Wir lassen uns Zeit heute morgen, denn wir haben einen geruhsamen Tag vor uns: 8 km bis León und nachher Sightseeing. Die Wetterprognose sagt Regen voraus, aber bis auf vereinzelte Tropfen bekommen wir nichts davon ab.
Nach Arcahueja ist die Ruhe kurz, denn wir erreichen die Gewerbe- und Industriezone von León (145'242 Einwohner) bereits auf dem Alto del Portillo (wo uns eigentlich eine Sicht auf auf León verheissen wird) auf dem Pannenstreifen der vielbefahrenen Ueberlandstrasse gehend und werden erst in die Aussenquartiere entlassen, wo die Umfahrung der Stadt abzweigt.
Vorbei an der Kirche Santa Ana und an einem Teil der alten Stadtmauern suchen wir zuerst den Schuhmacher, der uns gestern in der Bar empfohlen worden ist. Und siehe da: er ist bereit, meine Schuhe zu flicken, bringt Vorschläge ein und verspricht, sie bis 14.00 Uhr zu reparieren. Nun also zur Touristeninformation, um ein Hotel zu finden, wo wir die Rucksäcke deponieren können, um die Stadt unbelastet besichtigen zu können. Obwohl noch nicht einmal Mittag ist, können wir im Hostal Don Suero einchecken und machen uns gleich wieder auf zur Kirche San Isidoro (Real Basílica de San Isidoro), die als einer der grossen romanischen Schätze auf dem Jakobsweg gilt. Sie ist in Kreuzform und mit drei Absiden gebaut. Den Turm nennt man Torre del Gallo. Die beiden Südportale sind reich mit Statuen geschmückt. Die Bögen im Chor werden von Engeln mit farbigen Flügeln getragen. Die wunderschönen Fresken der Decke des Pantheons in der Krypta, wo 23 Monarchen beerdigt wurden, sind gut erhalten. Im dazugehörenden Museum liegen einige seltene Exponate auf, so eine Bibel aus dem Jahre 960 und ein westgotisch-mozarabischer Kodex aus dem 10. Jahrhundert.
Die Kathedrale gilt als ein Meisterwerk gotischen Stils in Spanien. Die Bauarbeiten begannen zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Sie ist eindrücklich, auch im Innern mit den vielen farbigen Glasfenstern auf drei Niveaus. Es sollen über hundert Fenster sein, davon nicht weniger als vier grosse Rosenfenster. Die Apsis ist fünfeckig und die beiden Portale sind voller Figuren. Der Kreuzgang ist dafür relativ schlicht, dafür mit Fresken geschmückt.
Die Schuhe sind fertig, der Schuhmacher hat sogar das Leder farblich auf die Schuhe abgestimmt und ihnen auch gleich noch eine neue Sohle verpasst, da das Profil an einigen Orten nicht mehr erkennbar war und zum Teil bereits der Schaum hervorguckte.
Die Casa Botines von Gaudí und die Diputación, der ehemalige Palacio de los Guzmanes, liegen gleich nebeneinander. In der Diputación ist heute eine Blumenausstellung und deshalb ist der Kreuzgang zugänglich.
Wir schlendern weiter in der Stadt umher, auf der Suche nach den andern aufgeführten Sehenswürdigkeiten, die jedoch entweder nicht (mehr) existieren, oder geschlossen sind. So beschliessen wir nach der Umrundung der alten Stadtmauern, ins Hostal zurückzukehren, denn wir wollen das Kloster San Marco für morgen aufsparen, da es auf dem Weg aus der Stadt liegt. Aber wir bemerken rechtzeitig, dass es nur ein paar Minuten vom Hostal entfernt liegt. Glücklicherweise! Es ist ein eindrücklicher Renaissance-Bau und heute ein Parador. Die Kirche wird als Museum deklariert, ist aber offen und frei zugänglich, was vom Kreuzgang leider nicht gesagt werden kann. Dafür kommen wir in den Genuss eines schönen Violin- und Harmoniumkonzertes.
-----------
After yesterday’s high record, today we put in an all-time low distance. On our 74th day, we covered only eight kilometres, and spent most of the day in exploring the city of León.
After a comfortable night in our excellent hotel Bar Torre in Arcahueja, with its very helpful and kind service, we set off shortly after 9.00 this morning. It threatened once or twice to start raining, but our luck with the weather continued, and today was dry, but cool.
The walk into León took us partly across a busy dual carriageway and then along it for about 500 metres – not the most pleasurable walking!
We entered León via Puente Castro (an 18th century bridge over the river Torío) and the suburb of Santa Ana, where we viewed the church of Santa Ana from the outside.
In León, the first priority was to arrange for Annette’s shoes to be repaired. Following the advice of our friendly Arcahueja hotel owner, we found shoemakers without much difficulty and left the shoes with them.
Then, with advice from the tourist office, we fixed up an hotel for the night. We were fortunate in being able to install ourselves in the room immediately, which was very convenient.
Our exploration of León covered most of the important monuments.
The 13th century cathedral was very impressive, with its great area of stained glass providing a good illumination inside the building. Both the Gothic-style exterior as a whole and the details of the beautifully decorated portals were also most remarkable.
The visit to the Real Basilica de San Isodoro was most memorable. Again, the fine carvings around the portals were very beautiful. Inside, the frescos on the ceiling, which date from 1160, are comparable to those in the Sistine Chapel. The Pantheon houses the tombs of 23 monarchs and in the museum there is one of the richest collections of medieval sacred objects in Europe.
Most impressive, was the Monastery of San Marcos, with a façade reminiscent of the St Jeronimo basilica near Lisbon. Unfortunately, the evidently once fine carvings on the portals had been desecrated in former times, but some of the figures could be seen in the monastery museum.
All in all, the visit to León was most memorable and worthwhile. And Annette now has a pair of shoes refurbished for the remaining 350 kilometres to Santiago!
Samstag, 29. September 2007
Freitag, 28. September 2007
73. Tag: Bercianos del Real Camino – Arcahueja
Nach dem gestern vorbereiteten Frühstück im Zimmer (Spanischkenntnisse sind überaus nützlich, um die Wirte zu bezirzen) treten wir durch den Hintereingang ins Freie. Der Himmel im Osten ist satt orange gefärbt und im Norden zeichnet sich die weit entfernte Cordillera Cantábrica dunkel gegen den fahlblauen Himmel ab.
Wir marschieren immer in sicherem Abstand parallel zur Strasse. Diesmal sind Platanen für uns gepflanzt worden. Sie gehören allen Altersgruppen an. In Hörweite führt die Autobahn in West/Ostrichtung nördlich an uns vorbei. Sie heisst sinnigerweise Autopista del Camino de Santiago.
Ich hole die junge Marta aus Venedig ein, die mir von den Wanzen erzählt, die sie in einem Albergue eingefangen hat, ohne es zu merken. Sie glaubte, es seien Mückenstiche, aber am nächsten Tag wussten die Hospitaleros sofort Bescheid, als sie ankam. Sie haben ihr sogar beim Salben, Desinfizieren und Waschen aller Sachen, inkl. Rucksack, geholfen. Das Gerücht, dass in den Albergues/Refugios Wanzen ihr Unwesen treiben, ist also nicht aus der Luft gegriffen.
Langsam wird der Himmel hinter uns heller, dafür färbt er sich im Westen rosarot. Bei Sonnenaufgang erstrahlt ein veritables Kordilleren-Glühen im Norden. So bemerken wir kaum, wie schnell wir die ersten 7 km zurücklegen und bereits in El Burgo Raneros sind, wo uns ein Kreuz im Gedenken an zwei hier verstorbene Kinder empfängt. Obwohl der Glockenturm der Kirche spitz zuläuft, sind zwei Storchennester darauf geklebt. El Burgo Raneros besteht im wesentlichen aus der Calle Real und den anliegenden Häusern, also sind wir ebenso schnell wieder draussen.
Immer in Gesellschaft der hier künstlich bewässerten Platanen überqueren wir bis Reliegos ein paar Bäche und Bewässerungskanäle, aber die Gegend ist so flach wie zuvor. Die Farben ocker, strohgelb und grün sind über 12,5 km alles, was wir sehen, denn es gibt weit und breit kein Haus, geschweige denn eine Siedlung. Und selbst in Reliegos stehen beim Ortseingang wieder Erdhäuser, diesmal mit dem Eingang gegen die Strasse, so dass wir sehen, dass etwa zehn Stufen von der Strasse zur eigentlichen Haustüre führen. Die Fassaden sind in den verschiedensten Ausführungen gefertigt.
Erdhäuser / Earth houses
Hier passiert Robins Missgeschick. Die Natur ruft ihn, und er verzieht sich in den einzigen (Heckenrosen-)Busch weit und breit, der jedoch mit Disteln angereichert ist. So kommt es, dass er mit blutüberströmten Armen in Mansilla de las Mulas ankommt und dort in einer Bar zuerst Hemd und Hose waschen muss, die auch ihren Anteil abbekommen haben.
Mansilla de Mulas (urprünglich: manos en silla; 1601 Einwohner) hat noch einen Teil der Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert, besonders entlang des Flusses Esla; die Tore sind leider mehrheitlich zerfallen. Die Marienkirche – auch ihr Glockenturm ist spitz und bietet trotzdem mehreren Storchennestern Platz - wurde im 18. Jahrhundert gebaut und hat eine schöne Kuppel und für die Gegend einen relativ unprätentiösen Hauptaltar.
Hier lassen wir alle andern hinter uns, denn sie bleiben offensichtlich in Mansilla de Mulas. Wir hatten geglaubt, ab Le Puy viele Pilger zu treffen, aber seit wir in Spanien unterwegs sind, ist es noch extremer geworden. Es sind besonders viele Deutsche, Franzosen (sie grüssen sogar mit „bonjour“), Kanadier, Belgier und Schweizer darunter. Aber auch neuseeländische, australische, südkoreanische, überraschend viele japanische, amerikanische, brasilianische, italienische, schwedische, norwegische, holländische Staatsangehörige haben wir getroffen, und natürlich auch viele Spanier, die vielfach kürzere Abschnitte gehen, da sie den Jakobsweg ja gewissermassen vor der Haustür haben. Es ist jedoch nicht etwa so, dass ich mit allen zu plaudern beginne, und so erfahre ich nicht von allen das Herkunftsland.
Nochmals über eine Strecke neben der Strasse her erreichen wir über Villamoros de Mansilla die Brücke über den Porma. Diese Brücke ist mir nicht geheuer. Sie ist sehr lang und das Trottoir sehr schmal, zudem bröckelt es beim Geländer ab. Die Leitplanken existieren nur auf der halben Brücke, und die Lastwagen weichen gerne auf die Fussgängerseite aus. Sogar Löcher weist die Brücke auf, durch die das Wasser sichtbar wird. So nicht optimal auf das Dorf Puente Villarente (239 Einwohner) eingestimmt, bleibt es noch aus einem andern Grund negativ behaftet. Es riecht, als ob die Kanalisation überliefe. Beim Ortsausgang steht denn auch ein Schild, das die Beteiligung der EU an der Finanzierung der Kanalisation meldet.
Wir sind froh, endlich von der verkehrsreichen und lauten Strasse aufs Land abbiegen zu können, um unseren Bestimmungsort, die Bar Torre, in Arcahueja (194 Einwohner), zu erreichen. Eigentlich hätten wir gerne in Puente Villarente geschlafen, doch als ich heute morgen etwas reservieren wollte, war alles ausgebucht (zum Glück, wie es sich herausgestellt hat). So sind wir halt noch die 4,39 km weitermarschiert. Wir haben ja mittlerweile Uebung.
