Samstag, 18. August 2007

32. Tag: Le Puy-en-Velay - Saint-Privat-d'Allier

Gestern abend sind wir beim Pilgerempfang endlich auf die Schuhsohlen gestossen, die uns schon bald zwei Wochen vorausgelaufen sind und die wir bis anhin nie eingeholt hatten. Jeden Tag sind uns die deutlichen Spuren des ganz speziellen und markanten Profils so frisch in der feuchten Erde und im Schlamm erschienen, als ob sie erst eine oder zwei Stunden vorher gesetzt worden wären. Wir haben uns manchmal gewundert, wer da so grossen Schrittes und grossen Fusses vor uns her geht. Nun wissen wir, dass es Walter aus Bern ist. Als ich ihn beim Pilgerempfang sah, galt meine erste Frage seinen Schuhsohlen, was ihn doch einigermassen erstaunte. Er geht den Weg von Rüeggisberg nach Santiago.

Die Freiwilligen des Accueil du Pèlerin haben uns gestern die Messe in der Kathedrale mit der anschliessenden Segnung und Verabschiedung der Pilger so sehr ans Herz gelegt, dass wir denn heute nach dem Frühstück bereits um 7.00 Uhr in der Kathedrale der Messe beiwohnen, die vom Bischof von Le Puy persönlich mit einem Priester der Elfenbeinkünste gefeiert wird, der mit 53 seiner Strassburger Schäfchen auf dem Heimweg von Lourdes ist. Die Gesänge werden von einer Sœur de St-Jean mit einer engelgleichen Stimme gesungen. Zur Segnung werden die Pilger vor die Jakobusstatue auf der rechten Seite des Schiffes gebeten, und der Bischof fragt jeden einzelnen von uns, woher wir kommen, und wechselt einige sehr persönliche Worte mit uns, bevor er uns allen den Segen für den weiteren Weg erteilt.



Pilgersegen / Blessing the pilgrims

So verlassen wir unser ehemaliges Pensionat erst um etwa 8.30 Uhr und finden unseren Weg durch die schmalen verwinkelten Gässchen der Altstadt. Wie schon gestern gehen wir die rue Raphaël hinunter, an der viele Spitzenläden liegen, ist doch Le Puy das Zentrum des Klöppelns. Tagsüber klöppeln vor den Läden Frauen und Männer, um die Aufmerksamkeit der Passanten zu erwecken. Auf dem Weg findet zudem der übliche Samstagsmarkt statt, so dass wir uns dort noch mit Früchten eindecken können. Nachher folgen wir der rue St-Jacques gegen Westen und kommen erstaunlich schnell ins Grüne. Da wir auch stetig ansteigen, drehen wir uns von Zeit zu Zeit um, damit wir den Abschied von der schönen Aussicht auf diese beeindruckende Stadt mit der sie überragenden Marienstatue und ihre Umgebung (le Velay volcanique) noch etwas herauszögern können.

Zwischen Hecken wandern wir in kühler Luft aber an der Sonne zwischen Weiden dahin, immer sacht ansteigend. Vor uns sehen wir sechs „Coquillards“, hinter uns bemerken wir auch noch einige. Viele Leute kommen jeweils am Wochenende nach Le Puy, um den Camino von hier aus – einem traditionellen Ausgangspunkt in Frankreich – in Angriff zu nehmen.

An einer Weggabelung erwartet uns ein Wandersmann, der uns überzeugt, eine kürzere, weniger steile, mehr dem historischen Weg entsprechende Route einzuschlagen. Er zeichnet mir die Route sogar auf der Karte ein, damit nichts schief gehen kann. Ein Stück weit begleitet er uns, zeigt uns ein halb verrottetes Linsenfeld (Le Puy ist scheint’s bekannt für seine grünen Linsen). Das Pech wollte es, dass es im Frühjahr zu lange trocken war und anschliessend viel zu nass.

Im Dorf Bains besuchen wir die Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit schönen Fresken und einem wuchtigen Bogen über der Eingangstür. Sie ist blumengeschmückt für die Hochzeit von Béatrice und Hervé. Nach Bains beginnt die Steigung anzuziehen, aber immer noch in einem durchaus angenehmen Rahmen. Wir lassen einen Weiler rechts liegen, sehen jedoch trotzdem, dass seine Häuser aus praktisch schwarzen Steinen gebaut sind, nur die Ecksteine und die Fensterlaibungen sind in rotem Stein gehalten.

Nun wird die Landschaft etwas wilder. Es gibt zwar weiterhin Getreide- und Linsenfelder, aber wir passieren auch einen Lavastrom (dass er in der Zwischenzeit erkaltet ist, muss ich ja eigentlich nicht extra sagen) und einen eigenartigen Steinbruch, in welchem Schiessübungen abgehalten werden. Eigenartig finde ich ihn, weil die Steine ganz verschiedene Farben und Oberflächen haben. Der hellbeige Stein ist ganz flach, wie erodiert, während der rote Stein spitzige Kanten aufweist.

Wir sind erstaunt, dass wir selbst im Wald nur relativ sanft ansteigen, sollen wir doch den auf 1206 müM liegenden Lac de l’Œuf erreichen. Dieser See ist ein Torffeld, das in Eiform zwischen zwei Vulkanen liegt. Hier ist auch eine kleine Ebene, auf der wir für einmal in der Sonne (sonst bevorzugen wir immer Schatten) eine kleine Rast halten, um den weiteren Verlauf des Tages zu planen. Da momentan so viele Pilger unterwegs sind, scheint es uns ratsam, früh damit zu beginnen. Und wirklich, da im weiter entfernten Monistrol-d’Allier nichts mehr verfügbar ist, reserviere ich ein Zimmer in der Vieille Auberge in St-Privat-d’Allier, das nur noch 4,5 km entfernt ist.

Sobald wir aus dem Wald kommen, eröffnet sich uns ein weiter Ausblick gegen Westen über niedrige bewaldete Hügel, zwischen denen nur wenig helleres Grün sichtbar ist. Der Abstieg gestaltet sich so angenehm wie der Aufstieg: zwischen Linsen-, Getreide- und Kleefeldern, die durch Hecken vom Weg getrennt sind. In den Hecken wachsen riesige Waldweiseröschen, die mich heute ganz besonders an Norwegen erinnern.

Nun gelangen wir in den Weiler Chier (quel nom!), wo die Häuser aus ausschliesslich schwarzen Steinen errichtet sind, und entsprechend sehen auch die kleinsten wie Trutzburgen aus.

Im Führer steht etwas von einem steinigen Pfad, den es einzuschlagen gelte. Dieser stellt sich aber als äusserst schön heraus: über grosse Felsbrocken und Wurzeln auf angenehm weichem Waldboden. Wir tänzeln richtiggehend hinunter, währenddem ein anderes Paar mit den Stöcken krampfhaft Halt sucht.

So erreichen wir früh am Nachmittag unser Ziel und ich benutze die Gelegenheit, die hiesige Kirche zu besuchen, deren Chor aus dem 12. Jahrhundert stammt und die in dunkelrotem Stein gebaut ist. Kaum bin ich draussen, kommt eine Hochzeitsgesellschaft aus Lyon an. Den Kleidern nach zu schliessen, sind jedoch weder die Braut noch der Bräutigam dabei, doch dann verstehe ich: die Braut trägt ein leichtes weisses Sommerröckchen und schwarze Strümpfe.

