An der gleichen Strasse, in Gamonal, das nun zu Burgos gehört, liegt die wunderschöne gotische Kirche Santa María la Real y Antigua aus dem 13. Jahrhundert. Wir können sie noch besichtigen, bevor die Gläubigen für die Messe hereinströmen. Vor der Kirche steht ein gotisches Steinkreuz, dessen Sockel mit Heiligen geschmückt ist. Sobald wir der Strasse weiterfolgen, beginnen die Glocken der Kirche zu läuten. Dies ist eine richtige Enttäuschung, denn sie tönen blechern.
Von hier aus gehen wir durch Strassen mit vielen Bäumen und Bänken und kommen an einigen Grünflächen und Pärken vorbei. Bei der Plaza Lesmes konzentrieren sich die Sehenswürdigkeiten: das Kloster San Juan (heute Museum), das Pilgerhospiz (heute Casa de Cultura), das Kloster de las Bernardas (auch umgenutzt) und die Kirche von San Lesmes, dem Stadtpatron von Burgos, aus dem 15. Jahrhundert. Er liegt steinern in seiner Kirche und liest.
Ueber eine durch vier Löwen bewachte Brücke erreichen wir den Arco de San Juan (1586), durch den wir in die Altstadt mit ihren schönen Häusern mit den vielen Erkern kommen. Der Weg wird hier mit Messingmuscheln angegeben, damit wir die Kathedrale sicher finden.

Kathedrale Burgos / Burgos Cathedral
Und wir finden sie. Sie ist überwältigend. Nicht nur von ihrer Grösse her, sondern auch die fein ziselierten Türme und Türmchen, die Figuren, die sie schmücken und trotz ihrer Grösse nicht massig erscheinen lassen. Sie wurde 1260 geweiht und Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts im gotischen Stil der spanischen Kolonien gründlich ausgebaut. Das Grab des Cid und von Doña Jimena, seiner Gattin, ist das einfachste Element in der ganzen Kathedrale. Durch die vielen Seitenkapellen, die alle von berühmten Künstlern gestaltet wurden, weiss man gar nicht recht, was am eindrucksvollsten ist. Ist es das fein geschnitzte und mit Intarsien aus verschiedenen Hölzern verzierte Chorgestühl, die Sternenkuppel, das Rosenfenster, die goldene Treppe, die Orgel mit den waagrecht angeordneten Pfeifen, oder das riesige Altarbild? Der zweistöckige Kreuzgang ist ebenfalls aussergewöhnlich. Er ist gegen den Innenhof mit verschiedenfarbigen Glasfenstern versehen, während er an den Aussenwänden Zutritt zu verschiedenen andern Räumen gibt, die heute z.T. als Museum genutzt werden (www.catedraldeburgos.es)