_________
Today we put in 37 kilometres - a new distance record! The exceptional distance was, as usual, dictated by the availability of accommodation – there was no room available where we planned to stop (after only 33 kilometres). For various reasons, we were on the way for nine hours. We are now installed in a comfortable hotel room in the small village of Arcahueja, about 8 kilometres east of León.
After a ‘DIY’ breakfast, kindly organised by the friendly hotel owner, we set off from the hotel shortly after 7.30 this morning. The weather was fine, but decidedly chilly. It warmed up in the course of the day, but passing clouds in the afternoon meant that it never became too hot for walking.
The places are still well separated, so the in the first 26 kilometres we passed through only two villages, El Burgo Ranero and Reliegos before entering the small town of Mansilla de las Mulas via its archless south gate. Mansilla is the end of the Real Camino Francés, and the end of the more or less uninterrupted 32 kilometre long line of plane trees, which were planted to provide shade along this route. On this part of the route also so-called ‘service areas’ (as on a motorway) have been set up – benches, tables, water, etc. This is certainly an excellent idea, the only problem is that the most important facility, a toilet, is always missing.
In Mansilla, we visited the relatively unremarkable 18th century parish church of Santa María before setting off on the second half of our journey across the medieval bridge over the river Esla.
The path towards our day’s destination followed the very busy N-601 main road, which carries all the traffic between Burgos and León, since the motorway between these cities is not yet complete in this area. After passing through the rather nondescript villages of Villamoros de Mansilla and Villarente, we arrived at about 16.35 at the hotel Bar la Torre in Arcahueja, where we have a very comfortable room for the night.
The countryside through which we passed today was still the rather monotonous Meseta scenery. The stubble of the harvested cereal crops has partly given way to fields of maize, but otherwise the landscape is much the same as in the last days.
The paths along which we have been travelling are very well prepared. Mostly, they run parallel to roads, but, with rare exceptions, not along the roads themselves. The signposting is also (mostly) good.
Wir marschieren immer in sicherem Abstand parallel zur Strasse. Diesmal sind Platanen für uns gepflanzt worden. Sie gehören allen Altersgruppen an. In Hörweite führt die Autobahn in West/Ostrichtung nördlich an uns vorbei. Sie heisst sinnigerweise Autopista del Camino de Santiago.
Ich hole die junge Marta aus Venedig ein, die mir von den Wanzen erzählt, die sie in einem Albergue eingefangen hat, ohne es zu merken. Sie glaubte, es seien Mückenstiche, aber am nächsten Tag wussten die Hospitaleros sofort Bescheid, als sie ankam. Sie haben ihr sogar beim Salben, Desinfizieren und Waschen aller Sachen, inkl. Rucksack, geholfen. Das Gerücht, dass in den Albergues/Refugios Wanzen ihr Unwesen treiben, ist also nicht aus der Luft gegriffen.
Langsam wird der Himmel hinter uns heller, dafür färbt er sich im Westen rosarot. Bei Sonnenaufgang erstrahlt ein veritables Kordilleren-Glühen im Norden. So bemerken wir kaum, wie schnell wir die ersten 7 km zurücklegen und bereits in El Burgo Raneros sind, wo uns ein Kreuz im Gedenken an zwei hier verstorbene Kinder empfängt. Obwohl der Glockenturm der Kirche spitz zuläuft, sind zwei Storchennester darauf geklebt. El Burgo Raneros besteht im wesentlichen aus der Calle Real und den anliegenden Häusern, also sind wir ebenso schnell wieder draussen.
Immer in Gesellschaft der hier künstlich bewässerten Platanen überqueren wir bis Reliegos ein paar Bäche und Bewässerungskanäle, aber die Gegend ist so flach wie zuvor. Die Farben ocker, strohgelb und grün sind über 12,5 km alles, was wir sehen, denn es gibt weit und breit kein Haus, geschweige denn eine Siedlung. Und selbst in Reliegos stehen beim Ortseingang wieder Erdhäuser, diesmal mit dem Eingang gegen die Strasse, so dass wir sehen, dass etwa zehn Stufen von der Strasse zur eigentlichen Haustüre führen. Die Fassaden sind in den verschiedensten Ausführungen gefertigt.
Erdhäuser / Earth houses
Hier passiert Robins Missgeschick. Die Natur ruft ihn, und er verzieht sich in den einzigen (Heckenrosen-)Busch weit und breit, der jedoch mit Disteln angereichert ist. So kommt es, dass er mit blutüberströmten Armen in Mansilla de las Mulas ankommt und dort in einer Bar zuerst Hemd und Hose waschen muss, die auch ihren Anteil abbekommen haben.
Mansilla de Mulas (urprünglich: manos en silla; 1601 Einwohner) hat noch einen Teil der Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert, besonders entlang des Flusses Esla; die Tore sind leider mehrheitlich zerfallen. Die Marienkirche – auch ihr Glockenturm ist spitz und bietet trotzdem mehreren Storchennestern Platz - wurde im 18. Jahrhundert gebaut und hat eine schöne Kuppel und für die Gegend einen relativ unprätentiösen Hauptaltar.
Hier lassen wir alle andern hinter uns, denn sie bleiben offensichtlich in Mansilla de Mulas. Wir hatten geglaubt, ab Le Puy viele Pilger zu treffen, aber seit wir in Spanien unterwegs sind, ist es noch extremer geworden. Es sind besonders viele Deutsche, Franzosen (sie grüssen sogar mit „bonjour“), Kanadier, Belgier und Schweizer darunter. Aber auch neuseeländische, australische, südkoreanische, überraschend viele japanische, amerikanische, brasilianische, italienische, schwedische, norwegische, holländische Staatsangehörige haben wir getroffen, und natürlich auch viele Spanier, die vielfach kürzere Abschnitte gehen, da sie den Jakobsweg ja gewissermassen vor der Haustür haben. Es ist jedoch nicht etwa so, dass ich mit allen zu plaudern beginne, und so erfahre ich nicht von allen das Herkunftsland.
Nochmals über eine Strecke neben der Strasse her erreichen wir über Villamoros de Mansilla die Brücke über den Porma. Diese Brücke ist mir nicht geheuer. Sie ist sehr lang und das Trottoir sehr schmal, zudem bröckelt es beim Geländer ab. Die Leitplanken existieren nur auf der halben Brücke, und die Lastwagen weichen gerne auf die Fussgängerseite aus. Sogar Löcher weist die Brücke auf, durch die das Wasser sichtbar wird. So nicht optimal auf das Dorf Puente Villarente (239 Einwohner) eingestimmt, bleibt es noch aus einem andern Grund negativ behaftet. Es riecht, als ob die Kanalisation überliefe. Beim Ortsausgang steht denn auch ein Schild, das die Beteiligung der EU an der Finanzierung der Kanalisation meldet.
Wir sind froh, endlich von der verkehrsreichen und lauten Strasse aufs Land abbiegen zu können, um unseren Bestimmungsort, die Bar Torre, in Arcahueja (194 Einwohner), zu erreichen. Eigentlich hätten wir gerne in Puente Villarente geschlafen, doch als ich heute morgen etwas reservieren wollte, war alles ausgebucht (zum Glück, wie es sich herausgestellt hat). So sind wir halt noch die 4,39 km weitermarschiert. Wir haben ja mittlerweile Uebung.
_________
Today we put in 37 kilometres - a new distance record! The exceptional distance was, as usual, dictated by the availability of accommodation – there was no room available where we planned to stop (after only 33 kilometres). For various reasons, we were on the way for nine hours. We are now installed in a comfortable hotel room in the small village of Arcahueja, about 8 kilometres east of León.
After a ‘DIY’ breakfast, kindly organised by the friendly hotel owner, we set off from the hotel shortly after 7.30 this morning. The weather was fine, but decidedly chilly. It warmed up in the course of the day, but passing clouds in the afternoon meant that it never became too hot for walking.
The places are still well separated, so the in the first 26 kilometres we passed through only two villages, El Burgo Ranero and Reliegos before entering the small town of Mansilla de las Mulas via its archless south gate. Mansilla is the end of the Real Camino Francés, and the end of the more or less uninterrupted 32 kilometre long line of plane trees, which were planted to provide shade along this route. On this part of the route also so-called ‘service areas’ (as on a motorway) have been set up – benches, tables, water, etc. This is certainly an excellent idea, the only problem is that the most important facility, a toilet, is always missing.
In Mansilla, we visited the relatively unremarkable 18th century parish church of Santa María before setting off on the second half of our journey across the medieval bridge over the river Esla.
The path towards our day’s destination followed the very busy N-601 main road, which carries all the traffic between Burgos and León, since the motorway between these cities is not yet complete in this area. After passing through the rather nondescript villages of Villamoros de Mansilla and Villarente, we arrived at about 16.35 at the hotel Bar la Torre in Arcahueja, where we have a very comfortable room for the night.
The countryside through which we passed today was still the rather monotonous Meseta scenery. The stubble of the harvested cereal crops has partly given way to fields of maize, but otherwise the landscape is much the same as in the last days.
The paths along which we have been travelling are very well prepared. Mostly, they run parallel to roads, but, with rare exceptions, not along the roads themselves. The signposting is also (mostly) good.
Donnerstag, 27. September 2007
72. Tag: Calzadilla de la Cueza – Bercianos del Real Camino
Ueber ein Gewirr von am Boden liegenden Rucksäcken und zwischen den französischen und deutschen Pilgernden hindurch treten wir in den klaren kalten Morgen hinaus. Der Vollmond steht goldgelb am Himmel und geradewegs auf ihn zu führt uns der Weg, zuerst über den Río de la Cuerza und anschliessend neben der kaum befahrenen Strasse her. An der Südseite des Weges sind in regelmässigen Abständen junge Bäume als künftige Schattenspender gepflanzt worden. Ueber weite Strecken sind sie allerdings bereits verdorrt. Das Land ist eben und wenig abwechslungsreich.
In Ledigos fallen uns die aus einem Gemisch von Steinen, Lehm und Stroh gebauten Mauern auf. Wo sie intakt sind, sehen sie fast wie Textiltapeten aus.
In der grossen Peterkirche von Terradillos de los Templarios soll ein bemerkenswertes Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert hängen.
In dieser Gegend sehen wir auch wieder Taubenhäuser, allerdings bescheidenere als in Frankreich. Die meisten sind einstöckig, rund oder eckig.
Am Ortseingang von Moratinos fallen uns die kleinen Höhlen auf, die unter einem Erdhügel mit Kaminen liegen. Wir fragen uns, ob es Back- oder Brennöfen seien. Beim Näherkommen, als wir auch den unteren Teil der Eingänge sehen, wird uns klar, dass es sich um Erdhäuser handelt. An einem der Kamine ist sogar eine Fernsehantenne angebracht.
Die Landschaft wird hier etwas welliger und auf den Hügelkuppen liegen sogar Wäldchen. Aber die nun gepflügten oder geeggten Felder geben weiterhin den Ton an (und der ist ockerfarben).
Zwischen San Nicolás del Real Camino und Sahagún überqueren wir zusammen mit dem río Valderaduey die Grenze zur Provinz León, wo wir mit einer überdimensionierten Hinweistafel begrüsst werden, die alle „Raststätten“ des Jakobswegs in dieser Provinz aufführt. Sind wir denn auf der Autobahn? Die ganze Palette der Einrichtungen wird jeweils angeführt: Brunnen, Tische, Bäume, Ueberdachungen, etc. Nur etwas fehlt überall, was doch eigentlich am praktischsten wäre, wenn sie denn auch unterhalten würden: Toiletten.
Schon bald nach der Kapelle der Virgen del Puente sehen wir den Glockenturm der Dreifaltigkeitskirche von Sahagún, auf dem eine Storchenfamilie in ihrem hohen Nest sitzt. Wir gelangen in die Ortschaft durch ein etwas heruntergekommenes Gewerbegebiet und über eine Brücke über die Eisenbahnlinie.
