im einen riecht es nach frischer Wäsche, im andern nach Heu und natürlich immer wieder nach Landwirtschaft, weiden doch hier viele Kühe der verschiedensten Farben einträchtig nebeneinander. Die Weiler sind so verteilt, dass wir nicht merken, ob wir aus dem einen heraus und in den andern hineingeraten sind. Aber irgendwo hier verlassen wir die Provinz Lugo. An Eukalyptus-, Föhren- und Pinienhainen vorbei gelangen wir nach Leboreiro, wo ein tristes und scheinbar verlassenes (oder nicht sehr intensiv benutztes) Industriequartier beginnt, das neben der Hauptstrasse liegt. Irgendeine obskure Institution hat sich hier in Steinblöcken mit Metalltafeln, auf denen hunderte von Namen eingegossen sind, ein Denkmal gesetzt. Dieses Gebiet wurde offensichtlich als Landwirtschaftsland aufgegeben und ist zur Heide mutiert.
Wir sind glücklich, nochmals in einen Wald abzweigen zu können. Auf einem schon fast kahlen Baum sitzt ein Rotkehlchen und schmettert – unbekümmert um die beiden unten stehenden Zaungäste – seinen Gesang in den Tag. Furelos erreichen wir über eine mittelalterliche Steinbrücke, die vier verschieden breite Bögen aufweist. Das Dorf ist teilweise renoviert, zum grössten Teil jedoch sanierungsbedürftig. Von einem Haus steht nur gerade noch der Torbogen.
Schliesslich erreichen wir Melide, wo wir heute im Hospedaje Sony ein Zimmer reserviert haben. Die Kirche Santa María de Melide mit ihrem kunstvoll geschmückten romanischen Portal ist leider geschlossen, so dass wir die Fresken, die sich im Innern befinden, nicht bewundern können. Gegenüber der Kirche werden eben die Stände des Wochenmarktes abgebaut. Unser Hotel liegt am Ortsausgang, und so werden wir morgen beim Aufstehen schon die Hälfte des Weges geschafft haben.
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Our 82nd day took us 28 kilometres further, to the town of Melide. We covered this distance in about seven hours.
The skies were clear when we departed from our hotel in Hospital at 7.40 this morning, but mist came up a little later. It took some time for the mist to clear, and then we had agreeable sunny but cool conditions. Our guardian angel is certainly spoiling us with the weather!
Since the hotel did not serve breakfast at a time which would have been suitable for us, we set off without eating. We corrected this at a bar in the next village, Ventas de Narón, about 1½ kilometres further on.
The situation on the route of this morning was the contrary to that on the Meseta. Whereas on the Meseta we would have no village or hamlet for several kilometres, in the 12 kilometres from Hospital to the small town of Palas de Rei we passed through 10 villages. Most of these were quite small and most of the houses were constructed of the local stone. Many of the villages are quite picturesque.
In Palas de Rei, we were able to visit the parish church of San Tirso. This church has a fine Romanesque portal, the appearance of which has been rather spoilt by having a number of electric cables run round the archway and a rather hideous iron lamp having been mounted over the door.
After a short pause for a snack, we set off from Palas de Rei in the direction of Melide. Again, we passed through 11 villages in these 15 kilometres. Of particular mention is the village of Furelos, where there is the magnificent ‘Ponte Velha’, a medieval bridge with four arches which spans the river after which the village is named. Without really noticing it, we crossed the provincial border from Lugo into Coruña.
We entered the town of Melide at about 14.20, and, after viewing the Santa María de Melide church (from the outside), we arrived at the ‘Hospedaje Sony’ at about 14.50.
The countryside through which we have been passing is now a bit wilder, much of the area being covered by heather, gorse and small pine trees. Apart from many small gardens, the land does not seem to be very intensively cultivated. Most of it is used as pasture land for cattle and some sheep.
Annette has taken up a new hobby. She is fascinated by the Galician ‘horreos’. The horreo is a small, well-ventilated building mounted on high supports, which is used for drying and storing maize. She must have taken dozens of photographs of these structures in all there variety of forms.
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