Auch hier sind die Strassen, wie auch schon in St-Julien-Chapteuil, sowohl in französisch als auch im lokalen Dialekt angeschrieben. Ob es die Langue d’Oc ist?
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Today was an exceptional day, in many respects.

After an early breakfast, we went to the cathedral at 7.00 to participate in a mass for pilgrims.

The mass was conducted by the bishop of Le Puy in a most human, friendly and sympathetic way. His sermon was such that I had to restrain myself from applauding. Even non-Catholics such as myself were involved in the mass, which I found particularly sympathetic.

After the mass, instead of our leaving the cathedral directly, the pilgrim congregation (of about 50, I would guess) was gathered for a direct contact with the bishop in which he exchanged a word with practically each of us. Afterwards, we sung a pilgrims’ psalm together.

Although my motivations for making the pilgrimage to Santiago de Compostela are not of a religious nature, the participation in this mass was particularly moving. It was a good reminder of the deeper significance of the undertaking.

We then set of from our pilgrims’ hostel at about 8.30 in sunny, but cool weather. Since we needed to stock up on provisions for the way. a visit was made to the market before we actually left Le Puy.

The Place Plot, the square in which the Saturday market is held, is the official start of the Via Podiensis, the Camino from Le Puy. It is from here that the first pilgrims started their journey to Santiago de Compostella in the 10th century.

After a steep climb away from the town, which was rewarded with magnificent views over Le Puy and of the surrounding countryside of the Velay with its pronounced volcanic rock formations and mountains, we reached a more or less flat plain. It was very noticeable that our days were over of our seeing only one or two fellow pilgrims on the way. At one point there must have been six or eight visible in front of us and two or three behind.

We were just approaching a junction in the path near La Roche, when we were addressed by a Frenchman. He indicated to us that there was a better way to take than that signposted. The way that he showed Annette on the map is:

- shorter (by some 2 km),
- less hilly,
- has a better surface than the signposted path, and

- follows the historical path of the Camino,

i.e., only advantages!

According to this Frenchman (and we have no reason to doubt him), the path is signposted by the longer, hillier and less agreeable route so that it passes two gîtes and two bars that would otherwise not have any business, being so close to Le Puy.

In previous reports, I have spoken of ‘our guardian angel’ and Annette has maintained that St. James has been taking care of us, but the way in which this Frenchman approached us was exactly as if he had been waiting just for us.

This better route did not absolve us from climbing up to the 4’000 ft high Lac de l’Oeuf. The Lac de l’Oeuf is a lake (it is in fact more like a peat bog than a lake) formed in an egg-shaped depression between two volcanoes. The climb was however quite agreeable, being largely along wooded paths with gentle gradients.

Having climbed up the highest point on our day’s route, we decided to try to arrange a bed for the night, even if it was relatively early. Even if there is no particular scarcity of places to stay, the number of pilgrims en route can make finding overnight accommodation problematical. In fact, we were more or less obliged to take a room a little sooner than we would have otherwise liked and to spend the night in the small town of Saint-Privat-d'Allier.

On the descent towards Saint-Privat-d'Allier, we passed many lentil fields. Apart from its association with the pilgrimage to Santiago, Le Puy is famous for lace, a liqueur made from verbena and green lentils. I have thus filled a gap in my education, and now know where lentils grow and what the plant looks like.

We arrived at our hotel in Saint-Privat-d'Allier at about 15.00, after having covered 21 km.

Freitag, 17. August 2007

31. Tag: Saint-Julien-Chapteuil – Le Puy-en-Velay

Bei recht frischen Temperaturen verlassen wir St-Julien auf der Hauptstrasse, bis wir auf einen Feldweg abbiegen können, der uns (natürlich) zu einem Bach hinunter bringt, den wir entweder über eine Furt überqueren können, oder aber über eine Brücke. Die Furt ist so tief unter Wasser, dass uns die Entscheidung nicht schwer fällt.

Beim Aufstieg zum Weiler Eynac sticht uns ein riesiger Felsblock ins Auge, der die paar Häuser überragt. Auch er ist vulkanischen Ursprungs. Nach Eynac überqueren wir den zweiten Bach und kommen in einen wunderschönen Wald, in welchem wir bequem Höhe gewinnen. Oben und somit am Waldrand angekommen, eröffnet sich ein weites Panorama, über waldbedeckte Hügel soweit das Auge reicht. Je weiter wir ins Tal hinuntersteigen, desto näher rückt der Horizont. Im Weiler Tournecol (zu deutsch: Wendehals?) begrüssen uns ein paar freundliche Hunde und wir nähern uns dem Dörfchen Marnhac, wo doch tatsächlich im öffentlichen Lavoir eine ältere Frau kniend daran ist, ihre Wäsche einzuseifen. Ich hätte nur zu gern ein Bild davon, wage aber nicht, sie zu fragen.

Wir steigen wieder zu einem Bach hinunter und natürlich wieder hinauf, bis wir in Le Boussillon ankommen. Hier schwenken wir in eine schnurgerade Strasse ein, die mich an die Römer denken lässt. Und wirklich, schon fast in St-Germain-Laprade steht ein Schild: Voie Romaine. Die erste Flagge, die wir in St-Germain-Laprade sehen, ist die italienische. Die Stadt hat eine Partnerschaft mit je einer italienischen und einer spanischen Stadt (Tortosa), und die Flaggen sind deshalb abwechselnd: italienisch, französisch, EU und spanisch. Die Kirche sieht eher wie eine Festung aus und der Kirchturm hat keine Spitze, was das trutzige Bild noch verstärkt.

Hier müssen wir wieder einmal einer vielbefahrenden Landstrasse nach wandern, aber ganz unerwartet zweigt der Weg ab in die Felder. Allerdings hat der Regen der letzten Tage Teile dieses Weges in Morast verwandelt und die Ausweichmöglichkeiten sind so schmal und glitschig, dass ich ausrutsche und einen Schuh voll Schlamm herausziehe. Nach diesem Wäldchen sind wir auf der Höhe des Mont Joie angelangt, wo man das erste Mal einen Blick auf das noch rund 10 Kilometer entfernte Le Puy-en-Velay werfen kann.

Aber zuerst durchqueren wir noch Brives-Charensac, ein schmuckes Städtchen mit einem „Pont d’Avignon“, d.h. einer halben Brücke über die Loire. Wir aber überqueren die Loire auf einer durchgehenden Brücke und werden durch einen Park dem Fluss entlang geführt. Dieser Park liegt zwischen der Loire und einem kleinen Kanal. Ueber diesen führen zahlreiche kleine Bogenbrücken, die alle reich mit Blumen geschmückt sind, in die eigentliche Stadt.

Durch den etwas eigenartig riechenden Industriegürtel erreichen wir Le Puy, werden aber wieder über einen Park neben einem Fussballfeld und entlang des Baches Borne geleitet, was uns den langweiligen Einmarsch über die Ausfallstrasse erspart. Von weitem sehen wir die Madonnenstatue, die auf einem Lavakegel steht. Wir haben für den Abend nichts organisiert, so gilt unser erster Besuch dem Verkehrsbüro. Nach ein paar Anläufen haben wir eine Unterkunft im Accueil du Pèlerin gefunden, die in einem ehemaligen Pensionat untergebracht ist. So schlafen wir also heute je in einem kleinen Abteil. Unter Schlafsaal hat deren zehn, alle durch Holzwände bis ca. 2 m voneinander getrennt und zum Gang hin durch einen Vorhang geschlossen. Irgendwie kommt mir das doch sehr bekannt vor...