Die Dreifaltigkeitskirche beherbergt nicht nur Störche, sondern auch Tauben, sind doch im Turm in regelmässigen Abständen Löcher vorhanden, wo sie nisten können. Auch die Pilgerherberge ist heute in dieser Kirche untergebracht, wovon der eiserne Pilger beim Eingang Zeugnis ablegt. Daneben befindet sich die Kirche San Juan de Sahagún (1635).
Wir wenden uns jedoch weltlicheren Dingen zu und gehen einkaufen, damit wir anschliessend in der Plaza Mayor rasten und uns reorganisieren können.
Im ehemaligen Mauren- und Judenquartier finden wir die Kirche San Lorenzo, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in einer Mischung aus gotischem und maurischem Stil errichtet wurde. Sie hat ein Mittelschiff und zwei schmalere Seitenschiffe, die mit zum Mittelschiff hin höheren Holzdecken versehen sind. Der vierstöckige Glockenturm verjüngt sich mit jedem Stock. In der Jesuskapelle ist ein Karwochenmuseum untergebracht, wo die Figuren und das Zubehör für die Prozessionen aufbewahrt werden.
Glockenturm von San Lorenzo / Belltower of San Lorenzo
Vom grossen Cluniaszenser-Kloster San Benito sind nur noch Ruinen übriggeblieben, so der barocke Triumphbogen von 1678, der hohe Kirchturm (1828) und die Kapelle San Mancio (12. Jahrhundert).
Die Kirche San Tirso von 1123 ist die älteste ihrer Art im romanischen Mudéjar-Stil und gilt als Juwel von Sahagún. Auch sie ist aus roten Ziegelsteinen gebaut.
Ueber den romanischen Puente de Canto mit seinen sechs Bögen, der 1085 über den Cea gebaut wurde, verlassen wir die Stadt. Auch hier sind in den Auen Pappelreihen gepflanzt.
Wieder geht es neben der Ueberlandstrasse her, unvermittelt kommt uns ein Schafhirte mit seinen Tieren entgegen, sodass wir auf die Strasse ausweichen müssen.
Hirte mit seiner Schafherde / Shepherd with herd
Bald kommen wir in den Genuss von noch jungen Pappeln auf der Südseite. Obwohl inzwischen dunkle Wolken aufgekommen sind, schätzen wir den Schutz, mussten doch Pilger früher auf der Strasse wandern und kamen nicht in den Genuss von Schatten.
Bei der hübschen Kapelle de Perales ist ein Rastplatz eingerichtet und wieder (wie auf der Autobahn) wird angegeben, in welcher Distanz wir den nächsten Rastplatz finden.
Noch vor Bercianos del Real Camino, wo wir heute im Hostal Rivero übernachten, entdecken wir am Wegrand das Kreuz des Manfred Kress, der als Jakobspilger hier gestorben ist. Schon in Frankreich und nachher in Spanien haben wir Gedenktafeln für verstorbene Pilger gesehen. So wird uns bewusst, dass wir uns auf ein vielleicht nicht ganz ungefährliches Unterfangen eingelassen haben.
_______________
Again a longish day! We have covered 34 kilometres from Calzadilla de la Cueza in 7¾ hours and are now in the village of Bercianos del Real Camino, about 11 kilometres west of Sahagún.
It was again fine and cold when we left our hotel at 7.30 this morning. After the sun rose, it became steadily warmer, but the day was never really warm; in the afternoon some clouds came up, and there was a cool wind blowing for most of the day.
The first part the day took us to the town of Sahagún. The route was mostly parallel to the N-120 main road, along a wide, loosely paved path. The villages that we passed through (Ledigos, Terradillos de los Templarios, Moratinos and San Nicolás del Real Camino) were fairly unremarkable. The churches in these villages were all closed, and from the outside architecturally unexceptional. Between San Nicolás and Sahagún, we crossed the border from Palencia into our fifth province in Spain, that of León.
The town of Sahagún made a somewhat rundown impression, but it has some interesting monuments. We were only able to view the churches of San Martín, San Juan de Sahagún and San Tirso from the outside. The church of San Tirso is a fine piece of architecture. We were able to visit the Church of San Lorenzo; the interior was relatively unexceptional, but the bell tower and porch of this mixed Gothic and Mudéjar style 13th century church were outstanding.
On the way out of Sahagún we crossed the six-arched Puente de Canto which spans the river Cea and set out towards our destination along a path parallel to the road. Here we met a shepherd with his flock.
Just before the village of Calzada del Coto, we had a choice of routes. Our chosen route, that of the Real Camino Francés is a way built in 1991 on the initiative of the regional government and which is not quite as desolate as the traditional route.
We arrived in Bercianos del Real Camino, our destination for the day at about 15.15.
In Ledigos fallen uns die aus einem Gemisch von Steinen, Lehm und Stroh gebauten Mauern auf. Wo sie intakt sind, sehen sie fast wie Textiltapeten aus.
In der grossen Peterkirche von Terradillos de los Templarios soll ein bemerkenswertes Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert hängen.
In dieser Gegend sehen wir auch wieder Taubenhäuser, allerdings bescheidenere als in Frankreich. Die meisten sind einstöckig, rund oder eckig.
Am Ortseingang von Moratinos fallen uns die kleinen Höhlen auf, die unter einem Erdhügel mit Kaminen liegen. Wir fragen uns, ob es Back- oder Brennöfen seien. Beim Näherkommen, als wir auch den unteren Teil der Eingänge sehen, wird uns klar, dass es sich um Erdhäuser handelt. An einem der Kamine ist sogar eine Fernsehantenne angebracht.
Die Landschaft wird hier etwas welliger und auf den Hügelkuppen liegen sogar Wäldchen. Aber die nun gepflügten oder geeggten Felder geben weiterhin den Ton an (und der ist ockerfarben).
Zwischen San Nicolás del Real Camino und Sahagún überqueren wir zusammen mit dem río Valderaduey die Grenze zur Provinz León, wo wir mit einer überdimensionierten Hinweistafel begrüsst werden, die alle „Raststätten“ des Jakobswegs in dieser Provinz aufführt. Sind wir denn auf der Autobahn? Die ganze Palette der Einrichtungen wird jeweils angeführt: Brunnen, Tische, Bäume, Ueberdachungen, etc. Nur etwas fehlt überall, was doch eigentlich am praktischsten wäre, wenn sie denn auch unterhalten würden: Toiletten.
Schon bald nach der Kapelle der Virgen del Puente sehen wir den Glockenturm der Dreifaltigkeitskirche von Sahagún, auf dem eine Storchenfamilie in ihrem hohen Nest sitzt. Wir gelangen in die Ortschaft durch ein etwas heruntergekommenes Gewerbegebiet und über eine Brücke über die Eisenbahnlinie.
Die Dreifaltigkeitskirche beherbergt nicht nur Störche, sondern auch Tauben, sind doch im Turm in regelmässigen Abständen Löcher vorhanden, wo sie nisten können. Auch die Pilgerherberge ist heute in dieser Kirche untergebracht, wovon der eiserne Pilger beim Eingang Zeugnis ablegt. Daneben befindet sich die Kirche San Juan de Sahagún (1635).
Wir wenden uns jedoch weltlicheren Dingen zu und gehen einkaufen, damit wir anschliessend in der Plaza Mayor rasten und uns reorganisieren können.
Im ehemaligen Mauren- und Judenquartier finden wir die Kirche San Lorenzo, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in einer Mischung aus gotischem und maurischem Stil errichtet wurde. Sie hat ein Mittelschiff und zwei schmalere Seitenschiffe, die mit zum Mittelschiff hin höheren Holzdecken versehen sind. Der vierstöckige Glockenturm verjüngt sich mit jedem Stock. In der Jesuskapelle ist ein Karwochenmuseum untergebracht, wo die Figuren und das Zubehör für die Prozessionen aufbewahrt werden.
Glockenturm von San Lorenzo / Belltower of San Lorenzo
Vom grossen Cluniaszenser-Kloster San Benito sind nur noch Ruinen übriggeblieben, so der barocke Triumphbogen von 1678, der hohe Kirchturm (1828) und die Kapelle San Mancio (12. Jahrhundert).
Die Kirche San Tirso von 1123 ist die älteste ihrer Art im romanischen Mudéjar-Stil und gilt als Juwel von Sahagún. Auch sie ist aus roten Ziegelsteinen gebaut.
Ueber den romanischen Puente de Canto mit seinen sechs Bögen, der 1085 über den Cea gebaut wurde, verlassen wir die Stadt. Auch hier sind in den Auen Pappelreihen gepflanzt.
Wieder geht es neben der Ueberlandstrasse her, unvermittelt kommt uns ein Schafhirte mit seinen Tieren entgegen, sodass wir auf die Strasse ausweichen müssen.
Hirte mit seiner Schafherde / Shepherd with herd
Bald kommen wir in den Genuss von noch jungen Pappeln auf der Südseite. Obwohl inzwischen dunkle Wolken aufgekommen sind, schätzen wir den Schutz, mussten doch Pilger früher auf der Strasse wandern und kamen nicht in den Genuss von Schatten.
Bei der hübschen Kapelle de Perales ist ein Rastplatz eingerichtet und wieder (wie auf der Autobahn) wird angegeben, in welcher Distanz wir den nächsten Rastplatz finden.
Noch vor Bercianos del Real Camino, wo wir heute im Hostal Rivero übernachten, entdecken wir am Wegrand das Kreuz des Manfred Kress, der als Jakobspilger hier gestorben ist. Schon in Frankreich und nachher in Spanien haben wir Gedenktafeln für verstorbene Pilger gesehen. So wird uns bewusst, dass wir uns auf ein vielleicht nicht ganz ungefährliches Unterfangen eingelassen haben.
_______________
Again a longish day! We have covered 34 kilometres from Calzadilla de la Cueza in 7¾ hours and are now in the village of Bercianos del Real Camino, about 11 kilometres west of Sahagún.
It was again fine and cold when we left our hotel at 7.30 this morning. After the sun rose, it became steadily warmer, but the day was never really warm; in the afternoon some clouds came up, and there was a cool wind blowing for most of the day.
The first part the day took us to the town of Sahagún. The route was mostly parallel to the N-120 main road, along a wide, loosely paved path. The villages that we passed through (Ledigos, Terradillos de los Templarios, Moratinos and San Nicolás del Real Camino) were fairly unremarkable. The churches in these villages were all closed, and from the outside architecturally unexceptional. Between San Nicolás and Sahagún, we crossed the border from Palencia into our fifth province in Spain, that of León.
The town of Sahagún made a somewhat rundown impression, but it has some interesting monuments. We were only able to view the churches of San Martín, San Juan de Sahagún and San Tirso from the outside. The church of San Tirso is a fine piece of architecture. We were able to visit the Church of San Lorenzo; the interior was relatively unexceptional, but the bell tower and porch of this mixed Gothic and Mudéjar style 13th century church were outstanding.
On the way out of Sahagún we crossed the six-arched Puente de Canto which spans the river Cea and set out towards our destination along a path parallel to the road. Here we met a shepherd with his flock.
Just before the village of Calzada del Coto, we had a choice of routes. Our chosen route, that of the Real Camino Francés is a way built in 1991 on the initiative of the regional government and which is not quite as desolate as the traditional route.
We arrived in Bercianos del Real Camino, our destination for the day at about 15.15.
Mittwoch, 26. September 2007
71. Tag: Población de Campos - Calzadilla de la Cueza
Beim Verlassen des Gartens bestaunen wir nochmals die Sehenswürdigkeiten der Umgebung, die hier in Miniaturen nachgebildet sind, schliessen das Metalltor hinter uns und deponieren im Scheine der Strassenlampen die Schlüssel hinter den Lamellenstoren eines Hauses neben dem Springbrunnen.