Sternkuppel / Dome
Wir nutzen die Sonne und geniessen einen Moment der Ruhe in einer Cafeteria am Platz der Kathedrale, der Plaza Rey San Fernando, als – kurz vor 12.00 Uhr – die Glocken zu läuten beginnen. Wir können nicht fliehen, haben wir doch erst bestellt. Hier ist das Geläut zwar nicht blechern, aber ganz eigenartig unharmonisch. Durch den reich mit Wappen geschmückten Arco de Santa María spazieren wir den Paseo del Espolón mit seinen Statuen von Königen dem Río Arlanzón entlang, um zur Plaza Mayor zu gelangen. Dieser Platz ist nicht nur dem Namen nach gross. Er beeindruckt uns mit den schönen farbigen Häusern, die ihn einfassen, und der gefälligen Möblierung.
Wir schlendern wieder zur Kathedrale zurück und auf dem Weg aus der Stadt besichtigen wir noch die Kirchen und Denkmäler, die für uns so praktisch am Jakobsweg liegen, bevor wir die Stadtmauern durch den Arco de San Martín verlassen.
Auf dem Kirchturm von San Pedro del Puente zählen wir nicht weniger als fünf Storchennester. Was uns bei dieser Kirche aber auch überrascht, ist der Priester, der im Messgewand mit den Jugendlichen vor der Kirche scherzt, während die Messe durch einen andern Priester gelesen wird. Die Kirche ist voll und die Leute singen die Lieder und Antworten, wie wenn sie ein Kirchenchor wären.
Am Denkmal für Santo Domingo de la Calzada vorbei führt uns der Weg in einen Park, in dem viele Pappeln und einige Rosskastanienbäume Schatten spenden. An dessen Rande liegt die Kapelle von San Amaro. Auch sie ist offensichtlich gut besucht, denn wir müssen lange warten, bis wir hineinkönnen, da der Strom der Herauskommenden nicht abreissen will. Draussen stehen Kirchenbänke für jene, die keinen Platz mehr in der Kapelle finden. Die Statue des hl. Amaro wird sehr verehrt, die Leute gehen um sie herum, berühren die Füsse oder küssen sie auf die Stirn.
An der Strasse liegt, von einem hohen Zaun geschützt, das Institut zur Rettung gefährdeter Pflanzenarten. Noch weiter draussen dann eine ungewöhnliche Quelle: in einem runden Becken steht ein hoher Zylinder, von dem das Wasser herunterströmt.
Nun geht es auf verschlungenen Wegen unter und über Autobahn und Ueberlandstrasse bis zum Dörfchen Tardajos, wo wir für heute Schluss machen wollen.
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Today we explored Burgos, so we covered only 15.5 kilometres. We will be sleeping tonight at an hotel in the small village of Tardajos, about 10 km west of Burgos.
After a rather mediocre breakfast, we set off from our hotel in Villafria at about 8.00. The weather was fine, but cool (about 13 °C). During the morning it warmed up, and the afternoon was quite agreeably warm.
The walk into Burgos along the N-1 main road is one of the stretches which is feared by one and all. For us, on a Sunday morning, it did not turn out as bad as was expected. It is not a beautiful walk however, passing through an industrial area.
We entered Burgos by the suburb of Gamonal, where we were able to visit the splendid 13th century Gothic church of Santa María la Real y Antigua. After the over-ornate baroque style churches that we have seen of late, this one impressed us with its simple beauty. In front of the church, there is a Gothic cross bearing a relief of St. James the pilgrim.
Our first stop in the city of Burgos was the church of San Lesmes, which adjoins a now ruined monastery. This church is the final resting place of San Lesmes, the patron saint of Burgos.
We entered the old part of the city via the traditional pilgrims’ gate, the Puerta de San Juan and headed through the picturesque streets to the famous cathedral. This magnificent 13th century Gothic cathedral is simply overwhelming. Its grandiose architecture and the richness of its interior decoration combine to make Burgos cathedral an outstanding monument. This is probably not the place to describe all the details, which are better explained in the guidebooks (or under www.catedraldeburgos.es ), but for me, apart from the magnificent exterior, the most impressive parts were the fine Gothic cloisters and the simple tomb of El Cid and his wife Doña Jimena in the crossing.

Südportal / South portal

Kreuzgang / Cloister
After our long and very interesting visit to the cathedral, we passed through the fine Arco Santa María archway and walked down the Paseo del Espelón to the impressive Plaza Mayor.
On our way out of Burgos, we passed through the Arco St Martín and arrived at the small church of San Pedro de la Fuente, where there was a service taking place. I am sure that many churches in other parts of Europe would be very happy to have such a large congregation that could participate in the service so enthusiastically. The singing was superb.
We crossed the river Arlanzón by the Puente de Malatos, went through a park and passed by the Hospital del Rey, the most important pilgrims’ hospital in the city. We paid a brief visit to the Ermita de San Amaro Peregrino, where San Amaro has his last resting place, a French saint who died in the service of pilgrims.
The way to our destination for the day led us across a plain, crossing various roads, motorways and railway lines. We arrived in the village of Tardajos at about 15.15.