Sobald wir installiert sind, gehen wir die eindrückliche Kathedrale anschauen. Die Steinbögen sind abwechselnd in dunklen und hellen Steinen ausgeführt, was ihnen einen mozarabischen Anstrich gibt. Die schwarze Madonna ist der Grund dafür, dass Le Puy ein vielbesuchter Wallfahrtsort ist.

Anschliessend steigen wir die 159 Stufen bis zur Madonnenstatue hinauf und geniessen eine wunderbare Rundsicht über die Stadt mit ihren orangen Dächern und die angrenzenden Hügel. Doch damit nicht genug, wir steigen auch im Innern der Statue selbst nochmals 75 Tritte hinauf und schauen aus den Fenstern in ihrem Rock in die Runde.

Die Altstadt ist mit ihren engen Gässchen und den vielen alten Häusern sehr malerisch und wahrscheinlich auch deshalb etwas überlaufen.

Jetzt haben wir einen Drittel des ganzen Weges zurückgelegt und nur einen Monat dazu benötigt. Wir haben also für die beiden nächsten Drittel noch reichlich Zeit.

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Another milestone reached! Today, we had a short stretch of 18.5 km to Le Puy-en-Velay, which we covered in about 4½ hours.

We have had pleasanter routes on this trip. The way involved a lot of walking along busy roads, often without pavement. The weather however was favourable, being fine, but cool.

We left Saint-Julien-Chapteuil at about 8.30. After a stretch of main road, the path took us along the river Sumène before passing through some small hamlets on asphalt roads. The first place of any size was the village of Saint-Germain-Laprade, where we visited the 12th century church.

The next part of the route was first of all along a main road and then along a way that was more a river than a path. This disagreeable passage was then followed by a very busy main road (without pavement) into the town of Brives-Charensac. Here we crossed the Loire, already a large river.

The next part of the way until the outskirts of Le Puy was more agreeable, the path first running along the banks of the Loire and then of the Borne, one of its tributaries.

We arrived in Le Puy at about 13.00 and rapidly found accommodation in a pilgrims’ hostel.

The afternoon was then spent sightseeing. The old town of Le Puy is in itself very interesting; the houses are built of the local basaltic rock, the town has many steep and narrow alleyways and an agreeable atmosphere. Most impressive was the cathedral of Notre Dame de France, whose origins go back to the 11th century. One of the features of the town and also very impressive is the Madonna statue Notre Dame de France, which crowns an outcrop of basalt rock and practically dominates the town. The statue was cast in 1860 from captured Russian cannons. Some of the unused cannons still surround the statue, making an odd contrast to a Madonna.

Le Puy is one of the important places on the Camino and is often the starting point for many pilgrims. For us, reaching Le Puy means that we have covered approximately 1/3 of our total distance. We are looking forward to the last 2/3!

Donnerstag, 16. August 2007

30. Tag: Tence - Saint-Julien-Chapteuil

In der Nacht hat es gewittert und noch während wir beim Frühstück sitzen, beginnt es zu blitzen und donnern und ein Regenschauer ergiesst sich über den Zeltplatz. Auf die Frage nach der Wetterprognose für heute meint der Platzwart nur: „Gewitter“. Also packen wir den Regenschutz gar nicht erst ein.

Bis wir uns auf den Weg machen, hat es aufgehört zu regnen und wir kommen dank der kühlen Temperaturen gut voran. Zuerst folgen wir dem Lignon, einem Zufluss der Loire, und biegen auf der Landstrasse nach Westen ab. Dem Waldrand entlang steigen wir ganz gemächlich, aber stetig an. Wir durchqueren mehrere Weiler, grüssen einige Leute und erreichen auf den üblichen Umwegen St-Jeures, das hoch auf einem Hügel liegt. Die Kirche St-Georges stammt aus dem 12. Jahrhundert und liegt zuoberst im Dorf, wie es sich gehört. Die Aussicht öffnet sich hier auf die Vulkankegel, die für diese Gegend charakteristisch sind.



Vulkankegel / Volcanic formations

Ueber Wiesen, Felder und durch Wäldchen wandernd, sehen wir schon von weitem den Kirchturm von Araules; auch er thront über dem Dorf. Wir weichen vom Weg ab und besuchen die Kirche St-Marcellin, in der sich die kleine Tafel Notre-Dame d’Araules aus der Abtei von Bellecombe von 1638 befindet, auf der auch der junge Dauphin, der spätere König Ludwig XIV. abgebildet ist. Beim Verlassen der Kirche treffen wir auf Beate aus Deutschland, die den Jakobsweg während zwei Wochen ab Chavanay geht.

Wieder geht’s einen steilen Weg hinunter zur Hauptstrasse, die wir überqueren. Hier machen wir eine ganz neue Erfahrung: Basaltsplitt- und Basaltgeröllwege. Auch die Häuser sind von nun an in diesem lokalen grauen, manchmal fast schwarzen Basalt gebaut. Manche wirken deshalb etwas düster. Wir folgen weiter Feldwegen, manchmal zwischen Hecken, manchmal sind es Hohlwege. So steigen wir ohne grössere Mühe an, bis uns auf einem schmalen Weg ein weisses Rind entgegenkommt. Beidseits wuchert hohes Brombeergebüsch. Also was tun? Wir nähern uns sachte an und halten uns so nah wie möglich am Rande des Pfades. Unvermittelt beginnt es zu traben und läuft nun, ohne uns eines Blickes zu würdigen, an uns vorbei. Kurz darauf gelangen wir auf eine offene Landstrasse, von der wir eine gute Aussicht auf die bewaldeten Vulkankegel geniessen, bevor sich die Tannen wieder davor stellen. Die lange gerade Strasse im Tannenwald erinnert mich an Schweden. Auf der bergseitigen Strassenseite liegt eine grosse Lichtung mit lauter Waldweidenröschen.

Bald erreichen wir den höchsten Punkt, La Banque auf 1276 müM., und folgen einem mit Farnen und Brombeerranken eingefassten Feldweg nach Raffy. Hier erschliesst sich uns eine wunderbare Fernsicht gegen Westen: Im Vordergrund die mit Tannenwäldern bedeckten Vulkankegeln unter dunklen Wolken, weiter im Hintergrund weite Ebenen mit immer niedriger werden Hügeln unter helleren bis weissen Wolken und zum Teil sonnenbeschienen.

Der Abstieg scheint uns steiler als der Aufstieg. Die Wege sind zwar nicht unangenehm, aber durch die Nässe ist alles etwas glitschig. Die Holunder- und Brombeeren am Wegrand sind hier noch grün. Bei Queyrières bestaunen wir (aus einer gewissen Distanz) die Basaltorgeln, die den Ort überragen und planen den Abend, den wir in Saint-Julien-Chapteuil verbringen werden.