Es ist empfindlich kalt, mit klammen Fingern halte ich die Karte, die Hände so gut wie möglich in den Aermeln versteckt. Ich überlege mir, ob ich morgen meine Hosen von drei auf vier Viertel verlängern soll, verwerfe die Idee jedoch als verfrüht.
Ein etwas grimmiger eiserner Pilger – oder soll es etwa Jakobus als Pilger sein? – empfängt uns in Revenga de Campos. Obwohl es noch nicht einmal halb neun ist, wagen wir den Abstecher zur Kirche San Lorenzo. Es lohnt sich, die barocke Pfarreikirche wird von einer liebenswürdigen Dame gehütet, die sich, wie alle Leute, die wir treffen, zuerst einmal über die Kälte auslässt.
Immer noch in sicherem Abstand zur Ueberlandstrasse erreichen wir Villarmentero de Campos, dessen Kirche im Mudejar-Stil, die dem hl. Martin von Tours geweiht ist, wir gerne auch von innen gesehen hätten. Die Provinz Palencia hat dieses Jahr eine Aktion gestartet, um die Kirchen offen zu halten. Leider läuft sie jedoch Ende dieser Woche aus. Die Hütenden müssen immer aufschreiben, wie viele Besucher vorbeischauen.
Wieder neben der Ueberlandstrasse geht es ganz leicht bergan nach Villalcázar de Sirga. Auch die imposante romanische Kirche Santa María la Blanca, die eher einer Festung gleicht, können wir nur von aussen anschauen. Das Eingangsportal ist nicht nur durch seine Grösse beeindruckend, es ist reich mit in Stein gehauenen Figuren geschmückt. Ueber dem Tympanon sind zwei Reihen Figuren übereinander angebracht. Oben in der Mitte Christus umgeben von den Symbolen der Evangelisten, daneben noch je vier Heilige. In der unteren Reihe thront Maria mit dem Kinde in der Mitte, auf der linken Seite die drei Könige, auf der rechten Josef, ein Engel und Anna (?). Auch das Tympanon ist mit vielen Figuren verziert, die in etwas unbequemer Haltung sich gegen oben neigen.
Die Sonne scheint bereits stärker. Neben der schnurgeraden Strasse liegt der schnurgerade Jakobsweg, bei jeder Querstrasse mit zwei Steinsäulen mit Jakobsmuscheln für Autos unzugänglich gemacht.
Von Carrión de los Condes (2425 Einwohner) sehen wir zuerst die Ruine eines Arkadenglockenturms, den drei Storchennester krönen. Die beiden unteren sind besetzt. Beim Dorfeingang liegt das Kloster Santa Clara, das heute ein Museum ist.
Vor der romanischen Kirche Santa María del Camino steht nochmals ein eiserner Pilger; er sieht etwas realistischer aus, aber so gewandet möchte ich keinen Kilometer zurücklegen, so unbequem sieht es aus. Das Kirchenportal ist mit vielen, im Laufe der Zeit unkenntlich gewordenen Figuren geschmückt. Es wird angenommen, dass es sich dabei um die Darstellung des Wunders handelt, dass Carrión von der Tributleistung von hundert Jungfrauen befreit wurde, wie sie dem christlichen Spanien zur Zeit von König Mauregato auferlegt war. Im Kircheninnern ist María la Blanca, der das Wunder zugeschrieben wird, dargestellt.
Die Jakobuskirche ist heute ein Museum. Im Bogen des Portals aus dem 12. Jahrhundert sind 24 Berufe, Spiele und Kampfszenen figürlich dargestellt. Die Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch Napoleons Truppen verwüstet, nur noch diese Fassade ist von der Kirche übriggeblieben.
Wir überqueren den río Carrión auf einer langen Steinbrücke. In den Auen des Flusses sind reihenweise Pappeln gepflanzt, über den zweiten, den Hochwasserdamm hinaus bis zur Strasse. Wir rasten hier und hören den schönen Mittagsgruss der Kirchen. Das schöne Carillon erschallt fast fünf Minuten lang. Das Kloster San Zoilo steht diesseits des Carrión ausserhalb der Mauern, ist heute aber ein Hotel.
Hier ist alles grün. Es ist offensichtlich genug Wasser vorhanden, um die Felder zu bewässern. Weiterhin sind zwar die Getreidefelder vorherrschend, aber auch Mais und Sonnenblumen werden angebaut (die Sonnenblumen hier ohne die Plastiksäcke zum Sammeln der Kerne, wie sie in den Gärten üblich sind). Zwischen den Feldern verlaufen immer wieder Wassergräben, die mit einer oder mehreren Reihen Pappeln bepflanzt sind. Auch unser Weg ist abwechselnd rechts oder links – oder sogar beidseits – mit Pappeln bestückt. Zu unserer Ueberraschung entdecken wir ein sattgrünes Feld, das im Wasser steht, auf dem eine Storchenversammlung stattfindet. Ich zähle 55 Vögel, sie sind etwas nah zusammen und bewegen sich, es dürften also mehr sein.
Beim Stein, der den Anfang der Via Aquitana meldet, münden wir auf diesen schnurgeraden Weg in der topfebenen Landschaft ein. Hier findet das Pappelglück auch sein Ende. Wir sind ganz exponiert: rechts dem kalten Wind, links der Sonne. Von Zeit zu Zeit drehe ich mich um, um die gefrorene Seite auftauen und die geröstete Seite abkühlen zu lassen. Es sind 12 km, die wir so hinter uns bringen. Zu Beginn stehen in den Getreidefeldern und an deren Rändern noch Bäume, langsam verschwinden sie aber. Dafür sehen wir am Horizont im Norden eine Gebirgskette im Dunst.
Calzadilla de la Cueza (75 Einwohner) sehen wir erst spät, da es in einem Einschnitt liegt. Nur die Kapelle des Friedhofs haben wir schon von weitem im Blickfeld gehabt; sie aber steht ein ganzes Stück ausserhalb des Dorfes, ind dem wir für heute im Hostal Camino Real bleiben.
PS. Das Kreuz in Boadilla del Camino, das eigentlich kein Kreuz ist, ist ein „rollo“, d.h. Symbol der Gerichtsbarkeit und Ort sowohl des Gerichts als auch der Vollstreckung des Urteils.
____________
For the start of our 11th week, we had a stage of 34 kilometres, which we covered in 7¾ hours. Again, this somewhat long stage was dictated by the distribution of the accommodation available.
The weather was chilly when we left our ‘Casa Rural’ at 7.40 this morning, after a DIY breakfast. The temperatures rose in the course of the day as the sun came out, but the cool wind meant that it was never too hot for walking.
The route for the first half of the distance took us along a moderately busy main road. The well-prepared path ran parallel to the road, so it was not too disagreeable.
The church of St Lawrence in Revenga de Campos, the first village that we passed through was open. It would seem that the province of Palencia is making a special effort to open some of its interesting monuments to the public. There is always someone in attendance to explain details and to answer questions. This is a very positive step!
The church of St. Martin of Tours in the next village, Villarmentero de Campos, was however closed. This unfortunately was also the case for the Church of Santa María la Blanca in the next village, Villalcázar de Sirga. The rich carvings on the portal were however well worth the visit.
The next station on our day’s route was the small town of Carrión de los Condes. On the way into the town, we passed the 13th century Convent of Santa Clara, which is supposed to have given shelter to St. Francis of Assisi during his pilgrimage to Santiago. This fine building now houses the pilgrims’ ‘Refugio’.
We then visited the 12th century Romanesque church of Santa María del Camino in the centre of the town, a pleasant little church with a nicely decorated south portal flanked by two flying buttresses.
The second part of the day’s travel is quite briefly described. After leaving Carrión along relatively busy roads, the route took us along a by-road towards the remains of the Abbey of Santa María de Benevívere, which are in a poor state. On the way, we were surprised to see a large number of storks feeding in a field.
The last 12 kilometres towards Calzadilla de la Cueza, our destination for the day, took us along a stretch of an old Roman road, the Via Aquitana, which ran from Bordeaux to Astorga. The walk along this dead straight, loosely paved road, past endless fields of stubble over countryside that is nearly as flat as a pancake, was quite monotonous. But that is the Meseta!
We arrived at the Hostal Camino Real, our hotel in Calzadilla de la Cueza at 15.25 – both of us glad to reach our destination.
Es ist empfindlich kalt, mit klammen Fingern halte ich die Karte, die Hände so gut wie möglich in den Aermeln versteckt. Ich überlege mir, ob ich morgen meine Hosen von drei auf vier Viertel verlängern soll, verwerfe die Idee jedoch als verfrüht.
Ein etwas grimmiger eiserner Pilger – oder soll es etwa Jakobus als Pilger sein? – empfängt uns in Revenga de Campos. Obwohl es noch nicht einmal halb neun ist, wagen wir den Abstecher zur Kirche San Lorenzo. Es lohnt sich, die barocke Pfarreikirche wird von einer liebenswürdigen Dame gehütet, die sich, wie alle Leute, die wir treffen, zuerst einmal über die Kälte auslässt.
Immer noch in sicherem Abstand zur Ueberlandstrasse erreichen wir Villarmentero de Campos, dessen Kirche im Mudejar-Stil, die dem hl. Martin von Tours geweiht ist, wir gerne auch von innen gesehen hätten. Die Provinz Palencia hat dieses Jahr eine Aktion gestartet, um die Kirchen offen zu halten. Leider läuft sie jedoch Ende dieser Woche aus. Die Hütenden müssen immer aufschreiben, wie viele Besucher vorbeischauen.
Wieder neben der Ueberlandstrasse geht es ganz leicht bergan nach Villalcázar de Sirga. Auch die imposante romanische Kirche Santa María la Blanca, die eher einer Festung gleicht, können wir nur von aussen anschauen. Das Eingangsportal ist nicht nur durch seine Grösse beeindruckend, es ist reich mit in Stein gehauenen Figuren geschmückt. Ueber dem Tympanon sind zwei Reihen Figuren übereinander angebracht. Oben in der Mitte Christus umgeben von den Symbolen der Evangelisten, daneben noch je vier Heilige. In der unteren Reihe thront Maria mit dem Kinde in der Mitte, auf der linken Seite die drei Könige, auf der rechten Josef, ein Engel und Anna (?). Auch das Tympanon ist mit vielen Figuren verziert, die in etwas unbequemer Haltung sich gegen oben neigen.
Die Sonne scheint bereits stärker. Neben der schnurgeraden Strasse liegt der schnurgerade Jakobsweg, bei jeder Querstrasse mit zwei Steinsäulen mit Jakobsmuscheln für Autos unzugänglich gemacht.
Von Carrión de los Condes (2425 Einwohner) sehen wir zuerst die Ruine eines Arkadenglockenturms, den drei Storchennester krönen. Die beiden unteren sind besetzt. Beim Dorfeingang liegt das Kloster Santa Clara, das heute ein Museum ist.
Vor der romanischen Kirche Santa María del Camino steht nochmals ein eiserner Pilger; er sieht etwas realistischer aus, aber so gewandet möchte ich keinen Kilometer zurücklegen, so unbequem sieht es aus. Das Kirchenportal ist mit vielen, im Laufe der Zeit unkenntlich gewordenen Figuren geschmückt. Es wird angenommen, dass es sich dabei um die Darstellung des Wunders handelt, dass Carrión von der Tributleistung von hundert Jungfrauen befreit wurde, wie sie dem christlichen Spanien zur Zeit von König Mauregato auferlegt war. Im Kircheninnern ist María la Blanca, der das Wunder zugeschrieben wird, dargestellt.