Weiter in Monedeyres möchten wir die nicht geweihte Kirche besuchen, welche von den Einwohnern des Dorfes selbst gebaut wurde. Sie ist geschlossen, aber wir sehen, dass viele Tische darin aufbewahrt werden. In diesem Dorf befinden sich viele schmucke Häuser aus Basalt, jedoch farblich gemischt, so dass sie bedeutend einladender wirken. Einige der älteren Häuser sind noch mit Schieferdächern gedeckt.

Die Combe Noire erreichen wir durch einen nassen Weg und steigen die Stufen neben einer ehemaligen Mühle hinunter bis zum Bach Sumène, den wir auf einer alten Brücke überqueren. Hier beginnt der Weg etwas mühsamer zu werden: grosse Feldsteine sind auf der Schmalseite aufgestellt und eingemauert. Die Zwischenräume sind jedoch ausgewaschen, denn auch hier bemächtigen sich die Wildbäche des Jakobsweges.

Wir glauben nun bereits daran, dass sich Petrus heute unserer erbarmt hat und dass wir nicht noch auf den letzten Kilometer verregnet werden, sehen wir doch die stolze Kirche von St-Julien-Chapteuil auf ihrem Hügel immer näher und gelangen schliesslich im lebhaften Städtchen an.



Eglise de Saint-Julien-Chapteuil

Hier schlafen wir heute im Hôtel-Restauran Le Barriol. Manche Häuser weisen hier farblich geordnete Muster aus den Basaltsteinen auf, andere haben bunt gemischte Fassaden. Auch hier sind noch viele Häuser mit Schieferplatten gedeckt. Die mächtige romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist im grossen und ganzen noch im Original erhalten.

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Today we covered the 25.5 km from Tence to the beautiful town of Saint-Julien-Chapteuil in just 7½ hours.

Our night in the caravan certainly made a change! Our meals were rudimentary. Not wanting to trek into the town of Tence (and out again), we catered for ourselves. The assortment of victuals kept in the camp site shop was minimal, so our evening meal and breakfast were extremely simple, not to say strange.

We had a thunderstorm during the night and then another around 7.30. Since we were rather loath to set out in a storm, our departure was delayed until about 8.30. In view of the threatening clouds and the adverse weather forecast, the rain protections were put into service right from the start.

We were soon climbing along moderately steep roads and forest paths towards the small town of Saint-Jeures with its stone-built church of St. Georges dating back to the 12th century.

On the exit from Saint-Jeures there was a splendid view of the volcanic formations which are typical of this area. From Saint-Jeures we climbed up to the village of Araules. Here in front of the altar of the church (Saint-Marcellin), there is a picture painted in 1638 of the young Dauphin, the later Louis XIV. In Araules we made the acquaintance of Beate, a German pilgrim, who had started four days ago in Chavanay and is on her way to Le Puy.

From Araules, we headed towards Raffy. One part of the route took us along a narrow path, which was occupied by a heifer, who did not seem to be inclined to move out of the way. Skills as cowboys / cowgirls were put to the test – and we managed to get past the animal without too much difficulty




Begegnung der anderen Art / Confrontation with wild animal

We then climbed up to the farm of La Banque and the hamlet of Raffy, which lie at 4’250 feet above sea level, the highest point on the Via Gebennensis, our route from Geneva to Le Puy.

Shortly afterwards, Annette fixed up our accommodation for the night here in Saint-Julien-Chapteuil.

The paths down were partly the disagreeable loose stone ways, but passed mostly through very agreeable agricultural countryside and through woods, much of the way along a river.

In spite of its threatening start, the weather remained dry the whole day, with longer and longer sunny periods, so that the walking conditions were quite pleasant.

We arrived at our day’s destination around 16.00 and were able to have a look around this pleasant town, and to visit the 12th century church of Saint-Julien.

Mittwoch, 15. August 2007

29. Tag: Les Sétoux – Tence

Gestern haben wir einen sehr angenehmen Abend im Café des Gîte in Les Sétoux mit den andern anwesenden Pilgern verbracht.



vlnr: Christof, Silvia, Robin, Annette, Andrée, Ralph

Ein starker Gegenwind empfängt uns beim Einschwenken auf den Weg nach dem Verlassen des Gîte. Wir sind nicht unglücklich darüber, denn der Himmel ist wolkenlos und verspricht einen heissen Tag.

Die hohe Ginsterhecke schützt uns eine zeitlang etwas vor dem Wind, nachher betreten wir einen wahren Märchenwald: der Boden ist mit Moos und die Tannen sind mit Flechten überwachsen. Und immer wieder Heidelbeeren. Während Robin sich seiner Jacke entledigt, pflücke ich schon einmal eine Handvoll. Seit ich zum Frühstück Reiswaffeln esse, um darauf etwas Butter und Konfitüre zu transportieren, habe ich immer das Gefühl, ich müsse doch noch etwas essen.

Beim Weiler L’Hermet verlassen wir die Hochebene und steigen zur Claravine hinunter, die wir auf einer schönen alten Steinbrücke überqueren. Danach erklettern wir den nächsten Hügel, von dem wir eine schöne Aussicht auf die bewaldeten Hügel haben, die fast wie ein Reissverschluss ineinander übergehen. Im Vordergrund ist eine „verginsterte“ Kuhweide zu sehen, sonst nichts als Tannenwälder. Die hier oben weidenden Kühe verstecken sich hinter dem Ginster, der auf ihrer Weide wächst. Aber sie fressen ihn auch. Viel Gras fänden sie sowieso nicht. Gegen den Hügelkamm schützt uns eine Ginsterhecke vor dem Wind, unter der eine Sinfonie in blau leuchtet: Glockenblumen, mittelblaue Männertreu, wilde Stiefmütterchen, wovon die einen ganz königsblau sind, die andern nur oben und unten weiss.

Bald geht es zum nächsten Bach hinunter, dem St-Julien. Hier halten auf der alten geländerlosen Steinbrücke acht junge Leute ein Picknick und sitzen quasi Spalier für uns. Ihre Pferde sind unterdessen in den Auen angebunden. Wir steigen einen steilen Weg empor, der im Regen ganz bestimmt unpassierbar ist, denn das Wasser verwandelt ihn in einen reissenden Wildbach. Wir aber finden ihn heute in recht passablen Zustand vor, mit tiefen, bis 50 cm tiefen Furchen, die wir aber leicht umgehen können. Sobald wir auf einen weichen Waldpfad gelangen, holen uns die Reiter ein. Wir haben sie nicht kommen hören und springen in die Brombeerranken.

Weshalb wohl die steilsten Auf- und Abstiege immer so steinig sind? Es sind ziemlich grosse eckig/spitzige Steine, die eine Tendenz haben, unter den Füssen wegzurollen. Wie sie das können, ist mir ein Rätsel, aber wir sind immer froh um jeden Grasbüschel, wo wir etwas Halt finden können.

Beim Weiler Les Chomats lagert ein Paar im Gras und gestikuliert, als wir geradeaus weiterwandern, anstatt nach rechts auf der GR 65. Sie sind auf der GR 65 (Grande Randonnée 65) unterwegs und so auf die entsprechenden Farben rot/weiss geeicht, dass sie gar noch nie wahrgenommen haben, dass auch blaue Markierungen mit gelben Muscheln existieren. Meistens verlaufen die beiden Wege deckungsgleich, aber diesmal eben nicht.

Nach dem Weiler Les Suchers folgen wir der Asphaltstrasse ins Zentrum von Maufaucon-en-Velay. Dies ist ein historischer Tag, der in die Annalen eingehen wird (wenigstens in meine), finde ich doch tatsächlich das erste Mal in Frankreich 100 %iges Roggenbrot!

In der Kapelle Notre-Dame de Montfaucon (teilweise aus dem 12. Jahrhundert) befindet sich eine aussergewöhnliche Bildersammlung. Es sind dies 12 Gemälde des flämischen Malers Abel Grimmer von 1592, die je ein Gleichnis des Evangeliums darstellen.

Vor der Kapelle halten wir Rast und beraten die Lage. Da wir uns noch fit genug fühlen, um die weiteren 9 km nach Tence zurückzulegen, rufe ich bei allen Uebernachtungsmöglichkeiten in Tence an. Entweder bekomme ich zur Antwort, sie seien ausgebucht, oder jemand nimmt das Telefon ab und hängt sofort wieder auf, ohne etwas zu sagen. So wandern wir halt schon einmal weiter.

Beim Ortsende nehmen wir über eine kurze Strecke die Strasse, zweigen dann aber über eine stillgelegte Bahnlinie ab und bewundern die Tricolore am Wegrand: weisse Schafgarben, blaue Glockenblumen, rote Kartäusernelken (die Farbtöne sind allerdings noch etwas verbesserungsfähig).

Ein Mähdrescher ist an der Arbeit, und Heu wird wie Stroh aufgerollt, aber nicht eingepackt. Wir kommen zu einer nur noch teilweise gut erhaltenen hohen Trockenmauer, die an den schattigen Stellen mit Moos überwachsen ist und aus der Farn wächst. An den sonnigen Strecken bedecken gelbe und graue Flechten die Steine. Am Ende der Mauer erschliesst sich auch das Geheimnis: sie umgibt den Park des Schlosses, das wir über die Mauerreste erblicken.

Nach Mounas folgen wir dem abschüssigen Weg zur ehemaligen Papierfabrik am Fluss Lignon, in der heute eine Pilger- und Wandererherberge untergebracht ist. Auf der wieder ansteigenden Asphaltstrasse nach Tence bläst uns der immer stärker werdende Wind fast zur Seite. In Tence angekommen, versuchen wir unser Glück in zwei Hotels, aber leider sind sie ausgebucht. Eine sehr liebenswürdige Deutsche, die im zweiten arbeitet, telefoniert für uns allen „chambres d’hôtes“ und Hotels des Städtchens, aber ohne Erfolg. Schliesslich findet sie für uns eine Bleibe im „camping municipal La Levée des Frères“, wo wir also heute in einem Wohnwagen übernachten, und dies nur 700 oder 800 m vom Jakobsweg entfernt.
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On our 29th day we covered a comfortable 25.5 km in about eight hours. As a new variation (for this trip), we will be sleeping tonight in a caravan.

Before starting with today’s events, I would mention that we had an excellent meal in the restaurant in Sétoux and enjoyed a very pleasant evening with our fellow pilgrims.



From left to right: Christof, Silvia, Robin, Annette, Andrée, Ralph

Since the weather promised to be hot today, we made a relatively early start this morning, and were on our way at about 8.15. As it turned out, although the skies were bright and sunny, there was a strong breeze, which made the conditions bearable.

The Massif Central is quite hilly country, so that we had again our fair share of climbs and descents. The paths were mostly agreeable, although we had a few more loose-stone paths than yesterday. Such paths are not particularly pleasant.

Shortly after midday we reached the small town of Montfaucon-en-Velay. This town deserves to go down into history! Here Annette finally found a baker selling bread made of 100 % rye flour. Annette is allergic to wheat products and cannot eat ‘normal’ bread. Except for the bakers in Montfaucon, it is apparently the case that French bakers are unable to make bread of rye, spelt or maize flour.

The Chapel Notre-Dame in Montfaucon-en-Velay is particularly interesting because it houses an unusual collection of 12 pictures by the 16th century Flemish artist Abel Grimmer.

After visiting this chapel, Annette attempted to arrange accommodation in Tence, our now intended destination for the day. Since all the places that she tried were either booked out, or gave no reply, we decided to walk to Tence and try our luck on the spot.

The walk of nine kilometres from Montfaucon to Tence was through pleasant agriculturally territory without too many sharp climbs or drops. We arrived in this picturesque town at about 15.40. All the places that we tried were in fact fully booked. Thanks to a very helpful barmaid in the Hotel Faure, we were nevertheless able to take a caravan on the local campsite for the night, directly on the river Lignon, just outside Tence.

Dienstag, 14. August 2007

28. Tag: Bourg-Argental – Les Sétoux

Beim Verlassen des Hotels machen wir nur wenige Wolken am Himmel aus. Es ist bereits 9.00 Uhr und eigentlich viel zu spät. Aus dem Städtchen folgen wir der Hauptstrasse nach Le Puy, bis wir über eine kleine Brücke die Déôme überqueren und anfangs recht steil zum Weiler Moûne aufsteigen. Doch gleich verflacht sich der Weg und wir geniessen den angenehmen Waldpfad, der uns durch Mischwald stetig dem Hügel entlang in die Höhe führt.

Unvermittelt gelangen wir auf eine frisch geteerte Strasse, wie wir sie hier nie erwartet hätten. Es stellt sich heraus, dass unter dem Strassenbelag die Gleise der ehemaligen Bahnlinie von Le Puy nach Annonay liegen. So entspricht die Steigung exakt den Möglichkeiten der Eisenbahn Ende des 19. Jahrhunderts. Die Tunnels werden umrundet, aber die Brücken und ein hoher Viadukt (Baujahre 1880 – 1882) benützen wir und geniessen von dort eine gute Aussicht auf das Tal der Déôme. Diese ganze ehemalige Eisenbahnlinie führt durch Mischwald, Glockenblumen, Erika und Johanniskraut wachsen am Strassenrand. So erreichen wir auch den alten Bahnhof von Saint-Sauveur-en-Rue, der 1,5 km vom Zentrum des Städtchens entfernt am Berghang liegt. Das Stationsgebäude steht noch und sieht verloren aus. Bis zu einer Brücke mit durchgerostetem Geländer bleiben wir auf den ehemaligen Gleisen und steigen weiterhin sachte an.

Es folgt eine steile Steigung von 300 m, die sich in einem ausgedehnten Nadelwald fortsetzt aber abflacht. So erreichen wir gemütlich die Lichtung mit dem Picknickplatz Aiguebelle, wo wir eine kurze Rast einschalten.

Inzwischen stehen am Wegrand viele rote Fingerhüte, von denen, falls überhaupt, nur noch die paar obersten Blumen blühen, Glockenblumen und weiterhin Erika. Nach kurzer Zeit erreichen wir die Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer auf einer weiteren Lichtung.

Von hier reserviere ich zwei Betten im Gîte von Les Sétoux, da wir sonst noch 15,5 km über Les Sétoux hinaus weitermarschieren müssten, bis eine Unterkunftsmöglichkeit besteht. Da dies nun geregelt ist und wir früh dran sind, können wir der Versuchung nicht widerstehen, die sich uns in einem Meer von Heidelbeerbüschen bietet. Auf den ersten Blick scheinen sie zwar abgeerntet zu sein, auf den zweiten Blick hingegen sehen wir, dass sie sich nur unter den Blättern verstecken. Wir tun uns also ausgiebig gütlich daran, sie sind gar zu köstlich.