Die Jakobuskirche ist heute ein Museum. Im Bogen des Portals aus dem 12. Jahrhundert sind 24 Berufe, Spiele und Kampfszenen figürlich dargestellt. Die Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch Napoleons Truppen verwüstet, nur noch diese Fassade ist von der Kirche übriggeblieben.
Wir überqueren den río Carrión auf einer langen Steinbrücke. In den Auen des Flusses sind reihenweise Pappeln gepflanzt, über den zweiten, den Hochwasserdamm hinaus bis zur Strasse. Wir rasten hier und hören den schönen Mittagsgruss der Kirchen. Das schöne Carillon erschallt fast fünf Minuten lang. Das Kloster San Zoilo steht diesseits des Carrión ausserhalb der Mauern, ist heute aber ein Hotel.
Hier ist alles grün. Es ist offensichtlich genug Wasser vorhanden, um die Felder zu bewässern. Weiterhin sind zwar die Getreidefelder vorherrschend, aber auch Mais und Sonnenblumen werden angebaut (die Sonnenblumen hier ohne die Plastiksäcke zum Sammeln der Kerne, wie sie in den Gärten üblich sind). Zwischen den Feldern verlaufen immer wieder Wassergräben, die mit einer oder mehreren Reihen Pappeln bepflanzt sind. Auch unser Weg ist abwechselnd rechts oder links – oder sogar beidseits – mit Pappeln bestückt. Zu unserer Ueberraschung entdecken wir ein sattgrünes Feld, das im Wasser steht, auf dem eine Storchenversammlung stattfindet. Ich zähle 55 Vögel, sie sind etwas nah zusammen und bewegen sich, es dürften also mehr sein.
Beim Stein, der den Anfang der Via Aquitana meldet, münden wir auf diesen schnurgeraden Weg in der topfebenen Landschaft ein. Hier findet das Pappelglück auch sein Ende. Wir sind ganz exponiert: rechts dem kalten Wind, links der Sonne. Von Zeit zu Zeit drehe ich mich um, um die gefrorene Seite auftauen und die geröstete Seite abkühlen zu lassen. Es sind 12 km, die wir so hinter uns bringen. Zu Beginn stehen in den Getreidefeldern und an deren Rändern noch Bäume, langsam verschwinden sie aber. Dafür sehen wir am Horizont im Norden eine Gebirgskette im Dunst.
Calzadilla de la Cueza (75 Einwohner) sehen wir erst spät, da es in einem Einschnitt liegt. Nur die Kapelle des Friedhofs haben wir schon von weitem im Blickfeld gehabt; sie aber steht ein ganzes Stück ausserhalb des Dorfes, ind dem wir für heute im Hostal Camino Real bleiben.
PS. Das Kreuz in Boadilla del Camino, das eigentlich kein Kreuz ist, ist ein „rollo“, d.h. Symbol der Gerichtsbarkeit und Ort sowohl des Gerichts als auch der Vollstreckung des Urteils.
____________
For the start of our 11th week, we had a stage of 34 kilometres, which we covered in 7¾ hours. Again, this somewhat long stage was dictated by the distribution of the accommodation available.
The weather was chilly when we left our ‘Casa Rural’ at 7.40 this morning, after a DIY breakfast. The temperatures rose in the course of the day as the sun came out, but the cool wind meant that it was never too hot for walking.
The route for the first half of the distance took us along a moderately busy main road. The well-prepared path ran parallel to the road, so it was not too disagreeable.
The church of St Lawrence in Revenga de Campos, the first village that we passed through was open. It would seem that the province of Palencia is making a special effort to open some of its interesting monuments to the public. There is always someone in attendance to explain details and to answer questions. This is a very positive step!
The church of St. Martin of Tours in the next village, Villarmentero de Campos, was however closed. This unfortunately was also the case for the Church of Santa María la Blanca in the next village, Villalcázar de Sirga. The rich carvings on the portal were however well worth the visit.
The next station on our day’s route was the small town of Carrión de los Condes. On the way into the town, we passed the 13th century Convent of Santa Clara, which is supposed to have given shelter to St. Francis of Assisi during his pilgrimage to Santiago. This fine building now houses the pilgrims’ ‘Refugio’.
We then visited the 12th century Romanesque church of Santa María del Camino in the centre of the town, a pleasant little church with a nicely decorated south portal flanked by two flying buttresses.
The second part of the day’s travel is quite briefly described. After leaving Carrión along relatively busy roads, the route took us along a by-road towards the remains of the Abbey of Santa María de Benevívere, which are in a poor state. On the way, we were surprised to see a large number of storks feeding in a field.
The last 12 kilometres towards Calzadilla de la Cueza, our destination for the day, took us along a stretch of an old Roman road, the Via Aquitana, which ran from Bordeaux to Astorga. The walk along this dead straight, loosely paved road, past endless fields of stubble over countryside that is nearly as flat as a pancake, was quite monotonous. But that is the Meseta!
We arrived at the Hostal Camino Real, our hotel in Calzadilla de la Cueza at 15.25 – both of us glad to reach our destination.
Dienstag, 25. September 2007
70. Tag: Castrojeriz - Población de Campos
Nach dem eher langsamen Frühstück (das ist sehr höflich ausgedrückt), sind wir spät dran, aber heute ist ja keine lange Etappe angesagt. Die Sonne scheint, und am Himmel zeigen sich nur wenige Wolken, aber ein kalter Wind weht über die Meseta.
Bald beginnt die Steigung aus dem flachen trockenen Tal auf den ersten Berg, den Alto de Mostelares (914 müM), an dessen Flanken die Pinien auf den Terrassen in doppelter Reihe gepflanzt sind. Von oben geht der Blick weit über das Tal von Castrojeriz mit all seinen gemähten Getreidefeldern und dem Dorf (808 müM), das sich auf halber Höhe an seinen Berg anlehnt. Genauso steil wie wir heraufgeklettert sind, steigen wir auf der andern Seite hinab.
Bei San Nicolás de Puente Fitero, einer kleinen Kapelle am Weg, grünt es unverhofft. Der río Pisuerga ist breit und Schilf wächst an seinen Ufern. Wir überqueren ihn über eine imposante mittelalterliche Brücke und somit auch die Grenze zur Provinz Palencia. Bis Itero de la Vega begleitet uns die geradezu üppige Vegetation mit sattgrünen Feldern und Bäumen. Hier besuchen wir die Kirche San Pedro Apóstol, die von einer liebenswürdigen Dame gehütet und erklärt wird. Die ursprüngliche Kirche wurde im 13. Jahrhundert gebaut und das Eingangsportal stammt noch aus dieser Zeit.
In dieser Gegend werden die Felder bewässert und wir kreuzen denn auch den Canal del Pisuerga, von dem aus viele kleine Bewässerungskanäle abgehen. Schon von weitem sehen wir dann Boadilla del Camino, ein etwas heruntergekommenes Dorf mit einer stattlichen Kirche. Vor der Kirche steht ein gotisches Kreuz, das eigentlich gar kein Kreuz ist; die Kirche ist berühmt für das Bild des Hochaltars aus dem Jahr 1548. Der romanische Taufstein stammt aus einer andern Kirche. Wie auf allen Kirchen hier thronen ein paar Storchennester auf dem Glockenturm. Eines davon ist besetzt und wir sehen sogar einen Jungvogel.
Der kalte Wind bläst stark, meistens als Rückenwind, aber auch von der Seite, was weniger angenehm ist, denn er bläst uns manchmal fast vom Weg. Durch pappelgesäumte Wege erreichen wir den Canal de Castilla, dem wir eine gute Weile folgen, wahrscheinlich auf einem ehemaligen Treidelpfad, wurde er doch im 18. Jahrhundert für den Warentransport gebaut, insbesondere für die Verschiffung von kastilischem Weizen in Santander. Die Schifffahrt wurde 1959 aufgegeben und heute wird der Kanal ausschliesslich für die Bewässerung der nahe gelegenen Felder genutzt. Ueber eine enge Brücke über der höchsten der vier Schleusen, die zusammen über 14 m ausgleichen, erreichen wir ein Aussenquartier von Frómista, wo alle Kirchen und Läden geschlossen sind.
So machen wir uns halt auf, um zwei Meter neben der Ueberlandstrasse auf einem speziell für uns angelegten Weg unser heutiges Ziel, das kleine Dörfchen Población de Campos zu erreichen, wo wir ein Zimmer in einer Casa Rural reserviert haben.
----------
On our 70th day, we covered 29 km in about 7½ hours. We have now been on our way for 10 weeks, and have walked about 1’830 km. Tonight, we will be staying in Población de Campos, a village three kilometres west of the small town of Frómista.
The weather was cool but sunny when we left our hotel at 8.40 this morning (later than we would have liked, but breakfast was served at only 8 o’clock – and the service was slow). Fortunately, our late start did not have any too bad consequences – a chilly east wind ensured that it was never too hot for walking.
Shortly after exiting from Castrojeriz, we had a long, steep climb of 300 feet up to the ‘cuesta de Mostelares’, followed by a short, steep descent to the plain of the Meseta.
From the top of the Mostelares hill, we had a good view over the Meseta plateau. As is the case for such plains, there are often strong winds blowing across the Meseta, and the Spaniards have invested heavily in wind turbines (a meaningful, CO2-saving investment), and there was a whole wind-farm to be seen on the horizon.
The part of the Meseta that we crossed today is described in our guide as being ‘unvaried’ – and that is no exaggeration. It is just a wide plain. Nevertheless, we did see a number of features of interest.
After a march of about seven kilometres, we crossed the majestic, 11-arched Puente de Itero over the Pisuerga river. At the same time, we left the province of Burgos and entered Palencia.
In Itero de la Vega, we visited the pleasant little church of St. Pedro before setting off on the 8.5 km walk to Boadilla del Camino. Here we admired the 16th century church of the Assumption, with its beautiful interior and splendid 14th century baptismal font. In front of the church, there is a marvellous 15th century late Gothic cross, which is profusely decorated.
After a short lunch pause, we continued on our way towards Frómista, passing along the Canal de Castilla. This important engineering feat of the 18th century fulfilled a triple function: Transport, irrigation, power for grinding corn.
In Frómista, we visited the beautiful Church of San Martín before completing our day’s walk with a three kilometre stretch to Población de Campos, which we reached at about 16.15. Here we have a very comfortable room for the night.
Bald beginnt die Steigung aus dem flachen trockenen Tal auf den ersten Berg, den Alto de Mostelares (914 müM), an dessen Flanken die Pinien auf den Terrassen in doppelter Reihe gepflanzt sind. Von oben geht der Blick weit über das Tal von Castrojeriz mit all seinen gemähten Getreidefeldern und dem Dorf (808 müM), das sich auf halber Höhe an seinen Berg anlehnt. Genauso steil wie wir heraufgeklettert sind, steigen wir auf der andern Seite hinab.
Bei San Nicolás de Puente Fitero, einer kleinen Kapelle am Weg, grünt es unverhofft. Der río Pisuerga ist breit und Schilf wächst an seinen Ufern. Wir überqueren ihn über eine imposante mittelalterliche Brücke und somit auch die Grenze zur Provinz Palencia. Bis Itero de la Vega begleitet uns die geradezu üppige Vegetation mit sattgrünen Feldern und Bäumen. Hier besuchen wir die Kirche San Pedro Apóstol, die von einer liebenswürdigen Dame gehütet und erklärt wird. Die ursprüngliche Kirche wurde im 13. Jahrhundert gebaut und das Eingangsportal stammt noch aus dieser Zeit.