Hier verlassen wir den Wald und sehen auf weites hügeliges Land, das in den sattesten Grüntönen in der Sonne liegt. Kaum haben wir uns an das Sonnenlicht gewöhnt, kommt auch schon der Weiler Les Sétoux in Sicht. So beziehen wir unser Zimmer im Gîte zu einer rekordverdächtigen Zeit nach einer der bisher bequemsten Etappen, und dies trotz einem Höhenunterschied von 610 m.

Nach und nach trudeln unsere „Mitpilger“ hier ein: zuerst Andrée, die wir noch nie getroffen haben, dann Ralph und soeben noch Silvia und Christof.

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First of all, a photo that I wanted to include yesterday of the entrance portal of the church in Bourg-Argental:



Eglise St-André, Bourg-Argental

We have now been on our way for four weeks! Our 28th day was short and very agreeable. Because of the situation with overnight accommodation, we had the option of either having a short day, or of having one which would have almost certainly been too long (35 km with a total of about 3’000 feet climbing). We chose the reasonable option, so that today we have covered some 16.5 km in about 5¼ hours.

We left our hotel in Bourg-Argental at about 9.00, after having stocked up with a few provisions. The weather was bright and sunny, with a few passing clouds. From the outskirts of the town, we had about a kilometre of walking along a main road without pavements. Fortunately, the road was not as busy as it could have been.
We soon began a steady climb through four hamlets, a short distance on asphalted roads and then on agreeable wooded paths that were in a pleasant shade. These paths were, for once, not steeply inclined.




Viaduc de la Poulette

From the hamlet of Board, we followed the gently inclined track of part of the old railway from Annonay to Le Puy that had been built towards the end of the 19th century. The major constructions still remain, and some of them, particularly the viaducts form part of the current road.

Shortly after passing remains of the station of St-Sauveur-en-Rue, the next climb began. Once again, this was mostly a woodland path of comfortable gradient with plenty of shade. After a short pause in the forest hut of Abri d’Aiguebelle, the path through the forest continued in a similar way up to the watershed between the Mediterranean and the Atlantic. At about 13.00 we had a review of the possible destinations for the day and decided to aim for the Gîte at Les Sétoux. The alternative would have been too ambitious.

We continued on to the highest point on our day’s stage (Suc de Tronche, 4’010 feet above sea level) and started our descent to Les Sétoux. On the way down we picked and ate a large number of delicious bilberries growing by the wayside.

In the four weeks that we have been on the road, according to my reckoning we have covered just over 700 km and have completed at least one quarter of the total distance to Santiago. We should soon be reaching Le Puy, the next milestone of our trip, next weekend all being well. Although we do not normally see many fellow pilgrims at the moment (exception: see below), this should change drastically as soon as we reach Le Puy, from where many pilgrims start their journey.

Since the accommodation possibilities around here are limited, we now have an influx of old acquaintances. Ralph, the pilgrim from Liechtenstein, Silvia and Christof have just arrived here, together with a new pilgrim, Andrée.

After these four weeks, we both feel in unexpectedly good form. The problems with the feet are, while not completely eliminated, are under control and do not cause too much trouble. Both of us are normally sleeping very well. Let us see what the next four weeks bring!

Montag, 13. August 2007

27. Tag: Chavanay - Bourg-Argental

Kaum sind wir gestern zum Nachtessen hingesessen, als ein heftiges Gewitter losgebrochen ist, das wir aus der Höhe mit Blick über die Rhoneebene aus dem Trockenen geniessen konnten. Es hat so stark geregnet, dass die Zisternen von Mme Rivory sich wieder füllen konnten.

Heute bringt sie uns früh nach Chavanay hinunter, damit wir vor der Kirche wieder anfangen können, wo sie uns gestern abgeholt hat. Seit wir die Rhone überquert haben, befinden wir uns im Département Loire und am Rande des Massif Central. Hier ist alles aus dem lokalen Granit gebaut: die Häuser, die Kirchen, die Mauern, aber auch die Wege.

Der Himmel ist halb mit Schäfchenwolken überzogen, als wir uns auf den Weg machen. Unser erstes Ziel ist die Chapelle du Calvaire, die bereits weit oben über Chavanay liegt und uns einen sehr steilen Aufstieg, aber auch ein wunderbares Panorama über Chavanay und das Rhonetal beschert. Bereits um 8.00 Uhr verlassen wir die schön renovierte Kapelle, die während mehr als hundert Jahren nicht benutzt worden war, nun aber in neuem Glanz erstrahlt.

Auch der weitere Weg führt uns durch Rebberge bis zum malerischen Weiler La Ribaudy, wo ein Hund unsere Ankunft meldet und so die Aufmerksamkeit eines hilfreichen Einwohners auf sich zieht, der uns denn auch gleich die Fortsetzung des Weges zeigt. Die Weinberge werden so hoch hinauf wie möglich angelegt, da – so haben wir gehört – der örtliche Wein sehr begehrt ist. Wir aber folgen einem steinigen Pfad in einen tiefen Einschnitt, wo uns beim Ueberqueren des Baches ein Zweifel überfällt, denn das Zeichen des Jakobsweges zeigt in die falsche Richtung. Aber das Rätsel löst sich schnell: das Holz, auf dem es befestigt ist, lässt sich mühelos drehen. Wieder auf der Höhe angelangt, überraschen uns die Obstgärten: Kern- aber auch etwas Steinobst in langen Reihen, soweit das Auge reicht. Am Wegrand stehen von Zeit zu Zeit Holunderbüsche, so reich mit reifen Beeren behangen, dass sich die Zweige tief herunterneigen (niemand scheint die Beeren zu pflücken). Dazwischen wachsen jedoch vor allem Brombeerranken, die wir vorsichtig umgehen oder aus dem Weg schieben.

Wir drehen ab und haben den Mont Pilat vor uns, dessen Sendeturm von weither sichtbar ist. Wie unser Pilatus, ist er sagenumwoben und wird denn auch gerne mit dem Schweizer Pilatus verglichen. Aber wir umrunden ihn auf halber Höhe, indem wir immer wieder in ein Bachtobel hinab- und natürlich wieder hinaufsteigen. Die Zuflüsse der Rhone haben sich tief in den Berghang eingegraben. Als wir um 9.45 Uhr in Bessey anlangen, bin ich bereits bachnass, denn es ist inzwischen schon recht heiss geworden. Wir ruhen kurz auf einem Trockenmäuerchen aus, was allerdings dem Zwergpudel der Nachbarn gar nicht gefällt. Er tut es uns denn auch mit unaufhörlichem Bellen kund.

Immer noch inmitten von Obstplantagen liegt Goëly, wo wir einen alten Mann antreffen, der offenbar Pilger sammelt, wie andere Leute Schmetterlinge. Er bedauert, dass die beiden Zürcher, die anscheinend vor uns unterwegs sind, kaum französisch gesprochen haben, so dass die Verständigung sehr schwierig gewesen sei. Er kann mir jedoch die Frage beantworten, die mich seit gestern umtreibt. In vielen der langen Apfelbaumreihen stehen in grösseren Abständen Bäume mit kleinen orangen Früchten (nur ca. 1,5 cm lang), die mir unbekannt sind. Diese wilden Apfelsorten werden gepflanzt, damit die Bestäubung gelingt. Bei den modernen gezüchteten Apfelsorten allein ist dies nicht mehr möglich.

Von Zeit zu Zeit ziehen Wolken vor die Sonne und wir freuen uns an der sattgrünen Umgebung. Die Hecken an den Wegen werden immer höher, vielfach bestehen sie aus Brombeeren, aber auch viele Schlehdornbüsche sind darin, auch sie reich behangen mit scheinbar reifen Schlehen. Wir durchqueren malerische Weiler mit wunderschönen Granithäusern. Manchmal schreit ein Hahn, wenn kein Hund wach ist. Sonst wirken sie ausgestorben.

Wir überqueren auf einer Brücke den Bach Plode, an dem die ehemalige Weberei Viallon liegt, und steigen langsam weiter hinan. In Curtil sind wir denn auch bereits auf 470 müM (Chavanay liegt auf 165 müM) angelangt. Von hier aus weist ein Schild nach Paradis. Aber heute lassen wir das Paradies links liegen und konzentrieren uns auf Santiago. Nach den neuesten Angaben (bereits drei Wegweiser heute) sind es nur mehr etwas über 1600 km nach Santiago de Compostela. Obwohl also unser Schweizer Weg rund 100 km länger war als wir in unserer Naivität angenommen hatten, scheinen wir doch unterdessen mit unseren 680 zurückgelegten Kilometern mehr als einen Viertel wohlbehalten geschafft zu haben.

Wenn unser Reiseführer von „rude montée“ oder „grimper le raidillon“ schreibt, wissen wir, dass es ernst gilt. Dies ist nun der Fall. Ein sehr steiler Aufstieg bringt uns – obwohl durch einen lichten Wald – noch mehr ins Schwitzen. Es muss also eine Steigerung von bachnass geben, aber hier versagt mein Wortschatz. Nach einem kurzen Halt zum Abkühlen wagen wir uns auf den sonnenbeschienenen Pfad hinaus und steigen nur noch gemächlich an, bevor wir am grossen Kreuz von Sainte-Blandine (693 müM) vorbeikommen und sich uns eine grandiose Aussicht auf das vor uns liegende Massif Central erschliesst. Hier oben liegen nur noch Maisfelder und Grasland, in einem der Felder steht ganz einsam eine Königskerze wie ein mehrarmiger Kerzenständer.

Dem Berg entlang erreichen wir den Weiler Combe-Noire, wo wir auf eine Wandergruppe treffen, die offensichtlich vom Aufstieg von der andern Seite her so ziemlich geschafft ist. Aber für uns heisst es jetzt hinunter in ein lauschiges Tal auf zwar steilen, aber angenehm gepolsterten Pfaden durch einen lichten Wald, bis wir auf eine Strasse treffen. Auf ein paar Umwegen führt uns nun ein kleines Strässchen nach Saint-Julien-Molin-Molette (590 müM) hinunter. Bis vor kurzem wurden hier Naturseidenstoffe hergestellt. Die grossen Webereigebäude, die seit 1970 leer stehen, werden neuestens als Künstlerateliers genutzt. Der Bach Ternay fliesst (wie die Eulach) unter dem Städtchen hindurch.

Vor der Kirche von Saint-Julien-Molin-Molette beraten wir über die Lage und beschliessen, nach Bourg-Argental weiterzuwandern. Deshalb klettern wir die Montée des Anges hinauf und schätzen die vereinzelten mächtigen Edelkastanienbäume, die am Weg stehen und uns ein wenig Schatten schenken. Obwohl inzwischen ein frisches Lüftchen weht, ist es sehr heiss. Wir steigen noch bis zum Col du Bachet auf 673 müM, wo wir eine gute Aussicht auf Bourg-Argental erhaschen, bevor wir wieder talwärts gehen, diesmal auf einem Granitpfad, der meine Schuhe prächtig mit Granitsand füllt.

Beim Ortsanfang unseres Zielortes werden wir durch einen Zeltplatz und einen schönen Wiesen- und später Waldpfad dem Bach entlang ins Zentrum geführt. Wir sind glücklich, diesmal nicht der Hauptstrasse entlang marschieren zu müssen.

Die romanische Kirche von Bourg-Argental hat ein wunderschönes Eingangsportal mit vielen Figuren, die ganze Geschichten erzählen. Gleich daneben finden wir das Hôtel du Lion d’or, wo wir heute einquartiert sind und denn auch das erste (für mich) typisch französische Badezimmer vorfinden.

Von Zeit zu Zeit, d.h. wenn wir über einen ganz besonders schnellen Internetzugang verfügen, lese ich übrigens meine Mails und freue mich sehr über all die guten Wünsche, Ermutigungen und Feedbacks. VIELEN DANK!!!! Dass unser Blog sogar zur Pflichtlektüre von Sr. Delphine oder zur Morgenandacht taugen würde, hätte ich mir nie träumen lassen. Leider ist es mir allerdings nicht möglich, zu antworten, da unsere „Pflichten“ uns am Abend jeweils ausfüllen (Kleider waschen, Tagesrückblick schreiben, Einkaufen, Fotos verarbeiten, Sightseeing, etc.).

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Our 27th day was also fairly hard going. We covered ‘only’ 25.5 km in about eight hours, but there was quite bit of climbing / descending involved. Once again, we have been lucky with the weather. Yesterday evening we had a heavy thunderstorm, but today has been dry throughout.

Since our hostess, Mme Rivory, had an early appointment, we were up and away early this morning.

We set off from Chavanay at 7.30. Although the sky was cloudy at that time, it was evidently going to be a warm day. The first stiff ascent of the day then began after the first few metres. This climb brought us first of all up to the newly renovated Chapelle du Calvaire, a really nice looking little chapel.

The view from this chapel over the town of Chavanay and of the Rhone was magnificent. The Rhone had certainly gained in magnitude, but not in purity, since we had last seen it in Savoy.

The climb then continued up to a small hamlet, down into a river valley (where some wags had reversed the signs, leading to a momentary confusion) and up again to more or less flat countryside, which was largely dedicated to fruit growing.

We hiked through the steadily climbing orchards, with the sun shining increasingly strongly. After the small village of Le Curtil, we began a long and steep ascent (height difference about 650 feet) up to the 2’300 ft high Col de Sainte-Blandine. Our efforts were rewarded with a splendid view, which would have been all the better if the air had been clearer.

After descending from the col into the small town of St-Julien-Molin-Molette, we took a short rest in the recently installed Espace des Six Fontaines in front of the church, which we were also able to admire. At this point, we decided that our target for the day would be the town of Bourg-Argental and Annette fixed up accommodation in the Hotel du Lion d’Or in that town.

The path out of St-Julien-Molin-Molette climbed steeply up to the 2’350 ft high Col du Banchet. The sun was shining strongly and there was little shade, so that the ascent was quite tough. The 750 ft drop towards Bourg-Argental was relatively gentle. We reached our destination for the day shortly after 15.30. Shortly after settling in to our quarters, we made a short tour of investigation round the neighbourhood. Our hotel is so closely situated to the church, with its wonderfully decorated entrance door, that this cannot be missed.