In dieser Gegend werden die Felder bewässert und wir kreuzen denn auch den Canal del Pisuerga, von dem aus viele kleine Bewässerungskanäle abgehen. Schon von weitem sehen wir dann Boadilla del Camino, ein etwas heruntergekommenes Dorf mit einer stattlichen Kirche. Vor der Kirche steht ein gotisches Kreuz, das eigentlich gar kein Kreuz ist; die Kirche ist berühmt für das Bild des Hochaltars aus dem Jahr 1548. Der romanische Taufstein stammt aus einer andern Kirche. Wie auf allen Kirchen hier thronen ein paar Storchennester auf dem Glockenturm. Eines davon ist besetzt und wir sehen sogar einen Jungvogel.
Der kalte Wind bläst stark, meistens als Rückenwind, aber auch von der Seite, was weniger angenehm ist, denn er bläst uns manchmal fast vom Weg. Durch pappelgesäumte Wege erreichen wir den Canal de Castilla, dem wir eine gute Weile folgen, wahrscheinlich auf einem ehemaligen Treidelpfad, wurde er doch im 18. Jahrhundert für den Warentransport gebaut, insbesondere für die Verschiffung von kastilischem Weizen in Santander. Die Schifffahrt wurde 1959 aufgegeben und heute wird der Kanal ausschliesslich für die Bewässerung der nahe gelegenen Felder genutzt. Ueber eine enge Brücke über der höchsten der vier Schleusen, die zusammen über 14 m ausgleichen, erreichen wir ein Aussenquartier von Frómista, wo alle Kirchen und Läden geschlossen sind.
So machen wir uns halt auf, um zwei Meter neben der Ueberlandstrasse auf einem speziell für uns angelegten Weg unser heutiges Ziel, das kleine Dörfchen Población de Campos zu erreichen, wo wir ein Zimmer in einer Casa Rural reserviert haben.
----------
On our 70th day, we covered 29 km in about 7½ hours. We have now been on our way for 10 weeks, and have walked about 1’830 km. Tonight, we will be staying in Población de Campos, a village three kilometres west of the small town of Frómista.
The weather was cool but sunny when we left our hotel at 8.40 this morning (later than we would have liked, but breakfast was served at only 8 o’clock – and the service was slow). Fortunately, our late start did not have any too bad consequences – a chilly east wind ensured that it was never too hot for walking.
Shortly after exiting from Castrojeriz, we had a long, steep climb of 300 feet up to the ‘cuesta de Mostelares’, followed by a short, steep descent to the plain of the Meseta.
From the top of the Mostelares hill, we had a good view over the Meseta plateau. As is the case for such plains, there are often strong winds blowing across the Meseta, and the Spaniards have invested heavily in wind turbines (a meaningful, CO2-saving investment), and there was a whole wind-farm to be seen on the horizon.
The part of the Meseta that we crossed today is described in our guide as being ‘unvaried’ – and that is no exaggeration. It is just a wide plain. Nevertheless, we did see a number of features of interest.
After a march of about seven kilometres, we crossed the majestic, 11-arched Puente de Itero over the Pisuerga river. At the same time, we left the province of Burgos and entered Palencia.
In Itero de la Vega, we visited the pleasant little church of St. Pedro before setting off on the 8.5 km walk to Boadilla del Camino. Here we admired the 16th century church of the Assumption, with its beautiful interior and splendid 14th century baptismal font. In front of the church, there is a marvellous 15th century late Gothic cross, which is profusely decorated.
After a short lunch pause, we continued on our way towards Frómista, passing along the Canal de Castilla. This important engineering feat of the 18th century fulfilled a triple function: Transport, irrigation, power for grinding corn.
In Frómista, we visited the beautiful Church of San Martín before completing our day’s walk with a three kilometre stretch to Población de Campos, which we reached at about 16.15. Here we have a very comfortable room for the night.
Montag, 24. September 2007
69. Tag: Tardajos - Castrojeriz
In der Dämmerung verlassen wir unser Zimmer, an dessen Wand ein Stich hängt, dessen Legende lautet „Chateau Chillon am Genfer See“. Ueber dem moorigen Gebiet um den río Urbel hängt der Nebel dicht, und wir danken den Lastwagenfahrern, die für uns ausschwenken. Es ist recht kühl.
Rabé de las Calzadas ist ein ausnehmend schönes Dörfchen, und seine Kirche Santa Marina hat ihr schlichtes aber schönes Originalportal aus dem 13. Jahrhundert behalten. Beim Friedhof steht die Kapelle von Nuestra Señora de Monasterio mit einem einfachen Arkadenturm, den ein Kreuz ziert.
Langsam taucht rechterhand ein Bergrücken aus dem Nebel auf und nach einiger Zeit – zuerst verschwommen, aber immer klarer – gehen uns langbeinige Schatten auf dem orangefarbenen Weg voraus.
Wir erreichen die Höhe der Meseta, und um uns ist nichts als flaches Land, voller abgeernteter Getreidefelder. Am Wegrand und in den Feldern liegen von verdorrtem Unkraut und manchmal Gebüsch bestandene helle, fast weisse Steinhaufen, um die herum das Land bewirtschaftet wird. In einem dieser Haufen sehe ich eine Bewegung, und bei näherem Hinschauen ist es ein mausgrosses Tierchen mit einem runden weissen Schnäuzchen, weissem Bauch und hellbraunem Rücken, das mich mit seinen Knopfaugen mustert, bevor es verschwindet. Ein Stapel von 460 Strohballen ist zum Verkauf angeschrieben (für Interessierte Tel. 0034 648 647 250).
Erst beim Abstieg in den Einschnitt des río Ruyales, an dem Hornillos del Camino liegt, wird es etwas grüner. Die grosse Kirche San Román im spätgotischen Stil mit ihrem massigen viereckigen Glockenturm ist leider geschlossen, aber wir bestaunen den Hahn, der lebensecht auf einem hohen Sockel davor steht.
Wieder hinauf auf die Meseta – die Sonne scheint inzwischen und der Himmel ist wolkenlos – und erneut das gleiche Bild, gelbes verdorrtes Gras und Getreidefelder mit Strohhalmen bis zum Horizont. Dazwischen ganz vereinzelte Bäume.
Nach dem Ueberqueren einer Landstrasse verändert sich das Bild: nun sind die Stoppelfelder kilometerweit abgebrannt. Offenbar wird zuerst der Rand gepflügt, um das Feuer präventiv noch vor dem Anzünden einzudämmen.
Von Hontanas sehen wir zuerst den Kirchturm, erst als wir schon fast im Dorf angekommen sind, bekommen wir es ins Blickfeld, denn der Abstieg ist ziemlich steil. Hier ist eben der Verkaufswagen des Bäckers vorgefahren, der sein Brot in den weit verstreuten Dörfchen und Weilern verkauft. So kommen auch wir in den Genuss von frischem Brot. Die Kirche der Unbefleckten Empfängnis ist ein grosser Bau aus dem 14. Jahrhundert. Die Tauben fliegen durch ein zerbrochenes Fenster ein und aus. Während wir auf einem Bänkchen in der einzigen Strasse rasten, wird die grössere der beiden Glocken zwölfmal angeschlagen, anschliessend die kleinere zwölfmal langsam und dann noch sechsmal schnell hintereinander. Es ist also 30.00 Uhr und nicht Mittag, wie wir eigentlich gemeint haben.
Der Arroyo de Castellano fliesst noch ein wenig weiter unten, wo wir denn auch auf die nächste Bergflanke wechseln. Auf halber Höhe wandern wir ihr entlang. Am Weg stehen verdorrte Riesendisteln, Thymian, Kerbel und natürlich gelbes Gras. Höher oben an beiden Bergflanken wurden Pinien gepflanzt; die relativ wenigen überlebenden geben Auskunft darüber, wann mit dem Aufforstungsprogramm (z.T. mit Terrassierung) an diesen kahlen Hängen begonnen wurde. Auf diesem ausgetrockneten Weg schrecken wir Heugümper auf, sie springen auf und entfalten in der Luft ihre blauen oder roten Flügel, um weiterzufliegen.
Auf den südwestlichen Bergkämmen drehen sich Windturbinen, die einen schnell, die andern langsam und einige gar nicht. Es sind zu viele, um sie auf die grosse Distanz zu zählen.
Beim Einmünden in die Ueberlandstrasse, die hier eine Pappelallee ist, bleibe ich im ersten Schatten stehen, zusammen mit einem Paar, das mit uns dort eintrifft. Nun kommt ein recht kühler Gegenwind auf, der uns sehr behagt. Bei einer Wegbiegung erblicken wir die hohen Ruinen des Klosters und der Pilgerherberge San Antón aus dem 14./15. Jahrhundert. Die Strasse führt durch zwei gotische Torbögen hindurch. Es müssen einmal wunderschöne Gebäude gewesen sein. Leider sind all die Verzierungen des grossen Portals dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen.
Angeregt mit Jaime und Ana aus Madrid plaudernd (sie haben schon durch ein kanadisches Paar von uns gehört) erreichen wir die frühere Stiftkirche Santa María del Manzano, die im 18. Jahrhundert über einer gotischen Struktur aus dem 13. Jahrhundert gebaut wurde. Sie ist leider am Montag geschlossen, hat aber zwei schöne Portale und scheinbar ein schönes Rosenfenster.
Ueber dem typischen Strassendorf wachen die Ruinen der Burg. Das Dorf selbst schmiegt sich an den Berghang und die Strasse ist entsprechend gebogen und unübersichtlich. Zudem wird sie momentan aufgerissen und saniert. Trotzdem finden wir unser Ziel, el Mesón, wo wir heute übernachten.
_________
On our 69th day, we started our traverse of the Meseta. The Meseta is the plateau between Burgos and León, relatively arid and not very fertile. This plain is approximately 3’000 feet above sea level, broken up with occasional more or less gentle valleys and with well-spaced villages.
The weather was very cool and misty when we left our hotel at 7.30 this morning. As we climbed up to the level of the Meseta, the mist soon cleared and the rest of the day was fine and sunny. A cool breeze prevented it from becoming too hot for walking in comfort. We continue to be very lucky with the weather.
After two kilometres, we crossed the river Urbel and reached the attractive little village of Rabé de las Calzadas, where we were able to admire the 13th century portal of the church of St. Marina. The church itself was locked.
From Rabé to the next village, Hornillos del Camino, was a distance of eight kilometres, first of all along an asphalt road, then on a field path, surfaced mostly with a fine grit. Annette made the hotel reservation for the night from this village.
The path then took us 11 kilometres across the undulating plain to the village of Hontanas. The landscape is relatively unexciting, the arable parts are devoted to cereal growing, the less fertile parts being characterised by great piles of stones (‘majanos’) and the odd patch of bushes. After viewing the vast 14th century church of the Immaculate Conception (only from outside, the door was locked), we had a short lunch pause before tackling the last nine kilometres of the day.
The way from Hontanas towards our day’s destination of Castrojeriz led us through the ruins of the 14th century monastery of St. Antón. Here the road passes through an archway and runs through the site of the old monastery. A finely carved portal (of the monastery church?) is still in amazingly good condition, considering the otherwise general state of neglect of the site.
As we entered Castrojeriz, we had a fine view of its ruined castle, high up on a hill above the town and passed by the former Collegiate Church of Santa María del Manzano, a superb building based on a 13th century Gothic structure. The church itself was closed.
In the long stretched out town, we were able to find our hotel in a manner similar to that of the mathematical method of successive approximations, finally arriving at about 15.15 after walking 30 kilometres in about 7¾ hours.
The problems that Annette has been having with the swelling of her left ankle and the associated pain have not yet cured themselves. She had the impression that things were improving, but today her ankle was bad again, despite careful treatment. We will have to keep our fingers crossed! Other than that, we are both still in (amazingly) good form.
Rabé de las Calzadas ist ein ausnehmend schönes Dörfchen, und seine Kirche Santa Marina hat ihr schlichtes aber schönes Originalportal aus dem 13. Jahrhundert behalten. Beim Friedhof steht die Kapelle von Nuestra Señora de Monasterio mit einem einfachen Arkadenturm, den ein Kreuz ziert.