A word must be said about the signposting of the Camino. We were both positively surprised to find that the signposting is almost impeccable. Even Annette had to grudgingly admit that it is better than in Switzerland. The way is marked very frequently and clearly. What is also very useful is that there are often clear indications of where the path does NOT go.

Sonntag, 12. August 2007

26. Tag: Moissieu-sur-Dolon - Chavanay

Mme Carle erzählt uns nach dem Frühstück die spannende Geschichte der Domaine, gibt uns letzte Instruktionen für den Weg nach Bellegarde und schon geht’s los. Der Himmel ist teilweise bewölkt, und wir freuen uns auf einen nicht zu heissen Tag.

Bei Bellegarde steigen wir steil zur Chapelle de Notre Dame de la Salette hinauf, einer wunderschönen frühromanischen Kapelle, die früher die Pfarrkirche von Bellegarde war. Noch etwas höher erreichen wir dem Hügelkamm, dem wir nun länger folgen. Inzwischen hat die Sonne die meisten Wolken verscheucht und wir geniessen die Abwechslung zwischen Wald und Feld; kaum wird es uns zu heiss, ist auch schon wieder ein Wäldchen da. In diesen Wäldern wachsen vor allem Eichen und Edelkastanien, an den Rändern viel Weissdorn und manchmal auch Ginster.

Die sechs Edelkastanienbäume, die vor dem Eingang eines Friedhofs Schatten spenden sollten, sind sehr unzimperlich gestutzt worden, und momentan sind sie als Schattenspender nicht sehr effizient.

Wir glauben, ganz allein auf diesem Hügel zu sein, als wir plötzlich zwei Trialfahrer hören, die denn auch auf uns zugefahren kommen. Auf einem Waldpfad, wo wir zu zweit kaum nebeneinander gehen können, ist das eine echte Herausforderung. Aber kaum sind sie ausser Hörweite, kommen uns zwei Quads entgegen.

Von Zeit zu Zeit erhaschen wir einen Blick auf die Ebene, aber meistens wandern wir ganz einfach auf einem Weg mit tiefen Fahrspuren (20 – 40 cm tief), zwischen denen es sich wunderschön gehen lässt. Wir kommen denn auch gut voran und rasten an einem der äusserst seltenen Tische, der in einer Lichtung auf uns wartet. Zuerst unmerklich, ausserhalb des Waldes jedoch am Schatten klar erkennbar, wenden wir uns nach Norden.

Der Abstieg gegen St-Romain-de-Surieu führt uns dann wieder über die losen Steine und wir sind froh, dass bald die ersten Häuser auftauchen. Der 12 m hohe Turm ist das einzige Ueberbleibsel eines Schlosses, das aus Molasse und Granitsteinen gebaut worden war. Die Kirche in frühromanischem Stil weist an den Mauern des Schiffes und des Turmes Schiessscharten auf und die Fenster sind schmal und hoch. Es ist eine wunderschöne einfache Kirche, die zum Kloster der Karmeliterinnen von nebenan gehört.

Ueber Strassen erreichen wir nun das Tal, wo wir aber nicht verweilen, sondern sofort auf der andern Seite wieder aufsteigen. Wir besuchen die Kirche und den Friedhof und wenden uns wieder der Steigung zu, die steiler und steiler wird. Was uns aber am meisten stört, ist, dass wir immer noch in nördlicher Richtung wandern. Doch auf den schönen Waldpfaden geniessen wir nochmals die Kühle und schwenken denn auch endlich wieder in eine uns besser zusagende Richtung nach Assieu hinunter ein.

Hier ist plötzlich alles anders: Es ist eben, in den Feldern wachsen keine Steine mehr, es gibt lange Reihen von Obstbäumen unter Netzen, viele unbewirtschaftete Felder und grosse Hitze.

Vor Auberives-sur-Varèze folgen wir ca. 1 km der Autobahn, allerdings durch eine Reihe Büsche getrennt. Aber das Verkehrsaufkommen ist beeindruckend. Wir lassen Auberives-sur-Varèze rechts liegen und sehen nur die Neubauviertel des Dorfes, bevor wir nach Clonas-sur-Varèze hinuntersteigen. Ab hier haben wir ein reserviertes Bett in Chavanay, das am jenseitigen Ufer der Rhone und noch 6 km weit entfernt liegt.

Bis zur Rhone befinden wir uns nun in der Ebene, überqueren Hauptstrassen und gehen ihnen entlang über eine Eisenbahnbrücke und über die Rhone, die wir weiter nördlich etwas weniger breit und vor allem weniger schmutzig verlassen haben. Bei der jetzt herrschenden Hitze würden wir ein kleines Wäldchen bei weitem vorziehen.

In Chavanay werden wir vor der Kirche von Mme Rivory abgeholt, die hoch oben einen Accueil Jacquaire offeriert, d.h. im wesentlichen ein B&B, jedoch ohne fixen Preis, was die Sache aber nicht unbedingt leichter macht.

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Our 26th day was finally quite hot and strenuous. We covered the 29 km to the small town of Chavanay in just eight hours, with a few short stops. This evening we will be staying at a B&B high over the Rhone valley, with Mme Rivory.

We left our comfortable hotel in Moissieu-sur-Dolon at about 9.00 (Sunday morning breakfast was only from 8 onwards) with cloudy skies, but with somewhat more August-like temperatures.

Our route took us first of all along paved roads to the village of Bellegarde before we began the usual steep climb up a stony path to the chapel of La Salette. By this time, the sun had come out already; short trousers and short sleeves became the order of the day.

From La Salette, we walked along agreeable wooded paths on a pleasant ridge, with occasional fine views over the plain to the South. We are used to sharing ‘our’ hiking paths with mountain bikers (who can sometimes take us by surprise, since they can approach very silently, and are not always in as much control as we would like). Today, we had the special pleasure of sharing the hiking paths with scramble motorbikes and quads; at least you hear these coming, but they can be travelling faster than cyclists.

The next spot of interest was the hamlet of St-Romain-de-Surrieu, where we visited the attractively simple 9th century church, which is next to the Carmelite Convent of Notre-Dame de Surieu. At the entrance to the village there is the 12 m high Surieu Tower, the unique remains of a feudal castle constructed of the local molasse stones and granite pebbles.

There then followed another climb up to a wooded ridge where we were able to take a short break in a forest clearing fitted out with benches and a table.

We descended from this ridge to the village of Assieu in ever-increasing heat. The path from Assieu took us through an area with many fruit trees to the A7 (Paris – Côte d’Azur) motorway. After crossing the A7 (by bridge!), we had another fairly arduous walk (hot sun, no shade, relatively featureless) to the village of Clonas-sur-Varèze. From here, Annette phoned around to arrange our accommodation for the night (not easy, many places are closed on a Sunday) and finally fixed up a B&B in Chavanay with Mme Rivory.

The last kilometres from Clonas to Chavanay were also quite arduous with quite some stretches along busy roads without pavements (never agreeable), but we made it! The B&B is beautifully situated high above the Rhone valley, with great views (also back to from where we have come).

We have now crossed the Rhone (the last time that we see the river on this trip) into the département of Loire. Tomorrow, we start our trip through the Massif Central (still more climbing!).