Langsam taucht rechterhand ein Bergrücken aus dem Nebel auf und nach einiger Zeit – zuerst verschwommen, aber immer klarer – gehen uns langbeinige Schatten auf dem orangefarbenen Weg voraus.
Wir erreichen die Höhe der Meseta, und um uns ist nichts als flaches Land, voller abgeernteter Getreidefelder. Am Wegrand und in den Feldern liegen von verdorrtem Unkraut und manchmal Gebüsch bestandene helle, fast weisse Steinhaufen, um die herum das Land bewirtschaftet wird. In einem dieser Haufen sehe ich eine Bewegung, und bei näherem Hinschauen ist es ein mausgrosses Tierchen mit einem runden weissen Schnäuzchen, weissem Bauch und hellbraunem Rücken, das mich mit seinen Knopfaugen mustert, bevor es verschwindet. Ein Stapel von 460 Strohballen ist zum Verkauf angeschrieben (für Interessierte Tel. 0034 648 647 250).
Erst beim Abstieg in den Einschnitt des río Ruyales, an dem Hornillos del Camino liegt, wird es etwas grüner. Die grosse Kirche San Román im spätgotischen Stil mit ihrem massigen viereckigen Glockenturm ist leider geschlossen, aber wir bestaunen den Hahn, der lebensecht auf einem hohen Sockel davor steht.
Wieder hinauf auf die Meseta – die Sonne scheint inzwischen und der Himmel ist wolkenlos – und erneut das gleiche Bild, gelbes verdorrtes Gras und Getreidefelder mit Strohhalmen bis zum Horizont. Dazwischen ganz vereinzelte Bäume.
Nach dem Ueberqueren einer Landstrasse verändert sich das Bild: nun sind die Stoppelfelder kilometerweit abgebrannt. Offenbar wird zuerst der Rand gepflügt, um das Feuer präventiv noch vor dem Anzünden einzudämmen.
Von Hontanas sehen wir zuerst den Kirchturm, erst als wir schon fast im Dorf angekommen sind, bekommen wir es ins Blickfeld, denn der Abstieg ist ziemlich steil. Hier ist eben der Verkaufswagen des Bäckers vorgefahren, der sein Brot in den weit verstreuten Dörfchen und Weilern verkauft. So kommen auch wir in den Genuss von frischem Brot. Die Kirche der Unbefleckten Empfängnis ist ein grosser Bau aus dem 14. Jahrhundert. Die Tauben fliegen durch ein zerbrochenes Fenster ein und aus. Während wir auf einem Bänkchen in der einzigen Strasse rasten, wird die grössere der beiden Glocken zwölfmal angeschlagen, anschliessend die kleinere zwölfmal langsam und dann noch sechsmal schnell hintereinander. Es ist also 30.00 Uhr und nicht Mittag, wie wir eigentlich gemeint haben.
Der Arroyo de Castellano fliesst noch ein wenig weiter unten, wo wir denn auch auf die nächste Bergflanke wechseln. Auf halber Höhe wandern wir ihr entlang. Am Weg stehen verdorrte Riesendisteln, Thymian, Kerbel und natürlich gelbes Gras. Höher oben an beiden Bergflanken wurden Pinien gepflanzt; die relativ wenigen überlebenden geben Auskunft darüber, wann mit dem Aufforstungsprogramm (z.T. mit Terrassierung) an diesen kahlen Hängen begonnen wurde. Auf diesem ausgetrockneten Weg schrecken wir Heugümper auf, sie springen auf und entfalten in der Luft ihre blauen oder roten Flügel, um weiterzufliegen.
Auf den südwestlichen Bergkämmen drehen sich Windturbinen, die einen schnell, die andern langsam und einige gar nicht. Es sind zu viele, um sie auf die grosse Distanz zu zählen.
Beim Einmünden in die Ueberlandstrasse, die hier eine Pappelallee ist, bleibe ich im ersten Schatten stehen, zusammen mit einem Paar, das mit uns dort eintrifft. Nun kommt ein recht kühler Gegenwind auf, der uns sehr behagt. Bei einer Wegbiegung erblicken wir die hohen Ruinen des Klosters und der Pilgerherberge San Antón aus dem 14./15. Jahrhundert. Die Strasse führt durch zwei gotische Torbögen hindurch. Es müssen einmal wunderschöne Gebäude gewesen sein. Leider sind all die Verzierungen des grossen Portals dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen.
Angeregt mit Jaime und Ana aus Madrid plaudernd (sie haben schon durch ein kanadisches Paar von uns gehört) erreichen wir die frühere Stiftkirche Santa María del Manzano, die im 18. Jahrhundert über einer gotischen Struktur aus dem 13. Jahrhundert gebaut wurde. Sie ist leider am Montag geschlossen, hat aber zwei schöne Portale und scheinbar ein schönes Rosenfenster.
Ueber dem typischen Strassendorf wachen die Ruinen der Burg. Das Dorf selbst schmiegt sich an den Berghang und die Strasse ist entsprechend gebogen und unübersichtlich. Zudem wird sie momentan aufgerissen und saniert. Trotzdem finden wir unser Ziel, el Mesón, wo wir heute übernachten.
_________
On our 69th day, we started our traverse of the Meseta. The Meseta is the plateau between Burgos and León, relatively arid and not very fertile. This plain is approximately 3’000 feet above sea level, broken up with occasional more or less gentle valleys and with well-spaced villages.
The weather was very cool and misty when we left our hotel at 7.30 this morning. As we climbed up to the level of the Meseta, the mist soon cleared and the rest of the day was fine and sunny. A cool breeze prevented it from becoming too hot for walking in comfort. We continue to be very lucky with the weather.
After two kilometres, we crossed the river Urbel and reached the attractive little village of Rabé de las Calzadas, where we were able to admire the 13th century portal of the church of St. Marina. The church itself was locked.
From Rabé to the next village, Hornillos del Camino, was a distance of eight kilometres, first of all along an asphalt road, then on a field path, surfaced mostly with a fine grit. Annette made the hotel reservation for the night from this village.
The path then took us 11 kilometres across the undulating plain to the village of Hontanas. The landscape is relatively unexciting, the arable parts are devoted to cereal growing, the less fertile parts being characterised by great piles of stones (‘majanos’) and the odd patch of bushes. After viewing the vast 14th century church of the Immaculate Conception (only from outside, the door was locked), we had a short lunch pause before tackling the last nine kilometres of the day.
The way from Hontanas towards our day’s destination of Castrojeriz led us through the ruins of the 14th century monastery of St. Antón. Here the road passes through an archway and runs through the site of the old monastery. A finely carved portal (of the monastery church?) is still in amazingly good condition, considering the otherwise general state of neglect of the site.
As we entered Castrojeriz, we had a fine view of its ruined castle, high up on a hill above the town and passed by the former Collegiate Church of Santa María del Manzano, a superb building based on a 13th century Gothic structure. The church itself was closed.
In the long stretched out town, we were able to find our hotel in a manner similar to that of the mathematical method of successive approximations, finally arriving at about 15.15 after walking 30 kilometres in about 7¾ hours.
The problems that Annette has been having with the swelling of her left ankle and the associated pain have not yet cured themselves. She had the impression that things were improving, but today her ankle was bad again, despite careful treatment. We will have to keep our fingers crossed! Other than that, we are both still in (amazingly) good form.
Sonntag, 23. September 2007
68. Tag: Villafría - Tardajos
Unser Einmarsch in Burgos gestaltet sich direkt angenehm. Es ist noch früh am Morgen und es sind kaum Autos unterwegs. So haben wir die ganze Strasse und das langgezogene Industriegebiet, das bereits nach unserem Hostal beginnt, für uns allein. Vielleicht ist es manchmal von Vorteil, das Schlimmste zu befürchten und sich entsprechend zu organisieren, um dann angenehm überrascht zu werden. Zum Glück ist Sonntag, und Robin kommt deshalb nicht in Versuchung, bei einem seiner früheren Kunden hineinzuschauen, der direkt an der Strasse liegt.
An der gleichen Strasse, in Gamonal, das nun zu Burgos gehört, liegt die wunderschöne gotische Kirche Santa María la Real y Antigua aus dem 13. Jahrhundert. Wir können sie noch besichtigen, bevor die Gläubigen für die Messe hereinströmen. Vor der Kirche steht ein gotisches Steinkreuz, dessen Sockel mit Heiligen geschmückt ist. Sobald wir der Strasse weiterfolgen, beginnen die Glocken der Kirche zu läuten. Dies ist eine richtige Enttäuschung, denn sie tönen blechern.
Von hier aus gehen wir durch Strassen mit vielen Bäumen und Bänken und kommen an einigen Grünflächen und Pärken vorbei. Bei der Plaza Lesmes konzentrieren sich die Sehenswürdigkeiten: das Kloster San Juan (heute Museum), das Pilgerhospiz (heute Casa de Cultura), das Kloster de las Bernardas (auch umgenutzt) und die Kirche von San Lesmes, dem Stadtpatron von Burgos, aus dem 15. Jahrhundert. Er liegt steinern in seiner Kirche und liest.
Ueber eine durch vier Löwen bewachte Brücke erreichen wir den Arco de San Juan (1586), durch den wir in die Altstadt mit ihren schönen Häusern mit den vielen Erkern kommen. Der Weg wird hier mit Messingmuscheln angegeben, damit wir die Kathedrale sicher finden.
Kathedrale Burgos / Burgos Cathedral
Und wir finden sie. Sie ist überwältigend. Nicht nur von ihrer Grösse her, sondern auch die fein ziselierten Türme und Türmchen, die Figuren, die sie schmücken und trotz ihrer Grösse nicht massig erscheinen lassen. Sie wurde 1260 geweiht und Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts im gotischen Stil der spanischen Kolonien gründlich ausgebaut. Das Grab des Cid und von Doña Jimena, seiner Gattin, ist das einfachste Element in der ganzen Kathedrale. Durch die vielen Seitenkapellen, die alle von berühmten Künstlern gestaltet wurden, weiss man gar nicht recht, was am eindrucksvollsten ist. Ist es das fein geschnitzte und mit Intarsien aus verschiedenen Hölzern verzierte Chorgestühl, die Sternenkuppel, das Rosenfenster, die goldene Treppe, die Orgel mit den waagrecht angeordneten Pfeifen, oder das riesige Altarbild? Der zweistöckige Kreuzgang ist ebenfalls aussergewöhnlich. Er ist gegen den Innenhof mit verschiedenfarbigen Glasfenstern versehen, während er an den Aussenwänden Zutritt zu verschiedenen andern Räumen gibt, die heute z.T. als Museum genutzt werden (www.catedraldeburgos.es)
Sternkuppel / Dome
Wir nutzen die Sonne und geniessen einen Moment der Ruhe in einer Cafeteria am Platz der Kathedrale, der Plaza Rey San Fernando, als – kurz vor 12.00 Uhr – die Glocken zu läuten beginnen. Wir können nicht fliehen, haben wir doch erst bestellt. Hier ist das Geläut zwar nicht blechern, aber ganz eigenartig unharmonisch. Durch den reich mit Wappen geschmückten Arco de Santa María spazieren wir den Paseo del Espolón mit seinen Statuen von Königen dem Río Arlanzón entlang, um zur Plaza Mayor zu gelangen. Dieser Platz ist nicht nur dem Namen nach gross. Er beeindruckt uns mit den schönen farbigen Häusern, die ihn einfassen, und der gefälligen Möblierung.
Wir schlendern wieder zur Kathedrale zurück und auf dem Weg aus der Stadt besichtigen wir noch die Kirchen und Denkmäler, die für uns so praktisch am Jakobsweg liegen, bevor wir die Stadtmauern durch den Arco de San Martín verlassen.
Auf dem Kirchturm von San Pedro del Puente zählen wir nicht weniger als fünf Storchennester. Was uns bei dieser Kirche aber auch überrascht, ist der Priester, der im Messgewand mit den Jugendlichen vor der Kirche scherzt, während die Messe durch einen andern Priester gelesen wird. Die Kirche ist voll und die Leute singen die Lieder und Antworten, wie wenn sie ein Kirchenchor wären.
Am Denkmal für Santo Domingo de la Calzada vorbei führt uns der Weg in einen Park, in dem viele Pappeln und einige Rosskastanienbäume Schatten spenden. An dessen Rande liegt die Kapelle von San Amaro. Auch sie ist offensichtlich gut besucht, denn wir müssen lange warten, bis wir hineinkönnen, da der Strom der Herauskommenden nicht abreissen will. Draussen stehen Kirchenbänke für jene, die keinen Platz mehr in der Kapelle finden. Die Statue des hl. Amaro wird sehr verehrt, die Leute gehen um sie herum, berühren die Füsse oder küssen sie auf die Stirn.
An der Strasse liegt, von einem hohen Zaun geschützt, das Institut zur Rettung gefährdeter Pflanzenarten. Noch weiter draussen dann eine ungewöhnliche Quelle: in einem runden Becken steht ein hoher Zylinder, von dem das Wasser herunterströmt.
Nun geht es auf verschlungenen Wegen unter und über Autobahn und Ueberlandstrasse bis zum Dörfchen Tardajos, wo wir für heute Schluss machen wollen.
----------
Today we explored Burgos, so we covered only 15.5 kilometres. We will be sleeping tonight at an hotel in the small village of Tardajos, about 10 km west of Burgos.
After a rather mediocre breakfast, we set off from our hotel in Villafria at about 8.00. The weather was fine, but cool (about 13 °C). During the morning it warmed up, and the afternoon was quite agreeably warm.
The walk into Burgos along the N-1 main road is one of the stretches which is feared by one and all. For us, on a Sunday morning, it did not turn out as bad as was expected. It is not a beautiful walk however, passing through an industrial area.
We entered Burgos by the suburb of Gamonal, where we were able to visit the splendid 13th century Gothic church of Santa María la Real y Antigua. After the over-ornate baroque style churches that we have seen of late, this one impressed us with its simple beauty. In front of the church, there is a Gothic cross bearing a relief of St. James the pilgrim.
Our first stop in the city of Burgos was the church of San Lesmes, which adjoins a now ruined monastery. This church is the final resting place of San Lesmes, the patron saint of Burgos.
We entered the old part of the city via the traditional pilgrims’ gate, the Puerta de San Juan and headed through the picturesque streets to the famous cathedral. This magnificent 13th century Gothic cathedral is simply overwhelming. Its grandiose architecture and the richness of its interior decoration combine to make Burgos cathedral an outstanding monument. This is probably not the place to describe all the details, which are better explained in the guidebooks (or under www.catedraldeburgos.es ), but for me, apart from the magnificent exterior, the most impressive parts were the fine Gothic cloisters and the simple tomb of El Cid and his wife Doña Jimena in the crossing.
Südportal / South portal
Kreuzgang / Cloister
After our long and very interesting visit to the cathedral, we passed through the fine Arco Santa María archway and walked down the Paseo del Espelón to the impressive Plaza Mayor.
On our way out of Burgos, we passed through the Arco St Martín and arrived at the small church of San Pedro de la Fuente, where there was a service taking place. I am sure that many churches in other parts of Europe would be very happy to have such a large congregation that could participate in the service so enthusiastically. The singing was superb.
We crossed the river Arlanzón by the Puente de Malatos, went through a park and passed by the Hospital del Rey, the most important pilgrims’ hospital in the city. We paid a brief visit to the Ermita de San Amaro Peregrino, where San Amaro has his last resting place, a French saint who died in the service of pilgrims.
The way to our destination for the day led us across a plain, crossing various roads, motorways and railway lines. We arrived in the village of Tardajos at about 15.15.
An der gleichen Strasse, in Gamonal, das nun zu Burgos gehört, liegt die wunderschöne gotische Kirche Santa María la Real y Antigua aus dem 13. Jahrhundert. Wir können sie noch besichtigen, bevor die Gläubigen für die Messe hereinströmen. Vor der Kirche steht ein gotisches Steinkreuz, dessen Sockel mit Heiligen geschmückt ist. Sobald wir der Strasse weiterfolgen, beginnen die Glocken der Kirche zu läuten. Dies ist eine richtige Enttäuschung, denn sie tönen blechern.
Von hier aus gehen wir durch Strassen mit vielen Bäumen und Bänken und kommen an einigen Grünflächen und Pärken vorbei. Bei der Plaza Lesmes konzentrieren sich die Sehenswürdigkeiten: das Kloster San Juan (heute Museum), das Pilgerhospiz (heute Casa de Cultura), das Kloster de las Bernardas (auch umgenutzt) und die Kirche von San Lesmes, dem Stadtpatron von Burgos, aus dem 15. Jahrhundert. Er liegt steinern in seiner Kirche und liest.
Ueber eine durch vier Löwen bewachte Brücke erreichen wir den Arco de San Juan (1586), durch den wir in die Altstadt mit ihren schönen Häusern mit den vielen Erkern kommen. Der Weg wird hier mit Messingmuscheln angegeben, damit wir die Kathedrale sicher finden.
Kathedrale Burgos / Burgos Cathedral
Und wir finden sie. Sie ist überwältigend. Nicht nur von ihrer Grösse her, sondern auch die fein ziselierten Türme und Türmchen, die Figuren, die sie schmücken und trotz ihrer Grösse nicht massig erscheinen lassen. Sie wurde 1260 geweiht und Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts im gotischen Stil der spanischen Kolonien gründlich ausgebaut. Das Grab des Cid und von Doña Jimena, seiner Gattin, ist das einfachste Element in der ganzen Kathedrale. Durch die vielen Seitenkapellen, die alle von berühmten Künstlern gestaltet wurden, weiss man gar nicht recht, was am eindrucksvollsten ist. Ist es das fein geschnitzte und mit Intarsien aus verschiedenen Hölzern verzierte Chorgestühl, die Sternenkuppel, das Rosenfenster, die goldene Treppe, die Orgel mit den waagrecht angeordneten Pfeifen, oder das riesige Altarbild? Der zweistöckige Kreuzgang ist ebenfalls aussergewöhnlich. Er ist gegen den Innenhof mit verschiedenfarbigen Glasfenstern versehen, während er an den Aussenwänden Zutritt zu verschiedenen andern Räumen gibt, die heute z.T. als Museum genutzt werden (www.catedraldeburgos.es)
Sternkuppel / Dome
Wir nutzen die Sonne und geniessen einen Moment der Ruhe in einer Cafeteria am Platz der Kathedrale, der Plaza Rey San Fernando, als – kurz vor 12.00 Uhr – die Glocken zu läuten beginnen. Wir können nicht fliehen, haben wir doch erst bestellt. Hier ist das Geläut zwar nicht blechern, aber ganz eigenartig unharmonisch. Durch den reich mit Wappen geschmückten Arco de Santa María spazieren wir den Paseo del Espolón mit seinen Statuen von Königen dem Río Arlanzón entlang, um zur Plaza Mayor zu gelangen. Dieser Platz ist nicht nur dem Namen nach gross. Er beeindruckt uns mit den schönen farbigen Häusern, die ihn einfassen, und der gefälligen Möblierung.
Wir schlendern wieder zur Kathedrale zurück und auf dem Weg aus der Stadt besichtigen wir noch die Kirchen und Denkmäler, die für uns so praktisch am Jakobsweg liegen, bevor wir die Stadtmauern durch den Arco de San Martín verlassen.
Auf dem Kirchturm von San Pedro del Puente zählen wir nicht weniger als fünf Storchennester. Was uns bei dieser Kirche aber auch überrascht, ist der Priester, der im Messgewand mit den Jugendlichen vor der Kirche scherzt, während die Messe durch einen andern Priester gelesen wird. Die Kirche ist voll und die Leute singen die Lieder und Antworten, wie wenn sie ein Kirchenchor wären.
Am Denkmal für Santo Domingo de la Calzada vorbei führt uns der Weg in einen Park, in dem viele Pappeln und einige Rosskastanienbäume Schatten spenden. An dessen Rande liegt die Kapelle von San Amaro. Auch sie ist offensichtlich gut besucht, denn wir müssen lange warten, bis wir hineinkönnen, da der Strom der Herauskommenden nicht abreissen will. Draussen stehen Kirchenbänke für jene, die keinen Platz mehr in der Kapelle finden. Die Statue des hl. Amaro wird sehr verehrt, die Leute gehen um sie herum, berühren die Füsse oder küssen sie auf die Stirn.
An der Strasse liegt, von einem hohen Zaun geschützt, das Institut zur Rettung gefährdeter Pflanzenarten. Noch weiter draussen dann eine ungewöhnliche Quelle: in einem runden Becken steht ein hoher Zylinder, von dem das Wasser herunterströmt.
Nun geht es auf verschlungenen Wegen unter und über Autobahn und Ueberlandstrasse bis zum Dörfchen Tardajos, wo wir für heute Schluss machen wollen.
----------
Today we explored Burgos, so we covered only 15.5 kilometres. We will be sleeping tonight at an hotel in the small village of Tardajos, about 10 km west of Burgos.
After a rather mediocre breakfast, we set off from our hotel in Villafria at about 8.00. The weather was fine, but cool (about 13 °C). During the morning it warmed up, and the afternoon was quite agreeably warm.
The walk into Burgos along the N-1 main road is one of the stretches which is feared by one and all. For us, on a Sunday morning, it did not turn out as bad as was expected. It is not a beautiful walk however, passing through an industrial area.
We entered Burgos by the suburb of Gamonal, where we were able to visit the splendid 13th century Gothic church of Santa María la Real y Antigua. After the over-ornate baroque style churches that we have seen of late, this one impressed us with its simple beauty. In front of the church, there is a Gothic cross bearing a relief of St. James the pilgrim.
Our first stop in the city of Burgos was the church of San Lesmes, which adjoins a now ruined monastery. This church is the final resting place of San Lesmes, the patron saint of Burgos.
We entered the old part of the city via the traditional pilgrims’ gate, the Puerta de San Juan and headed through the picturesque streets to the famous cathedral. This magnificent 13th century Gothic cathedral is simply overwhelming. Its grandiose architecture and the richness of its interior decoration combine to make Burgos cathedral an outstanding monument. This is probably not the place to describe all the details, which are better explained in the guidebooks (or under www.catedraldeburgos.es ), but for me, apart from the magnificent exterior, the most impressive parts were the fine Gothic cloisters and the simple tomb of El Cid and his wife Doña Jimena in the crossing.
Südportal / South portal
Kreuzgang / Cloister
After our long and very interesting visit to the cathedral, we passed through the fine Arco Santa María archway and walked down the Paseo del Espelón to the impressive Plaza Mayor.
On our way out of Burgos, we passed through the Arco St Martín and arrived at the small church of San Pedro de la Fuente, where there was a service taking place. I am sure that many churches in other parts of Europe would be very happy to have such a large congregation that could participate in the service so enthusiastically. The singing was superb.
We crossed the river Arlanzón by the Puente de Malatos, went through a park and passed by the Hospital del Rey, the most important pilgrims’ hospital in the city. We paid a brief visit to the Ermita de San Amaro Peregrino, where San Amaro has his last resting place, a French saint who died in the service of pilgrims.
The way to our destination for the day led us across a plain, crossing various roads, motorways and railway lines. We arrived in the village of Tardajos at about 15.15.
Abonnieren
Posts (Atom)